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CONFESSIO TETRAPOLITANA
lieben und dasselbig mit der that beweisen; so ist unsere geringe oberkeyt
demnach 0 auch von Gott verordnet und sol derhalb fur und nit wider
seinen willen und Eer gepraucht werden.
Diß mag auch keynem Christlichen Bischoff beschwerlich, sonder
muß solichem gantz lieb und angenem sein, nach dem solicher befelch
an denen orten, da sye nit auch die ordenlich Oberkeyt haben und, wie
man sagt, nit auch weltlich herren sind, anders noch’ 6 mehr nicht ist,
dann mit dem wort Gottes zur gesunden leer ermanen, die selbige
vertedigen, den widersprechern das maul stopffen, die rechtglaubigen
von inen zur warheyt wenden, die ungehorsamen, an denen keyn war-
nung helffen wil, bannen, wie das alles der geyst Gottes in Paulo zum
Timotheo und Tito fürgeschriben’7 und es also die heyligen vätter und
Bischöff Athanasius, Hilarius, Nazanzenus’ 8 , Ambrosius, Basilius, Augu-
stinus und andere gehalten haben. Mit ausserem gewalt gebietten und
verbietten ist allweg der Oberkeyt zugestanden. Dann die geystlichen
prelaten sich ye nit höher dargeben sollen dann S. Paulus sich selb,
S. Peter und dergleichen bewerte Aposteln dargeben hat, von welchen
er also schreibet: Niemands rhiime sich der menschen; es ist alles ewer, Es
sey Paulus, Apollo, Cephas, die wellt, das leben, der tod, gegenwertigs, künjf-
tigs, so ists alles ewer und ir Christi und Christus Gottes: Also halte unß der
mensch, alß diener Christi und außtheyler der geheymnuß Gottes [iCor 3,21-
4,1]. Doch vom ampt und gwalt der geystlichen ist gnug gesagt im xiii.
artickel unser Bekantnuß^ welchen sye nitt widerfechten.
Yetzundt ist gnug, das wir beweret haben, das durch unß der Bischöff
und Prelaten Christlicher befelch, das predigen belangend, nie verhindert,
sonder mehr gefürdert und unß nie zu synn gewesen ist, das wir schafe
unsere hirten leren wölten, wie unß die Confutanten beschuldigen 60 ,
sonder wolten gern die sach dahin gerichtet haben, das die unseren sich
zu Christo, unserem eynigen hirten und bischoff bekerten, seiner stimm
gehorchten und also alle die, so inen deß ertzhirten Christi stimm
getreülich fürtragen und sye auff die weyd götlichs worts fleissig füren,
für die rechten Bischöff und hirten erkenneten, höreten und in aller ehr-
erbiettung für augen hetten. Dann welche das nit thun, die steygen
anderswo her, gehen nit in schafstall durch die rechte thür und sind
deßhalb das der Herr sagt Johan. am x. [1].
Wir bekennen auch wol, wie die Confutanten auß dem heyligen
o) dennach Or.
56. Oder.
57. Vgl. iTim^; 2Tim2; Tit 2.
58. Gregor von Nazianz.
59. Vgl. oben S. 99 ff.
60. Paet^nld, S. 4, 20f.
CONFESSIO TETRAPOLITANA
lieben und dasselbig mit der that beweisen; so ist unsere geringe oberkeyt
demnach 0 auch von Gott verordnet und sol derhalb fur und nit wider
seinen willen und Eer gepraucht werden.
Diß mag auch keynem Christlichen Bischoff beschwerlich, sonder
muß solichem gantz lieb und angenem sein, nach dem solicher befelch
an denen orten, da sye nit auch die ordenlich Oberkeyt haben und, wie
man sagt, nit auch weltlich herren sind, anders noch’ 6 mehr nicht ist,
dann mit dem wort Gottes zur gesunden leer ermanen, die selbige
vertedigen, den widersprechern das maul stopffen, die rechtglaubigen
von inen zur warheyt wenden, die ungehorsamen, an denen keyn war-
nung helffen wil, bannen, wie das alles der geyst Gottes in Paulo zum
Timotheo und Tito fürgeschriben’7 und es also die heyligen vätter und
Bischöff Athanasius, Hilarius, Nazanzenus’ 8 , Ambrosius, Basilius, Augu-
stinus und andere gehalten haben. Mit ausserem gewalt gebietten und
verbietten ist allweg der Oberkeyt zugestanden. Dann die geystlichen
prelaten sich ye nit höher dargeben sollen dann S. Paulus sich selb,
S. Peter und dergleichen bewerte Aposteln dargeben hat, von welchen
er also schreibet: Niemands rhiime sich der menschen; es ist alles ewer, Es
sey Paulus, Apollo, Cephas, die wellt, das leben, der tod, gegenwertigs, künjf-
tigs, so ists alles ewer und ir Christi und Christus Gottes: Also halte unß der
mensch, alß diener Christi und außtheyler der geheymnuß Gottes [iCor 3,21-
4,1]. Doch vom ampt und gwalt der geystlichen ist gnug gesagt im xiii.
artickel unser Bekantnuß^ welchen sye nitt widerfechten.
Yetzundt ist gnug, das wir beweret haben, das durch unß der Bischöff
und Prelaten Christlicher befelch, das predigen belangend, nie verhindert,
sonder mehr gefürdert und unß nie zu synn gewesen ist, das wir schafe
unsere hirten leren wölten, wie unß die Confutanten beschuldigen 60 ,
sonder wolten gern die sach dahin gerichtet haben, das die unseren sich
zu Christo, unserem eynigen hirten und bischoff bekerten, seiner stimm
gehorchten und also alle die, so inen deß ertzhirten Christi stimm
getreülich fürtragen und sye auff die weyd götlichs worts fleissig füren,
für die rechten Bischöff und hirten erkenneten, höreten und in aller ehr-
erbiettung für augen hetten. Dann welche das nit thun, die steygen
anderswo her, gehen nit in schafstall durch die rechte thür und sind
deßhalb das der Herr sagt Johan. am x. [1].
Wir bekennen auch wol, wie die Confutanten auß dem heyligen
o) dennach Or.
56. Oder.
57. Vgl. iTim^; 2Tim2; Tit 2.
58. Gregor von Nazianz.
59. Vgl. oben S. 99 ff.
60. Paet^nld, S. 4, 20f.