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CONFESSIO TETRAPOLITANA
wenig yeman den Herren kan anrüffen, so er nicht an in glaubet, und an
in glauben, so er nichts von im gehöret, und nichts hören, so im nie-
mandt von im prediget, also möge auch nieman predigen, er sey dann
dazu gesandt, Nicht aber von Bischöfen, dann also weren die Aposteln
nicht gesandt gewesen, sonder von Gott. Darumb zeucht er den spruch
Jesaie an im lii. cap. [7]: Wie schön sind die füsse deren, die den fridpredigen.
Dann vor disen worten füret er eyn den Herren, der mitt solichen worten
die erlößung verheysset: JJnd nun, was mach ich hie, spricht der Herr; dann
mein volck ist dahin genommen, und die uber es herrschen, machen es hewlen,
spricht der Herr, und ivirt mein nam täglich verlästert; darumb wurt mein volck
meinen namen erkennen, und das an disem tag. Dann ich selb rvil sagen: Hie bin
Ka ich [5 f.]. Hierauff füret dann der prophet ein, das | volck, alß das yetz
sehe die Botten auff den bergen einher lauffen und höre sie auff den
bergen, damit sie weit gehört werden, frid und erlößung außrüffen, das
es sich deß höchlich erfrewe, verwundere und sage: Oh ivie schön sind auff
den bergen die füsse deß Predigers, der den friden außrüffet, der %u Zion saget:
Dein Gott ist Kunig und regiert etc. [7]. Also stehets von wort zu wort
im Propheten. Der Apostel hat im lassen gnug sein, die summ anzu-
ziehen. Wer sihet aber nun nit, das weder der Prophet noch Apostel
anders dann von götlicher sendung, on die auch niemandt ettwas guts
ze predigen gedencken mag, hie geredt hat? Man wil alß den genandten
geystlichen zugeben, das Gottes und seiner waren aposteln ist, und hats
aber noch nit dargethan, das sie auß dem geyst Gottes handlen. Diß ist
der hafft”3 und status causse; den wöllen die Confutanten nit ansehen.
Sie solten auch alß hohe Theologi diß ort Pauli von der Sendung besser
haben besichtiget.
Zum fünfften werffen die Confutanten für: Es weren wol unser
Mandaten, wie man predigen, von unnöten gewesen, die weil auff dem
Reichßtag zu Nürmberg beschlossen sey, das man das Evangelion nach
gemeynem Christlichen verstand und nach außlegung der lerer, von der
Kirchen angenommen, predigen soll 11 *. In dem zwar die Confutanten,
wie vast allenthalb, irer Dialectic ubel haben wargenommen. Dann ist
alle mal von unnöten gebietten, das vor gebotten ist, were auch von
unnöten gewesen, uff gedachtem Reichstag ettwas Mandat vom predigen
lassen außgehen. Dann alß die Confutanten wöllen, ist davon gnug vor
zu Wormß gepotten gewesen. Aber wer weyß nicht, das eyn ding offt
vil mal wil gepotten sein und wurt dennocht kaum gehalten. Was auff
den Reichßtagen Nürmberg oder anderßwo wol und Christlich be-
schlossen, dasselbig haben wir mit unsern Mandaten den unsern wöllen
fürtragen und bey inen ins werck bringen. Das sie aber fürgeben, uff
113. Kern der Sache.
114. Siehe oben S. 42, Anm. 4. Paet^old, S. 6, 21 ff.
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CONFESSIO TETRAPOLITANA
wenig yeman den Herren kan anrüffen, so er nicht an in glaubet, und an
in glauben, so er nichts von im gehöret, und nichts hören, so im nie-
mandt von im prediget, also möge auch nieman predigen, er sey dann
dazu gesandt, Nicht aber von Bischöfen, dann also weren die Aposteln
nicht gesandt gewesen, sonder von Gott. Darumb zeucht er den spruch
Jesaie an im lii. cap. [7]: Wie schön sind die füsse deren, die den fridpredigen.
Dann vor disen worten füret er eyn den Herren, der mitt solichen worten
die erlößung verheysset: JJnd nun, was mach ich hie, spricht der Herr; dann
mein volck ist dahin genommen, und die uber es herrschen, machen es hewlen,
spricht der Herr, und ivirt mein nam täglich verlästert; darumb wurt mein volck
meinen namen erkennen, und das an disem tag. Dann ich selb rvil sagen: Hie bin
Ka ich [5 f.]. Hierauff füret dann der prophet ein, das | volck, alß das yetz
sehe die Botten auff den bergen einher lauffen und höre sie auff den
bergen, damit sie weit gehört werden, frid und erlößung außrüffen, das
es sich deß höchlich erfrewe, verwundere und sage: Oh ivie schön sind auff
den bergen die füsse deß Predigers, der den friden außrüffet, der %u Zion saget:
Dein Gott ist Kunig und regiert etc. [7]. Also stehets von wort zu wort
im Propheten. Der Apostel hat im lassen gnug sein, die summ anzu-
ziehen. Wer sihet aber nun nit, das weder der Prophet noch Apostel
anders dann von götlicher sendung, on die auch niemandt ettwas guts
ze predigen gedencken mag, hie geredt hat? Man wil alß den genandten
geystlichen zugeben, das Gottes und seiner waren aposteln ist, und hats
aber noch nit dargethan, das sie auß dem geyst Gottes handlen. Diß ist
der hafft”3 und status causse; den wöllen die Confutanten nit ansehen.
Sie solten auch alß hohe Theologi diß ort Pauli von der Sendung besser
haben besichtiget.
Zum fünfften werffen die Confutanten für: Es weren wol unser
Mandaten, wie man predigen, von unnöten gewesen, die weil auff dem
Reichßtag zu Nürmberg beschlossen sey, das man das Evangelion nach
gemeynem Christlichen verstand und nach außlegung der lerer, von der
Kirchen angenommen, predigen soll 11 *. In dem zwar die Confutanten,
wie vast allenthalb, irer Dialectic ubel haben wargenommen. Dann ist
alle mal von unnöten gebietten, das vor gebotten ist, were auch von
unnöten gewesen, uff gedachtem Reichstag ettwas Mandat vom predigen
lassen außgehen. Dann alß die Confutanten wöllen, ist davon gnug vor
zu Wormß gepotten gewesen. Aber wer weyß nicht, das eyn ding offt
vil mal wil gepotten sein und wurt dennocht kaum gehalten. Was auff
den Reichßtagen Nürmberg oder anderßwo wol und Christlich be-
schlossen, dasselbig haben wir mit unsern Mandaten den unsern wöllen
fürtragen und bey inen ins werck bringen. Das sie aber fürgeben, uff
113. Kern der Sache.
114. Siehe oben S. 42, Anm. 4. Paet^old, S. 6, 21 ff.