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CONFESSIO TETRAPOLITANA
Man laßt bilder nit nur
Zßichen sein, sonder machet
trare abgöter darauß.
Verachtung goltes und seiner
biider batt gemacht, das n>ir
unsere bilder anbetten.
besondere krafft und genad Gottes suchen, die man auch gar-mit unver-
schempten lügen und nimmer anders, dann durch des teuffelß gespenst
auffbracht, von den bilderen hat außgeben. Diß bild hat gewandert, das
ander geredt, das drit geblutet, das fierd teuffel außgetriben, das fünfft
krancheyten geheilet, wölches man auch nit allen bilderen, die schon eins 5
heiligen zeichen seindt, sonder nur ettlichen erleßnen, die man dann
genadreiche bild nennet, zugeben hat, das ye nit geschehen were, wo
man die bilder allein für zeichen hielte, alß wort und schrifft zeichen
seind, dann ein mergen bild?53 alß wol alß das ander Mariam fürbildet’ 54,
Nach hat man unser fraw zun Einsidlen, zu Ach5 5 5 } zu Laureto 5 ^^ un d 10
dergleichen orten gar vil meer angerüffet, ynen opffer und fert5 5 7 ge-
lobet, dann andern gemeinen mergen bilden, ist auch genug kündtlich,
das man in solichen die bilder selb hat angerüffet und nit fürnemlich, das
die bilder bedeuten, die weil keyn andere Maria zu Ach dann zu Rom
oder anderßwo, sonder nur ein einige im himmel ist, und aber die leut i 5
ir gelubd und anrüffen an die ort deren bilder gerichtet haben. Was darff
es aber vil rede, es ligt nur leider zuvil am tag, das der grewel des götzen
diensts bei den unsern alß grob auffkommen ist alß bei den heiden ye.
Billich aber hat unß Gott in solichen verkerten sinn gestürtzet, dieweil
wir haben wöllen weiser sein dann er, Röm. i. 5 ? 8 . Gott hat das bilder 20
leren und manen unß in seiner schrifft alß schedlich anzeiget und ver-
botten und auff die seine bilder, die er selb gemacht hat und täglich
machet, die im auch keyn Creatur noch machen kan, gewisen. Yn wöl-
chen seinen bilderen er dann sein macht und herlikeyt krefftig und
lebendig erfür thut und beweiset. So haben wir wol solicher täglich 25
geprauchet und genossen, aber yren nit alß Gottes werck und bilder
geachtet, gottes güte und macht in den selbigen nit war genommen und
unß erst understanden, soliche bilder, die Gott selb gemacht und für-
gestellet und zu geprauchen geben hat, zu besseren, dem stein, holtz,
metall und anderen dingen menschen angesicht und gestalt gegeben und 3 o
unß dann doher erst zu grosser Gots forcht bewegen wöllen. So wir unß
doch nit haben lassen Gottes erinneren, weder die herlichen geschöpff
Gottes, auß denen wir bilder machen, nach deren, wölcher gestalt wir
inen x geben, dorauff dann das argument des h. Athanasii goht, wölchs
wir in der bekantnüß einbracht haben 5 5 9. I 35
x) jenen Or.
553. Marienbild.
554. Denn ein Marienbild stellt genauso wie ein anderes Maria dar.
555. Aachen.
556. Loreto.
557. Wallfahrten.
558. Vgl. Ro 1,22.
559. Siehe oben S. 157,36 fr.
CONFESSIO TETRAPOLITANA
Man laßt bilder nit nur
Zßichen sein, sonder machet
trare abgöter darauß.
Verachtung goltes und seiner
biider batt gemacht, das n>ir
unsere bilder anbetten.
besondere krafft und genad Gottes suchen, die man auch gar-mit unver-
schempten lügen und nimmer anders, dann durch des teuffelß gespenst
auffbracht, von den bilderen hat außgeben. Diß bild hat gewandert, das
ander geredt, das drit geblutet, das fierd teuffel außgetriben, das fünfft
krancheyten geheilet, wölches man auch nit allen bilderen, die schon eins 5
heiligen zeichen seindt, sonder nur ettlichen erleßnen, die man dann
genadreiche bild nennet, zugeben hat, das ye nit geschehen were, wo
man die bilder allein für zeichen hielte, alß wort und schrifft zeichen
seind, dann ein mergen bild?53 alß wol alß das ander Mariam fürbildet’ 54,
Nach hat man unser fraw zun Einsidlen, zu Ach5 5 5 } zu Laureto 5 ^^ un d 10
dergleichen orten gar vil meer angerüffet, ynen opffer und fert5 5 7 ge-
lobet, dann andern gemeinen mergen bilden, ist auch genug kündtlich,
das man in solichen die bilder selb hat angerüffet und nit fürnemlich, das
die bilder bedeuten, die weil keyn andere Maria zu Ach dann zu Rom
oder anderßwo, sonder nur ein einige im himmel ist, und aber die leut i 5
ir gelubd und anrüffen an die ort deren bilder gerichtet haben. Was darff
es aber vil rede, es ligt nur leider zuvil am tag, das der grewel des götzen
diensts bei den unsern alß grob auffkommen ist alß bei den heiden ye.
Billich aber hat unß Gott in solichen verkerten sinn gestürtzet, dieweil
wir haben wöllen weiser sein dann er, Röm. i. 5 ? 8 . Gott hat das bilder 20
leren und manen unß in seiner schrifft alß schedlich anzeiget und ver-
botten und auff die seine bilder, die er selb gemacht hat und täglich
machet, die im auch keyn Creatur noch machen kan, gewisen. Yn wöl-
chen seinen bilderen er dann sein macht und herlikeyt krefftig und
lebendig erfür thut und beweiset. So haben wir wol solicher täglich 25
geprauchet und genossen, aber yren nit alß Gottes werck und bilder
geachtet, gottes güte und macht in den selbigen nit war genommen und
unß erst understanden, soliche bilder, die Gott selb gemacht und für-
gestellet und zu geprauchen geben hat, zu besseren, dem stein, holtz,
metall und anderen dingen menschen angesicht und gestalt gegeben und 3 o
unß dann doher erst zu grosser Gots forcht bewegen wöllen. So wir unß
doch nit haben lassen Gottes erinneren, weder die herlichen geschöpff
Gottes, auß denen wir bilder machen, nach deren, wölcher gestalt wir
inen x geben, dorauff dann das argument des h. Athanasii goht, wölchs
wir in der bekantnüß einbracht haben 5 5 9. I 35
x) jenen Or.
553. Marienbild.
554. Denn ein Marienbild stellt genauso wie ein anderes Maria dar.
555. Aachen.
556. Loreto.
557. Wallfahrten.
558. Vgl. Ro 1,22.
559. Siehe oben S. 157,36 fr.