Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0315
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
APOLOGIE

3 11
wege heym zu gestorben, das also Chrysostomus durch Epiphanium nie
verdampt worden ist, sonder hernaher erst durch den Theophilum und
andere. Deß lese man das xii. und xiii. cap. deß zehenden buchs Tripartite
historie’ 8 ?.
5 Uff das dritt, das sie wider die kuntschafft 5 ? 0 Epiphanii fürgeben, es
sei zu der selben zeit die Ketzerey anthropomorphitarum entsprungen,
welche Gott dem Herren menschliche glider zugaben, und damit sölcher
irrthumb uffgehaben würde, haben die H. vdtter eyn zeit lang den brauch
der Bilder unterlassen5 9\ Hiebey were gut, das man eyn kundtschafft
io hette; Dann die wort Epiphanii lauten also: »Alß ich dann hatt gesehen
eyns menschen bild wider die Schrift (contra autoritatem scripturarum) Non contra usum presmtcm
in der Kirchen Christi hangen, hab ich den fürhang zerissen 5 ? 2 .« Und ecdesu;.
hernaher: »Du wollest heyssen die Priester leren und ge|pieten, das s 2 a
man keyne solche fürhdng, die wider unser religion sind, in der kirchen
15 Christi uffhencke 5 ??.« Er meldet hie nichts von unterlassung deß brauchs
der bilder, uff eyn zeit alleyn fürgenomen umb deß irthums willen der
antropomorphiter, sonder saget schlecht, es sey wider die schrifft und
unser religion, eyn menschen bild in der kirchen Christi haben. Man laß
aber sein, das doch nit ist, das man die bilder nur eyn zeit lang, disem
20 irrthumb zu begegnen, abgestellet habe: Warumb lassen dann unsere
Confutanten nit zu, so man doch leyder so gröbliche abgötterei mit den
bilderen allenthalben treibet, das man sie jetz auch eyn zeit lang abthue?
Sagen sie, man solle das volck leren, die ehre nit uff die bilder, sonder
uff die heyligen richten, so durch die bilder bedeutet werden 5 ?^ das den-
25 noch auch nichts sol: Warumb hat man solichs nit auch zun zeiten
Epiphanii gelert und die bilder stehn lassen?
Die Confutanten sagen weiters, Johannes der Bischof zu Jerusalem,
sei der zeit auch diser ketzerey verdacht gewesen, wie Hieronymus in
epist. ad Pamachium anzeyge 5 95. Dabey man aber sicht, wie dise leut
30 Gottes und K. M. achten, das sie in so wichtiger sachen also unver-
schampt die unwarheit fürgeben; dann Hieronymus in diser epistel
meldet, wie der selbig Bischof Johannes in einer predig, alß Epiphanius
zugegen war, der nun 5 ^ etliche Origenische irrthumb verdammen wolte,
deren Johannes verdacht ware, wider die Anthropomorphiter gleich
35 gewütet und augen, händ und den gantzen leib gegen dem alten gerichtet

589. CSEL 71, S. 601 ff.
590. Zeugnis.
591. Paet^old, S. 64, i8ff.
592. MSG 43, Sp. 390C.
593. Ebd. Sp. 391A.
594. Paet^old, S. 65, 11 ff.
395. Ebd. S. 63, 2ff.
396. Nur.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften