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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0318
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

Die Confutanten ziehen
ein falschen Athanasium an.

S

3 a

Zum eylfften wolten sie unß gern das argument deß H. vatters Atha-
nasii nemen 61 *, mit dem, das sie eyn lose fabel eyns erdichten oder an-
deren Athanasii einfüren, von eynem crucifix, das die Juden sollen ge-
stochen haben 61 ’. Und ist ye wol zu erbarmen, das dise Doctores mit
sölchen leichtvertigen fablen in so wichtiger, und das vor K. M. und 5
gantzem Reich, so unverschampt alfantzen 616 sollen. In derselbigen
Fabel, die sie anzeygen, wirt der Irenes gedacht, von welcher oben
meldung beschehen ist, welche bey den cccc. jaren noch dem Athanasio
geregiert hat 61 ?. Das sie aber sagen, der Athanasius hab wider die
Heydenischen bild geschrieben 618 , bekennen wir doch selb, zeygen aber IO
dabey an, dieweil diser heyliger lerer eben das verwirfft, das die Confu-
tanten, ire bild ze beschirmen, fürwenden, nemlich das die bild an Gott
ermanen, so volgt, das diß argument Athanasii auch wider sie und alle
götzen schirmer fichtet, wie sie dann auch solich argument nimmermehr
werden ufflösen. Dann eygentlich: haben die bild, das sie leren, müssen I5
sie dasselb der materi oder form halb haben; sagen sie: der materi halb,
so wurt ye der lebendig baum, velß und der gleichen | mehr an Gott
manen dann der todt klotz, so zum bild gerathen ist. Sagen sie dann:
der form halb, so wurt aber das ware und lebendige angesicht am
menschen selb vil baß dann das falsche und todte an steyn und holtz 20
hiezu dienen, und wurt sich also in alle weg gewißlich erfinden,
das es deß teuffels fund ist, die leut mit bildern, die nemlich vereret
werden, vil leren wöllen oder an gott ermanen und sie under dem
selbigen schein zu waren abgöttern machen.
Zum zwölfften und letsten wöllen sie unß Lactantium 619 verwerffen, 2;
darumb das er in ettlichen stucken geirret hat 620 , solte aber das gelten,
möchte man bey keynem H. lerer kundtschafft nemen; dann sie alle
menschen gewesen und deßhalb in vilen stucken geirret haben. Die
Confutanten solten anzeygen, das Lactantius in disem stuck der bilder
halb geirret hett; so sie das nit thun könden, bleibt er eyn guter zeug, ?0
das also zu seinen zeiten bey den Christen von bilderen gehalten worden
ist.

Antwort auf den Beschluss der Confutanten.

In disem Beschluß bringen die Confutanten wider ein, wie Keys. M.,
BeschlußderConfutation. unser aller gnedigster herr, auß unser eigen Bekantnuß vernommen 35
habe und sust auch beriecht sey, das wir nit alleyn im glauben unß von
andern allen frey und Reichstätten, sonder gemeyner Teutscher Nation,

614. Siehe oben S. 157, jöff.
615. Paetzpld, S. 66, zoff. Vgl. MSG 28, Sp. 797fr.
616. Zum Narren halten. 617. Sie regierte 797-802.
6x8. Paetrzpld, S. 66, i8f. 619. Siehe oben S. 157, 26Ü
620. Paet^old, S. 67, 9h
 
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