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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0335
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»RATSCHLAG A«

33 1

nicht in dem, Thut auch nicht hintzu: leyblich. Vnnd aber vor? 1 ,
Johannis 6 [32#.], hat er gelert, wie er das ware himelbrot sey, wie sein
flaysch vnnd blut müß genossen werden, vnnd das es, genossen im gayst,
das Ewig leben bringe. Es habenn auch alle hayligenn vätter diß gayst-
lich essen, dauon der Herr Johannis 6 gerett, auff das abenndmal getzo-
gen; Damit sy zuuerston geben, das sy in dem selbigen auch nur das
gaystlich niessenn erkennt haben, Ob wol, wie im Tauff wasser, Allso
hie Brot vnnd wein zu Sacramenten gebrauchet werden. |
Verner sind sy deß berett, Das sollicher verstannd, das Cristus leyblich
im Sacrament sey vnnd geessen werde, seye enntgegen aller lere Cristj,
der art deß Newen Testamennts vnnd eygennschafft der warenn mennt-
schayt Cristj, wie vnns die in allen schrifften wirt fürgehalten.
Dieweyl dann weder dise noch anndere wort die Mainung D. Luthers
clar austrucken, Auch vß kainer schrifft satter, vngetzweyfelter volge
möge geschlossen werden, So wirt vnnbilhch vsß söllicher mainung ain
Artickel deß glaubenns gemachet vnnd darob, wer sollichen nit annimpt,
verworffen.
Was dann vom brauch der alten vnnd aus den vättern angetzogen
würt, Das lautet alles dahin, das wir Cristus leyb warlich niessen, das wir
seine ware glieder seyen vnnd durch Jesum zur aufferstenntnus vnnd
vnsterblichayt komen, vnnd würt gemainlich alles solliches mit den
worten Johannis 6 bewert. So dann Doctor Luther selb bekennt, das
Johann. 6 nicht vom leyblichen, sonnder nur von gaystlichem essen
gemelt ist??, So volget, was vsß sollichem die vätter fürbringen, Das es
auch von kainem anndern zuuersten seye.
Weyter mag kain vnrat angetzaygt werden, der sich vsß sollicher
mainung erhebe, wie aller irthumb andere gebüret?« vnnd von im aus-
geüsset. j
Das abenndtmal würt mit grossem ernst gehalten, als von denen, die
wissen, das sy nit an brot vnnd wein, sonnder am leyb vnnd blut Cristj
schuldig wurden, wa sy von disem brot vnwürdig essen vnnd von disem
kelch vnwürdig trunckennd, Das ist: on rechte vnnderscheydung vnnd
würdige Achtung deß leybs deß herren, der denn, in der Cristen Abenndt-
mal warlich zugegen, warlich genossen würt vnnd seine frucht bringet
vnnd nit nur schlecht brot vnnd wein. So bedarff niemand sagen, Das
solliche gaystliche gegenwurtigkayt vnnd niessung ain gedicht seye, so
sy den ganntzen menntschen enndert, bringt die auferstenntnuß zum
Ewigen leben.
32. Vorher.
33. Vgl. etwa WA 6, S. 502, nf. (De capt. Bab.), wo Lutber freilich, wie auch
später (z.B. WA 23, S. 177, 2of. - »Daß diese Wort .. «), die Stelle überhaupt nicht
mit dem Sakrament in Zusammenhang sehen will.
34. Gebiert, zu gebären.
 
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