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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0356
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352

CONFESSIO TETRAPOLITANA

Als im Meyenn des 25 jars die entbörung im land am schwersten was,
haben wyr in allen kirchenn alles singen vnd Lesenn vnd gebruliche
Ceremonien angestelt, nitt allein vmb des gewyssens willenn, sunder die
priesterschafft vnd vns zubefridenn, Vnd benant vj tag vnder des mitt
den predicantenn, sy sich uber einer gottseligenn kirchenübung vergh-
chen solten 0 , Welche möcht biß vff das General Concilium oder Natio-
nalversamlung, so mann vffs schierst zukunftig vertröstet was, gehalten
werden. Vnd do? der priesterschaft noch langem ansuchen nie wolte
gelegen syn, 'ieinig gottgeuellig, geschrifftgemessig übong vnd gesäng
anzenemen, so in durch vnß uberlüffert würlA, ist die ordnung, r hieuor
beschriben r , im predigenn s vnd des Herren Nachtmal vffkhommenn vnd
bißhär erhaltenn‘3 6 .
Zu letst, Anno 29, syn die übrigen vier fronmessenn auch angestellt u
worden, biß jemandt khomme v , der sy mitt H. geschrifft noch warem
glauben an Christum gutt vnd gottgefellig zesyn | bewerte?!, dazu vnß
die gewissen getrungenn sampt der gefärligkheyt, so zwyschen einer
burgerschafft von wegen sollicher vier messenn je lenger je schwerer
zubesorgen wasV
o) S korr. aus: selber. - p) do (gestr.: solliche). - q)-q) C add. - r)-r) C add. -
s) predigenn (gestr.: in psalmen singenn). - t) erhaltenn (gestr.: Demnoch ist auch
die begrebnüß vßerhalb der statt verwandelt wordenn, so wider vnd für durch die
gantz Statt zerstreuwet die bekümberten lüfft in sterbens zytten je mer vergifftet). -
u) C korr. aus: vffgehenckt. - v) korr. aus: khommenn.
36. Zu diesen Vorgängen Adam, S. 73f., 135. Dazu oben S. 147.
37. Die Abschaffung der Messe in den vier Stiftskirchen wurde am 20. Februar 1529
durch eine Schöffenabstimmung beschlossen. Adam, S. 142.
38. »Copey«, Bl. 228a-229a: »Das gotts wort hat by vnß gemeine erkantnuß vnd
verstandt bracht, das alles, so in namen eins gotts dienst furgenomen, solle vß worem
glauben vff gott durch Christum zur besserong des nechsten bescheen. Dawider die
kirchen gesäng vnd die messen vmb narong willen, on glauben, on andacht vnd on
besserong der gemeinen christen geubet wurden vnd lenden nit vff gott durch Chri-
stum, den einigen mittler, sunder geben vil zu den lieben abgestorbenen heiligen
menschen, das allein gott dem vatter vnd vnserm heren vnd heylandt Christo Jesu
zustöt. Von in betten sy verzuhong der sund, hilf in nöten, furdrong zum ewigen
leben, Welche ding ze geben alleyn gott zustöt, durch mittelong des einigen Christi
Jesu. Furnemlich in den messen ist fürgeben, das vnser her Christus, der itzond im
himelischen wesen ist, werde taglich fur der welt sünd wider geopfert, da durch den
bystendern zittlich vnglück abgewendt, die sünd vergeben, grosser verdienst fur gott
vnd die ewig seligkeit erworben werde, So doch vnser her Jesus Christus sich ein mal
am krutz vffgeopfert vnd sollichs alles envorben vnd verdient hatt allen vßerwelten
vnd glaubigen, die er tagiich reiniget durch die besprennong(!) syns bluts im h. geist,
da durch er newe menschen machet, die alleyn vehig syn mogen der himelschen guter.
Das aber die mesß fur des herren nachtmal furgeben, hatt kein bestandt; Dann das
nachtmal ist der gemein vnd nit einer eintzigen person ingesetzt, wie die meß im
bruch ist, Welche vil mehr des herren nachtmal gar vndertrucket. [228b] Dwil im
nachtmal vnß nichts befolhen vnd furgebildet ist, Dann das wir glaubigen vnd junger
 
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