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CONFESSIO TETRAPOLITANA
sen vnd gesang, da durch über die maß gemeereten Ablasß vnnd vn-
gehört allerley sachen, compositionen 12 , dispensationen 1 ? vnnd andere
zuelassungen v erdacht, das da durch das gemein Christlich volckh vff
die Cerimonien meer dann vff w recht hertzlich frummbkheyt, meer vff
verdienst der heiligen vnd auch der geystlichen, dann vff die gnad
vnnsers hymmlischen vatters vnnd daS leyden vnnsers herren Jesu
Christi gewysen, Das dann auch von den geystlichen x irem namen vnd
standt so gantz vngemeß gelebt wordenn>\
Nach dem sich dann ettlich 2 herfur gethon, die ettwas freyer allerley
myßbreuch, so durch vngeschickte Ablaßprediger vnnd andere zue vyl
gröblich geübet wurden, anzeigtenn a , ist solchen b alß denen, die sich
zuer Eeren gottes vnnd rettung der warheit fur ein gantze Christenheit
dorfften 1 « in gefar begeben, ein jeder so vyl meer zuegefallen, so im am
gotseligen leben vnnd der warheit meer gelegen c . Also das schier menigk-
lich solichen, die sich der geystlichen myßbreuch anzutasten gewagt
hätten, gunstig ware vnnd anhienge.
In dem hat d sich zuetragen, e das sich auch f ettlich pfarrer in der Statt
Straßburg in iren predigen e dahyn geben haben, die heylig schrifft zuem
furnemsten vff den Cantzlenn zuhandlenn vnnd vor allem dahyns zu-
weysenn, das der anfang alles guetten vnnd seligheyt seye ein warer,
steyffer glaub vff die gnad vnd gunst gottes durch vnsernn herrn Jesum
Christum, Das ware frumbkheyt vnd Erbarkheyt allein der recht gottes
dienst seye, das man on die durch die kirchlichen Cerimonien nichts wer-
de bey gott außrichten, Das man in allen nötten furnemlich j zue Gott
dem Allmechtigenn vnnd vnnserem heyland Jesu Christo Alß dem
rechten prunnen aller gnaden vnnd barmhertzigheyt, daher h alle hey-
ligen ire guete vnnd barmhertzigheit, so sye gegen vnns haben, ent-
v) zuloßung C. - w) fehlt B, C. - x) geistlichen (gestr.: so gar vngeschickt vnnd)
C. - y) worden (korr. aus: wört). Wie gewaltig nun soliche klag durch teutsche land
vor ettlich iaren angebrochen vnnd allen stenden gemeyn worden, ist yederman kundt-
lich. (Dieweyl dan vill der, CS korr. aus: Da dann die) geistlichen nicht allein zur beße-
rung solicher bekantlichen mißbreuch nichts trachteten, sonder mit fil vnförmlichen
mittlen vnnd so fiel ynen mögüch, gewaltsamlich gegen anzeygeren solicher mangel
vnnd fel handleten, ist vff sy nicht schlechter vnwill vnd ringachtung auch by denen,
die der warheit vnnd erbarkeit holdt sind, gefallenn (Wie . . . gefallenn am Rand an-
gestr.) C. - z) add. CS. - a) fehlt C. BS add. - b) solchen (gestr.: als bald) C. - c) ge-
legen (gestr.: Andere hatt neuwerung, vff die der mensch vonn art geneigt, sampt
hofnung merer fryheit vnnd ettwan fil andre vrsachen bewegt) C. - d) hatt es C.
hat (gestr.: es) B. - e)-e) korr. aus: das vom iar N. an sich auch by vnß dry prediger
noch einander CS. — f) fehlt C. add. BS. - g) add. CB. - h) do her doch B, C.
12. Ausgleich eines Streitfalls ohne Gerichtsverfahren. Vgl. Dict. de droit canonique
3, 1942, Sp. i258ff.
13. Freistellung von Pflichten. Ebd. 4, 1949, Sp. 12840".
14. W'agten.
CONFESSIO TETRAPOLITANA
sen vnd gesang, da durch über die maß gemeereten Ablasß vnnd vn-
gehört allerley sachen, compositionen 12 , dispensationen 1 ? vnnd andere
zuelassungen v erdacht, das da durch das gemein Christlich volckh vff
die Cerimonien meer dann vff w recht hertzlich frummbkheyt, meer vff
verdienst der heiligen vnd auch der geystlichen, dann vff die gnad
vnnsers hymmlischen vatters vnnd daS leyden vnnsers herren Jesu
Christi gewysen, Das dann auch von den geystlichen x irem namen vnd
standt so gantz vngemeß gelebt wordenn>\
Nach dem sich dann ettlich 2 herfur gethon, die ettwas freyer allerley
myßbreuch, so durch vngeschickte Ablaßprediger vnnd andere zue vyl
gröblich geübet wurden, anzeigtenn a , ist solchen b alß denen, die sich
zuer Eeren gottes vnnd rettung der warheit fur ein gantze Christenheit
dorfften 1 « in gefar begeben, ein jeder so vyl meer zuegefallen, so im am
gotseligen leben vnnd der warheit meer gelegen c . Also das schier menigk-
lich solichen, die sich der geystlichen myßbreuch anzutasten gewagt
hätten, gunstig ware vnnd anhienge.
In dem hat d sich zuetragen, e das sich auch f ettlich pfarrer in der Statt
Straßburg in iren predigen e dahyn geben haben, die heylig schrifft zuem
furnemsten vff den Cantzlenn zuhandlenn vnnd vor allem dahyns zu-
weysenn, das der anfang alles guetten vnnd seligheyt seye ein warer,
steyffer glaub vff die gnad vnd gunst gottes durch vnsernn herrn Jesum
Christum, Das ware frumbkheyt vnd Erbarkheyt allein der recht gottes
dienst seye, das man on die durch die kirchlichen Cerimonien nichts wer-
de bey gott außrichten, Das man in allen nötten furnemlich j zue Gott
dem Allmechtigenn vnnd vnnserem heyland Jesu Christo Alß dem
rechten prunnen aller gnaden vnnd barmhertzigheyt, daher h alle hey-
ligen ire guete vnnd barmhertzigheit, so sye gegen vnns haben, ent-
v) zuloßung C. - w) fehlt B, C. - x) geistlichen (gestr.: so gar vngeschickt vnnd)
C. - y) worden (korr. aus: wört). Wie gewaltig nun soliche klag durch teutsche land
vor ettlich iaren angebrochen vnnd allen stenden gemeyn worden, ist yederman kundt-
lich. (Dieweyl dan vill der, CS korr. aus: Da dann die) geistlichen nicht allein zur beße-
rung solicher bekantlichen mißbreuch nichts trachteten, sonder mit fil vnförmlichen
mittlen vnnd so fiel ynen mögüch, gewaltsamlich gegen anzeygeren solicher mangel
vnnd fel handleten, ist vff sy nicht schlechter vnwill vnd ringachtung auch by denen,
die der warheit vnnd erbarkeit holdt sind, gefallenn (Wie . . . gefallenn am Rand an-
gestr.) C. - z) add. CS. - a) fehlt C. BS add. - b) solchen (gestr.: als bald) C. - c) ge-
legen (gestr.: Andere hatt neuwerung, vff die der mensch vonn art geneigt, sampt
hofnung merer fryheit vnnd ettwan fil andre vrsachen bewegt) C. - d) hatt es C.
hat (gestr.: es) B. - e)-e) korr. aus: das vom iar N. an sich auch by vnß dry prediger
noch einander CS. — f) fehlt C. add. BS. - g) add. CB. - h) do her doch B, C.
12. Ausgleich eines Streitfalls ohne Gerichtsverfahren. Vgl. Dict. de droit canonique
3, 1942, Sp. i258ff.
13. Freistellung von Pflichten. Ebd. 4, 1949, Sp. 12840".
14. W'agten.