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CONFESSIO TETRAPOLITANA
sachen grund darzuthuen, sye liessen es 2 nicht also schellten. Nachdem
dann a ein E. Rath a ettlicher Reychs täge erwarttet hatte b , auch des, der
nach abstellung der angesetzten versamlung Teutscher Nation gen
Speyer, in deren von solichen sachen sollte gehanndlet worden sein? 8 ,
daselbst gehallten ist, vnnd Aber vff demselbigen verabscheidet worden,
das sich ein jede Oberkheyt inn sachen vnnsers heyligen glaubens also
hallten solle c , wie sye das gegen Gott vnnd Key r . Mat. hoffeten d zu-
uerantworten,?? synd sye von wegen der Eeren gottes, welche einem
jeden' Christen zuem höchsten soll angelegen sein, f dahyn getryben
worden f , auch dieser vier messen halb handlung furtzunemen, die sich
dann irer wichtigheyt nach eben lang vertzogen hat; jedoch dieweyl von
inen vnnd gemeiner Burgerschafft, von wegen des ernstlichen, hefftigen
predigens wider die messen, vnnd das so gar nyemandt vffbracht werden
37 a mochte, der sye mit heyliger Schrifft hette zuuertedigen | vnderstanden,
täglich meer vnnd meer erkhannt vnnd bedacht ward, das durch soliche
das bytter leyden vnnd sterben vnnsers herren Jesu Christi, da durch wir
vom ewigen todt erlöset syndt, erschrecklich veracht vnnd geschmecht,
haben sye disen handel nit lenger khönden irem grossen Rath, mit wel-
chem sye, was wichtiger sachen synd, handlen vnnd beschliessen 40 ,
emögen verhallten 41 . Also hatt sye des§ h ir gewissen, die Eer des All-
mechtigen vnnd sein so strenger Beuelch, durch den er allen Ober-
kheyten gebeuttet, nichts weniger dann falschen gots diennst vnnd
schmach seiner guette zudulden, Also getryben, vnnd nichts anders
vberal, das betzeugen wir vnns vff in, der aller hertzen gedanckhen 1
weyßt, das sye nicht habenn wissenn meer anders furtzunemen, dann
z) korr. aus: yr thun CB. - a)-a) korr. aus: v. h. CS. - b) hatten C. - c) solte C. -
d) korr. aus: meynete CB. - e) yedem C. - f)-f) CPB korr. aus dem Zusatz von CS:
gezwungen worden. - g)-g) korr. aus: müßen fürhalten. - In dem aber, als dem
großen rath schon dyße sach zu erwegen furtragen was, ist durch das Regiment K.
Mt. vnnd v. g. h. vonn Straßburg ernstlich ansüchen beschehen, yn der sach nit fort-
zufaren, sonder zu erwarten, was vff kunftigen Reychstag, der alsbald solte gehalten
(korr. aus: außgeschriben CB) werden, der vnnd anderer sachen halb beschloßen
wurde. - Sytenmal aber nün so lang gewartet was vnnd man sich nit versehen mochte,
das des halb vff kunftigen Reychstag ettwas gehandlet wurde, angesehen, das zu vor
alle mal bede, vonn K. vnd Paepstlichen Commißarien, war furgewendet, es möchte
in solichen sachen nür durch ein general Concilium endrung beschehen, hat sy CB. -
h) add. BC. - i) korr. aus: anlygen CB.
38. Über die Reichstagspläne der Jahre 1524fr. (Speyer, Augsburg) vgl. IE. Friedens-
burg: Der Reichstag zu Speier (Hist. Unters. 5, 1886), S. 2off.
39. Der Speyerer Reichstagsabschied von 1526 zum Beispiel bei J. G. Walch:
Luthers Schriften 16, 1745, Sp. 2651!., die gemeinte Stelle ebd. Sp. 268.
40. Über das Verhältnis der Dreizehner zum Rat vgl. 0. Winckelmann in ZGO,
NF. 18 (1903), S. 530.
41. Vorenthalten, verbergen.
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sachen grund darzuthuen, sye liessen es 2 nicht also schellten. Nachdem
dann a ein E. Rath a ettlicher Reychs täge erwarttet hatte b , auch des, der
nach abstellung der angesetzten versamlung Teutscher Nation gen
Speyer, in deren von solichen sachen sollte gehanndlet worden sein? 8 ,
daselbst gehallten ist, vnnd Aber vff demselbigen verabscheidet worden,
das sich ein jede Oberkheyt inn sachen vnnsers heyligen glaubens also
hallten solle c , wie sye das gegen Gott vnnd Key r . Mat. hoffeten d zu-
uerantworten,?? synd sye von wegen der Eeren gottes, welche einem
jeden' Christen zuem höchsten soll angelegen sein, f dahyn getryben
worden f , auch dieser vier messen halb handlung furtzunemen, die sich
dann irer wichtigheyt nach eben lang vertzogen hat; jedoch dieweyl von
inen vnnd gemeiner Burgerschafft, von wegen des ernstlichen, hefftigen
predigens wider die messen, vnnd das so gar nyemandt vffbracht werden
37 a mochte, der sye mit heyliger Schrifft hette zuuertedigen | vnderstanden,
täglich meer vnnd meer erkhannt vnnd bedacht ward, das durch soliche
das bytter leyden vnnd sterben vnnsers herren Jesu Christi, da durch wir
vom ewigen todt erlöset syndt, erschrecklich veracht vnnd geschmecht,
haben sye disen handel nit lenger khönden irem grossen Rath, mit wel-
chem sye, was wichtiger sachen synd, handlen vnnd beschliessen 40 ,
emögen verhallten 41 . Also hatt sye des§ h ir gewissen, die Eer des All-
mechtigen vnnd sein so strenger Beuelch, durch den er allen Ober-
kheyten gebeuttet, nichts weniger dann falschen gots diennst vnnd
schmach seiner guette zudulden, Also getryben, vnnd nichts anders
vberal, das betzeugen wir vnns vff in, der aller hertzen gedanckhen 1
weyßt, das sye nicht habenn wissenn meer anders furtzunemen, dann
z) korr. aus: yr thun CB. - a)-a) korr. aus: v. h. CS. - b) hatten C. - c) solte C. -
d) korr. aus: meynete CB. - e) yedem C. - f)-f) CPB korr. aus dem Zusatz von CS:
gezwungen worden. - g)-g) korr. aus: müßen fürhalten. - In dem aber, als dem
großen rath schon dyße sach zu erwegen furtragen was, ist durch das Regiment K.
Mt. vnnd v. g. h. vonn Straßburg ernstlich ansüchen beschehen, yn der sach nit fort-
zufaren, sonder zu erwarten, was vff kunftigen Reychstag, der alsbald solte gehalten
(korr. aus: außgeschriben CB) werden, der vnnd anderer sachen halb beschloßen
wurde. - Sytenmal aber nün so lang gewartet was vnnd man sich nit versehen mochte,
das des halb vff kunftigen Reychstag ettwas gehandlet wurde, angesehen, das zu vor
alle mal bede, vonn K. vnd Paepstlichen Commißarien, war furgewendet, es möchte
in solichen sachen nür durch ein general Concilium endrung beschehen, hat sy CB. -
h) add. BC. - i) korr. aus: anlygen CB.
38. Über die Reichstagspläne der Jahre 1524fr. (Speyer, Augsburg) vgl. IE. Friedens-
burg: Der Reichstag zu Speier (Hist. Unters. 5, 1886), S. 2off.
39. Der Speyerer Reichstagsabschied von 1526 zum Beispiel bei J. G. Walch:
Luthers Schriften 16, 1745, Sp. 2651!., die gemeinte Stelle ebd. Sp. 268.
40. Über das Verhältnis der Dreizehner zum Rat vgl. 0. Winckelmann in ZGO,
NF. 18 (1903), S. 530.
41. Vorenthalten, verbergen.