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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0400
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39^ CONFESSIO TETRAPOLITANA
dises die gab christi ist. Der her chuchet? die junger an vnd sagt: Nemen
den heilgen geist [Io 20,22]: Doch gab er inen liplichen nichts dann athen
oder anchuchen; aber dasselbig nit allein, ouch nit das furnemest, sonder
den heilgen geist mit solchem zeichen des anchuchens. Also hat er ouch
mit dem zeichen Brotz vnd wins sinen lib vnt blut sinen jungern dar-
gegeben, do er, brot vnnd win darreichent, saget: Nement, essent, diß & ist
min lib; Drinckent daruß alle, das ist min blut [Mt 26,26-28], Aber nicht
anderst dann zu spiß der selenn, Welcher essen ist im vertruwen zu got,
durch gloubig anschowung solichs opffers, fur vnser sund dargegeben
vnd geopffert, gesterckff vnd entzünt werden. Darumb haben wir hieby
gesetzt: Zur spiß der selen vnd zum ewigen leben, vnd das wir in im
vnd er inn vns bliebe. Sidtenmal dann mencklich wol weists, was die sel
isset, frilich h kein brot noch mentschlich 1 fleisch verbrotet h oder inns brot
geschlossenn, Item ouch niemant dunckel ist, das solichs zum ewigen
leben niemant spise, Achten wir, es sye allen hieby ingefurten irthumben
gnug begegnet. So dann christus selb das furtragen sin als vnsers er-
losers heisset sich selbs dargeben 3 4 zu brot deß lebens, Do er sagt:
Das brot, das ich geben werde, ist min fleisch, welches ich geben werdfur das leben
der welt [Io 6,51], vnd er aber inn worten des abentmals wie Johannes
B[a]pt[ist]a 5 sin lib vnd blut zur spiß vnd tranck dargebotten hat, Sagen
wir gern mit christo, Paulo vnd allen heilgen vättern, das er do sin lib
vnd blut zur spiß vnd tranck furgetragen hab vnd noch teglich den
gloubigen furtrage: Aber von der selen allein zeniessen, welche nit
bedarff, j das er weder sin statt im himel verlasse noch zu brot werde
oder inns brot Rumlich geschlossenn sye. Man rede von solicher gegen-
wurtigkeit christi im abentmal, wie man welle, so muß man alle mal
enthlechnete wort gebruchen, dann der handel nit fleischlich ist. Dyewil
dann dem also, Haben wir die wort deß hern am liebsten bruchen wellen,
vnd so vns do der lib christi anboten wurt, der fur vns gegeben, haben
wir gesetzet: Der ware lib; vnd so deß Rechte niessung das ewig leben
erhaltet, Nemlich ein Recht christenlich leben, Haben wir ouch diß
wortlin warlich gern gebrucht. Nachdem der her sagt: min fleisch ist
warlich ein spiß [Io 6,55], so ist es nit vnser gedicht, dermassen das der
her, Johannis vj, geret hat, mit dem, so er im abentmal gsagt, zuuer-
mischen, sonder haben das von deri Eltern kilchen vnd vettern also
gelert. Es sol je vnser dancksagung zufurderung des lebens diensthlich

e) daß B. - f) gestreckt A, B. gesterckht C. - g) west A. - h)-h) weder fleisch
noch brot B. - i) menschlichs C. - j) der B.
3. Haucht.
4. Wenn also Christus selber das Auftragen seiner selbst (als unseres Erlösers) sich
selbst darbringen nennt...
5. Was ist gemeint? Ist der Text verderbt (so Pollet)?
 
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