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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0439
ABENDMAHLSGUTACHTEN
435
achten gar nicht, das er liblich in einer schlangen gestallt erschinet sy e ,
ettlich f meinen, es^ sy h auch wie ein liblich schlang erschinen, dyß laß
ich sie schriben vnd lere ich zum furnemsten 1 , das der tuifFel’ vnangefoch-
ten lasse vom wortt gottes abzüwichen, schilt doch kein party irrig,
sunder nim den verstandt, an den k ich sihe 1 durch andere geschrifft vnd
umstende dyß ortß, dem gleuben“ enlich syn. Wirt ich gefragt, so sag ich
mein n glauben 0 mit siner vrsach, Pdas eim andern nit gnug^ sein, vnd
kan er mich nit einß anderen durch helle geschrifft berichten, so laß ich
im sein meinung. ein yeder sy r siner s meinung gewyß, allein das er in
den hauptstucken des glaubens einß blibt, das ist, laß die geschrifft war
sein, gib gott allen gewalt, Christo die erlösung etc r . vnd erkennen u ,
das die summ des gesatzes v ist lieb von reinem hertzen, guttem gewyssen
vnd w | vngeferbtem glauben 18 .
Es ist nie so wol gestanden, das alle ort der geschrifft von menglich XI 9
glich werden verstanden werden; das ist wol zu sehen in der Alten
bucher vnd nit? der Alten allein. D. M. Luther vnd Pomeranfus] sind
in einer schul, noch verstend 2 sie nit alle ortt in der geschrifft glich. Ja,
D. M. Luther selb hat garnach in einem jar vber ettlich psalmen ein
andere a vnd andere a geschriben, als wol sicht b , wer lyset, was er vber
den 120 psalmen c den milltenbergern zü geschriben 20 , vnd hernaher d ,
wie er in verdollmetzet e hatt 21 , vnd das ist vil f also.
Nun, lieber her vnd bruder, von dem brott des herren sind luther vnd
öcolampadiuss, beide gelertt vnd meins achtens heilig, in der sum vnd
hauptstuck fein einß; beide leren vnd bekennen, das liblich niessen, es
sy h da 1 waß es welle', sy k für sich selb nit nutz, sunder so es im glauben
genossen wurt 1 . das fürnemest sy m , das man den todt Christi bedencke,
verkunde vnd brysse zu merung vnsers glaubens vnd der liebe 22 . Nun
in der vßlegung diser wortt: Diß ist mein n lyb, wyl lutther 2 *, das brott
sy° der lib Christi liblich, öcolampadiusP mit Tertuliano 2 « vnd vil q alten.
e) sye B. - f) ettliche C. - g) er B. - h) sye B. - i) fürnembsten B. - j) teuffel
B. - k) dem B. - 1) siche B, suche C. - m) glauben B. - n) myn B. - o) glouben
B. - p) add. [sollte] C. - q) genug B, genuch C. - r) sye B. - s) seyner B. - t) fehlt
C. - u) erkene B. - v) gesetztes B. - w) fehlt B. - x) menniglich B. - y) add. allein
B. - z) verstehen B. - a) anders B. - b) siehet B. - c) psalm B. - d) hernacher
B. - e) verdollmetschet B. - f) fil B. - g) Oecolampadius B. - h) sey B. - i) fehlt
B. - j) wolle C. - k) sye B. - 1) wurdt B. - m) sye B. - n) myn B. - o) sye B. -
p) Oecolampadius B. - q) fil B.
x8. Mt 22,37-40.
19. Jedermann.
20. »Eyn Christlicher trostbrieff an die Miltenberger ...«, 1524 (WA 15, S. 69-78).
21. Vgl. WADB io,I, S. 526h
22. Vgl. dazu oben S. 414, Anm. 25.
23. Vgl. dazu oben S. 415, Anm. 30.
24. Ökolampad zitiert in seiner genannten Schrift (vgl. S. 400, Anm. 14) Tertullian,
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achten gar nicht, das er liblich in einer schlangen gestallt erschinet sy e ,
ettlich f meinen, es^ sy h auch wie ein liblich schlang erschinen, dyß laß
ich sie schriben vnd lere ich zum furnemsten 1 , das der tuifFel’ vnangefoch-
ten lasse vom wortt gottes abzüwichen, schilt doch kein party irrig,
sunder nim den verstandt, an den k ich sihe 1 durch andere geschrifft vnd
umstende dyß ortß, dem gleuben“ enlich syn. Wirt ich gefragt, so sag ich
mein n glauben 0 mit siner vrsach, Pdas eim andern nit gnug^ sein, vnd
kan er mich nit einß anderen durch helle geschrifft berichten, so laß ich
im sein meinung. ein yeder sy r siner s meinung gewyß, allein das er in
den hauptstucken des glaubens einß blibt, das ist, laß die geschrifft war
sein, gib gott allen gewalt, Christo die erlösung etc r . vnd erkennen u ,
das die summ des gesatzes v ist lieb von reinem hertzen, guttem gewyssen
vnd w | vngeferbtem glauben 18 .
Es ist nie so wol gestanden, das alle ort der geschrifft von menglich XI 9
glich werden verstanden werden; das ist wol zu sehen in der Alten
bucher vnd nit? der Alten allein. D. M. Luther vnd Pomeranfus] sind
in einer schul, noch verstend 2 sie nit alle ortt in der geschrifft glich. Ja,
D. M. Luther selb hat garnach in einem jar vber ettlich psalmen ein
andere a vnd andere a geschriben, als wol sicht b , wer lyset, was er vber
den 120 psalmen c den milltenbergern zü geschriben 20 , vnd hernaher d ,
wie er in verdollmetzet e hatt 21 , vnd das ist vil f also.
Nun, lieber her vnd bruder, von dem brott des herren sind luther vnd
öcolampadiuss, beide gelertt vnd meins achtens heilig, in der sum vnd
hauptstuck fein einß; beide leren vnd bekennen, das liblich niessen, es
sy h da 1 waß es welle', sy k für sich selb nit nutz, sunder so es im glauben
genossen wurt 1 . das fürnemest sy m , das man den todt Christi bedencke,
verkunde vnd brysse zu merung vnsers glaubens vnd der liebe 22 . Nun
in der vßlegung diser wortt: Diß ist mein n lyb, wyl lutther 2 *, das brott
sy° der lib Christi liblich, öcolampadiusP mit Tertuliano 2 « vnd vil q alten.
e) sye B. - f) ettliche C. - g) er B. - h) sye B. - i) fürnembsten B. - j) teuffel
B. - k) dem B. - 1) siche B, suche C. - m) glauben B. - n) myn B. - o) glouben
B. - p) add. [sollte] C. - q) genug B, genuch C. - r) sye B. - s) seyner B. - t) fehlt
C. - u) erkene B. - v) gesetztes B. - w) fehlt B. - x) menniglich B. - y) add. allein
B. - z) verstehen B. - a) anders B. - b) siehet B. - c) psalm B. - d) hernacher
B. - e) verdollmetschet B. - f) fil B. - g) Oecolampadius B. - h) sey B. - i) fehlt
B. - j) wolle C. - k) sye B. - 1) wurdt B. - m) sye B. - n) myn B. - o) sye B. -
p) Oecolampadius B. - q) fil B.
x8. Mt 22,37-40.
19. Jedermann.
20. »Eyn Christlicher trostbrieff an die Miltenberger ...«, 1524 (WA 15, S. 69-78).
21. Vgl. WADB io,I, S. 526h
22. Vgl. dazu oben S. 414, Anm. 25.
23. Vgl. dazu oben S. 415, Anm. 30.
24. Ökolampad zitiert in seiner genannten Schrift (vgl. S. 400, Anm. 14) Tertullian,