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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0441
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ABENDMAHLSGUTACHTEN

437

sagt er, man sölle sein gedächtnuß haltenD, vnd paulus: verkunden den
todt des herren, bit^ er kumpt^. Vß welchem allem ich lere s , das vns sein
liblich gegenwurtigkeit 1 kein nutz bringt, den vnß anders u die geschrifFt
anzeigt, so gilt es nit vß vnser v vernunfft da her sagen, es bestättige das
gewyssen, so wir bedencken die grossen w temiettigkeitfu’, das er sich
im brott lasse^ liblich gegenwurtig 2 haben vnd essen a . kein prophet noch
Apostel hats b gelert, den todt Christi bedencken vnd verkunden, das leret
vns die geschrifft; wer dan dyß thün wyl, der hatt damit wol so vil c zu
schaffen, das er nit vil c wurt zu dencken wyl haben, waß im brott sy.
Vß disem vnd vil d anderm kan ich vnd mag öcolampadium e vnd seins
glichen truwe £ , gelerte, | heilige vnd wol bewerte diener Christi, die
ettwaß witter nun mer liden vm§ Christi willen? 6 , den eben doctor M. h
Luther, auch am' leben zum wenigsten als’ vnstrefflich findt, auch nit
weniger gelert, wie wol k Luther gnad hatt im deutschen zu schriben vnd
leren fur allen, die yetz 1 leben, in kein weg fur ketzer m halten noch wider
fechten; dann sie geschrifft fur sich haben vnd deren getrulich n ge-
bruchen. darum, wa° ich sy verdammet, verdammet ich ChristumP in
ynen. Nun Doctor^ M. Lfuther] hatt siner meinung auch vrsach, welche
villicht r ir mit viler s , mer den diser, geschrifftlich achten, die auch gutt
christen seindt, bekennen fry, wie wol sie dise wort: diß ist mein r lib,
liblich verstandt, das vns kein liblich ding mag selig machen, sünder
allein der todt Christi geglaubet, dise kan ich nun auch u verdammen,
wa v nur sie niemand w dan durch helle geschrifft verdammen. Was soll
dan ich witter thun? eben das ir ratten x , ich wil den zanck faren lassen,
in mineny predigen leren, das dyß brott vnd wein zeichen siend 2 des
tods Christi, ermanen, das man die a selbigen mit glöbigem b hertzen
bedencken vnd zu hertzen fasse, das vberig wyl ich gott befellenü Aber
daby, sitenmal by den gütthertzigen, gar witt mer dem gotseligen leben
schadet die zweiung, der zanck, ein stoltze verachtung, so vnder den
bredigern d (wie auch by den alten beschehen) ensteht e vnd geiebt £ wurt^,
dan h dise oder yene meinung, so ist warlich mein, uwer vnd einß yeden

s) lese C. - t) gegenwartigkeyt B. - u) fehlt B. - v) vnserer B. - w) fehlt B, add.
[in] C. - x) temütigkeyt B. - y) fehlt B. - z) gegenwartig B. - a) add. (laße) B. -
b) hat B. - c) fil B. - d) fil B. - e) Oecolampadium B. - f) nüwe B. - g) vmb B. -
h) D. Martin B. - i) ans C. - j) fehlt B. - k) add. D B. - 1) yezt B. - m) katzer B. -
n) getrüwlich B. - o) wo B. - p) Christus B. - q) D B. - r) filicht B. - s) filer B. -
t) myn B. - u) add. (nit) B. - v) wo B. - w) nieman B. - x) rathen B. - y) mynem
B. - z) seyend B. - a) den B. - b) glöubigem B. - c) befehlen B. - d) predigen B. -
e) entsteht B. - f) geübt B. - g) wiert B. - h) denn B.
33. Mt 24,13; Mc 13,13.
34. 1 Cor 11,26.
35. Demut.
36. Vgl. dazu oben S. 425 und dort Anm. 21.
 
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