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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0442
438
CONFESSIO TETRAPOLITANA
Christen eigen werck vnd ampt, da zu ratten 1 vnd helfen, das sollich'
zwaiung vnd parteiung hinfalle.
Deß halb hab ich vnd mine k brieder 1 ein eigen botten zu doctor m M.
Luther geschick"??, in zu berichten des hohen gleuben 0 vnd lieb, so
warlich zu Zurich weit vber alle stett, do das euangelionP prediget wurt,
erschinet, auch der truwen arbeit vnd bestendigers veriehung Öcolam-
padij r , das er pomerano nicht gestatte, dise »meister des s nuwen yrr-
tumbs*« vß zü schriben? 8 . nun miessen u mir ye die böm?9 by den fruchten
erkennen, so mag nit erwysen werden, das sie der geschrifft yenen v
gewalt thün, so ist iere w meinung dem aberglauben abpruchlich, vnd die
wyl sie das brott mit Christo nur Essen heissen vnd das gemiet x nit?
daran hepften 2 durch furgebung des wunders der liblichen gegenwurtig-
keit a des libs b vnd pluts Christi, so furderen sy die menschen zü be-
dencken den todt Christi; das der herr heisset vnd allein heisset. das
erkennen hierin gar vil c christen in franckrich, engelland vnd deuschem
land, so man dan wolt solhche d bewerte truwe diener Christi schellten
irrige meister, ketzer oder deß glichen, zeiget die senfffmietigkeit c
Christi nit an. also leret Paulus sinen Timotfheum] in der andern Epistel,
cap. 2 [24f.]: ein knecht aher des herren soll nit ^enckisch sein, sunder vetterlich
gegenyederman, lerhafftig, der die bösen tragen kan, der mit sanfftmüt straffe die
widergespenstige { , ob in gott ein mah büß gebe etc h vnd warlich, her, was ich
noch von der sach geschriben hab, hab‘ ich allein gethoni, das nit allein
vmb k menschlicher opinion wegen die kirch zertrennet vnd 1 truwe
diener Christi veracht wurden, da durch dan auch das wortt gotts ver-
acht würd; die meinung hab ich auch geheptt, weiß gott, in dem biechlin
Harttmut hab geschriben. vnd ist frilich™ rnine 11 meinung gar nit ge-
wesen, einigen Christen °mit miner disputacionP von wortten gottes^
fyerenn, so vil r hab ich darum s erlitten, daß ich mich vnd andere gern
zu den wortten gottes furen wolt, ( so ich der meinung ware u . ich wolt
mit mer güt vnd ruw v des fleysch w gethon haben, so such ich auch fry-
lich x hie kein namen, der ich nichts nuwes vff die ban bringe, sunder
i) rathen B. - j) solch B. - k) meyne B. - 1) brüder B. - m) D. B. - n) geschickt
B. - o) glauben B. - p) Evangelium B. - q) beständigen B. - r) Oecolampadij B. -
s) der C. - t) yrrthumbs B. - u) mußen B. - v) yenet B. - w) yre B. - x) gemüt
B. - y) mit C. - z) hefften B. - a) gegenwartigkeyt B, gegenwertigkeyt C. - b) leybs
B. - c) fil B. - d) solche B. - e) sanftmütigkeyt B. - f) widerspenstigen B. - g) ey-
mal B. - h) fehlt B. - i) fehlt B. - j) gethan B. - k) von B. - 1) fehlt B. - m) frey-
lich B. - n) meyne B. - o)-p) fehlt B. - q) add. zu B. - r) fil B. - s) drumb B. -
t) —u) fehlt B. Hieran anschließend wiederholt der Text die Worte: »von den wortten
gottes zü furen wolt«. - v) rue C. - w) fleysches B. - x) freylich B.
37. Zur Sendung des Gregor Casel vgl. oben S. 421.
38. Zu dieser Äußerung Bugenhagens vgl. oben S. 423, Anm. 6.
39. Bäume; vgl. Mt 12,33.
CONFESSIO TETRAPOLITANA
Christen eigen werck vnd ampt, da zu ratten 1 vnd helfen, das sollich'
zwaiung vnd parteiung hinfalle.
Deß halb hab ich vnd mine k brieder 1 ein eigen botten zu doctor m M.
Luther geschick"??, in zu berichten des hohen gleuben 0 vnd lieb, so
warlich zu Zurich weit vber alle stett, do das euangelionP prediget wurt,
erschinet, auch der truwen arbeit vnd bestendigers veriehung Öcolam-
padij r , das er pomerano nicht gestatte, dise »meister des s nuwen yrr-
tumbs*« vß zü schriben? 8 . nun miessen u mir ye die böm?9 by den fruchten
erkennen, so mag nit erwysen werden, das sie der geschrifft yenen v
gewalt thün, so ist iere w meinung dem aberglauben abpruchlich, vnd die
wyl sie das brott mit Christo nur Essen heissen vnd das gemiet x nit?
daran hepften 2 durch furgebung des wunders der liblichen gegenwurtig-
keit a des libs b vnd pluts Christi, so furderen sy die menschen zü be-
dencken den todt Christi; das der herr heisset vnd allein heisset. das
erkennen hierin gar vil c christen in franckrich, engelland vnd deuschem
land, so man dan wolt solhche d bewerte truwe diener Christi schellten
irrige meister, ketzer oder deß glichen, zeiget die senfffmietigkeit c
Christi nit an. also leret Paulus sinen Timotfheum] in der andern Epistel,
cap. 2 [24f.]: ein knecht aher des herren soll nit ^enckisch sein, sunder vetterlich
gegenyederman, lerhafftig, der die bösen tragen kan, der mit sanfftmüt straffe die
widergespenstige { , ob in gott ein mah büß gebe etc h vnd warlich, her, was ich
noch von der sach geschriben hab, hab‘ ich allein gethoni, das nit allein
vmb k menschlicher opinion wegen die kirch zertrennet vnd 1 truwe
diener Christi veracht wurden, da durch dan auch das wortt gotts ver-
acht würd; die meinung hab ich auch geheptt, weiß gott, in dem biechlin
Harttmut hab geschriben. vnd ist frilich™ rnine 11 meinung gar nit ge-
wesen, einigen Christen °mit miner disputacionP von wortten gottes^
fyerenn, so vil r hab ich darum s erlitten, daß ich mich vnd andere gern
zu den wortten gottes furen wolt, ( so ich der meinung ware u . ich wolt
mit mer güt vnd ruw v des fleysch w gethon haben, so such ich auch fry-
lich x hie kein namen, der ich nichts nuwes vff die ban bringe, sunder
i) rathen B. - j) solch B. - k) meyne B. - 1) brüder B. - m) D. B. - n) geschickt
B. - o) glauben B. - p) Evangelium B. - q) beständigen B. - r) Oecolampadij B. -
s) der C. - t) yrrthumbs B. - u) mußen B. - v) yenet B. - w) yre B. - x) gemüt
B. - y) mit C. - z) hefften B. - a) gegenwartigkeyt B, gegenwertigkeyt C. - b) leybs
B. - c) fil B. - d) solche B. - e) sanftmütigkeyt B. - f) widerspenstigen B. - g) ey-
mal B. - h) fehlt B. - i) fehlt B. - j) gethan B. - k) von B. - 1) fehlt B. - m) frey-
lich B. - n) meyne B. - o)-p) fehlt B. - q) add. zu B. - r) fil B. - s) drumb B. -
t) —u) fehlt B. Hieran anschließend wiederholt der Text die Worte: »von den wortten
gottes zü furen wolt«. - v) rue C. - w) fleysches B. - x) freylich B.
37. Zur Sendung des Gregor Casel vgl. oben S. 421.
38. Zu dieser Äußerung Bugenhagens vgl. oben S. 423, Anm. 6.
39. Bäume; vgl. Mt 12,33.