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CONFESSIO TETRAPOLITANA
Der annder artigkel
Zum anndern, das man glawb vnnd lere, das das ewig wort gottes war-
lich flaisch, das ist warer gott, warer mensch worden sey, also das
ainiger vnnser herr Jesus Christus c warer gott vnnd mensch sey, doch
gottlich vnnd menschlich weßen vnuermußt, dann gott nitt zu noch von'3
komen mag, auch an d alle sund, darumb sein wurdig müter maria nit
von mannen, sonder vom haighgen gaist hatt müßen schwanger werden,
Johannis i, Math. i [iS] 1 *.
Also ain felltig 1 5 die warhait nach der geschrift bekennt, wurt weger 16
sein, dann alle Jrrthumb vnnd Cetzerey zü effren 1 ?, deren man doch kain
aigen wissen hatt, wir sehen, das der teufell, do es niemant Je gemaint
hatt, zannck findet.
Der dritt artigkl
Zum dritten, das man glawb vnnd leer, das vnnser herr Jesus, der fur
vns geliten vnnd gestorben ist, warer gott vnnd mensch ist vnnd allweg
nach seiner menschwerdung beliben ist vnnd beleiben wurt. Aber wie
der haillig paulus zün' Romern 18 von Cristo schreibt: der Jm geborn ist
vom samen 1 Dauid nach dem flaisch, das man auch also sprech, das er nach
dem flaisch, das ist nach der menschait vnnd nit nach der gotthait,
gelitten hab 1 ?; Also haben die glewbigen Je vnnd Je von diser gehaim-
nus« geredt vnnd geschriben 20 , Wo mann dan disen synn vnnd kain
anndern furgebe mit disen worten »Christus h hatt alls mensch gelitten«
c) Cristus C. - d) on C. - e) zu B. - f) somen C. - g) gehaumnus C. - h) Cristus
C.
13. B. fügt hinzu: »menschen«.
14. Hierzu Glosse Sams: »Ich hallts In disem andern artickell auch mit dem Luthern,
der redet clar, diß bringet verdacht.«
15. Einfach, schlicht.
16. Besser.
17. Wiederholen.
18. Ro 1,3.
19. Hierzu Glosse Sams: »Da hallt Ich aber mit dem Luther, denn Christus hott
nach der gantzen person gehtten. Nit eyn halber Christus.«
20. Vgl. Loojs in: RE 4, S. 39fL.; Seeberg II, S. 2470". B. folgt hier der alten abend-
ländischen Christologie, vgl. Tertullian: Adv. Praxean VI,27, wo es im Anschiuß an
das Zitat von Ro 1,3 f. heißt: »Videmus duplicem statum, non confusum sed coniunc-
tum, in una persona deum et hominem Iesum, de Christo autem differo. Et adeo salva
est utriusque proprietas substantiae, ut et spiritus res suas egerit in illo, id est virtutes
et opera et signa, et caro passiones suas functa sit, esuriens sub diabolo, sitiens sub
Samaritide, flens Lazarum, anxia usque ad mortem, denique et mortua est« (CSEL 47,
S. 28if.).
CONFESSIO TETRAPOLITANA
Der annder artigkel
Zum anndern, das man glawb vnnd lere, das das ewig wort gottes war-
lich flaisch, das ist warer gott, warer mensch worden sey, also das
ainiger vnnser herr Jesus Christus c warer gott vnnd mensch sey, doch
gottlich vnnd menschlich weßen vnuermußt, dann gott nitt zu noch von'3
komen mag, auch an d alle sund, darumb sein wurdig müter maria nit
von mannen, sonder vom haighgen gaist hatt müßen schwanger werden,
Johannis i, Math. i [iS] 1 *.
Also ain felltig 1 5 die warhait nach der geschrift bekennt, wurt weger 16
sein, dann alle Jrrthumb vnnd Cetzerey zü effren 1 ?, deren man doch kain
aigen wissen hatt, wir sehen, das der teufell, do es niemant Je gemaint
hatt, zannck findet.
Der dritt artigkl
Zum dritten, das man glawb vnnd leer, das vnnser herr Jesus, der fur
vns geliten vnnd gestorben ist, warer gott vnnd mensch ist vnnd allweg
nach seiner menschwerdung beliben ist vnnd beleiben wurt. Aber wie
der haillig paulus zün' Romern 18 von Cristo schreibt: der Jm geborn ist
vom samen 1 Dauid nach dem flaisch, das man auch also sprech, das er nach
dem flaisch, das ist nach der menschait vnnd nit nach der gotthait,
gelitten hab 1 ?; Also haben die glewbigen Je vnnd Je von diser gehaim-
nus« geredt vnnd geschriben 20 , Wo mann dan disen synn vnnd kain
anndern furgebe mit disen worten »Christus h hatt alls mensch gelitten«
c) Cristus C. - d) on C. - e) zu B. - f) somen C. - g) gehaumnus C. - h) Cristus
C.
13. B. fügt hinzu: »menschen«.
14. Hierzu Glosse Sams: »Ich hallts In disem andern artickell auch mit dem Luthern,
der redet clar, diß bringet verdacht.«
15. Einfach, schlicht.
16. Besser.
17. Wiederholen.
18. Ro 1,3.
19. Hierzu Glosse Sams: »Da hallt Ich aber mit dem Luther, denn Christus hott
nach der gantzen person gehtten. Nit eyn halber Christus.«
20. Vgl. Loojs in: RE 4, S. 39fL.; Seeberg II, S. 2470". B. folgt hier der alten abend-
ländischen Christologie, vgl. Tertullian: Adv. Praxean VI,27, wo es im Anschiuß an
das Zitat von Ro 1,3 f. heißt: »Videmus duplicem statum, non confusum sed coniunc-
tum, in una persona deum et hominem Iesum, de Christo autem differo. Et adeo salva
est utriusque proprietas substantiae, ut et spiritus res suas egerit in illo, id est virtutes
et opera et signa, et caro passiones suas functa sit, esuriens sub diabolo, sitiens sub
Samaritide, flens Lazarum, anxia usque ad mortem, denique et mortua est« (CSEL 47,
S. 28if.).