Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0468
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
464

CONFESSIO TETRAPOLITANA

Wir wölleny bey den ainfelltigen worten pleiben: das ist mein leib, vnd
so D. Luther selbst bekennt 80 , das diß nitt so geredt sey, das darumb das
prot der leib Cristi selb were, dann das prot prot pliben ist, Also auch der
leib Cristi, Jedes Jn seinem weßen, lassen wir farn 2 die trannssubstan-
cion a der pepstler, vnnd so nitt sthadt b : »Jme« oder »bey dem ist mein
leib«, können wir auch doctor Luthers mainung nit annemen, sonnder
bekennen, das der herr dise wort darumb geredt hab c , das er vnns an-
zaigt, das er d vnns sein leib vnnd plut warlich schennckete, vnnd das
sölliche' wort, brot vnd wein, das ist ain speiss vnd trannck, weren zu
ewigem f leben.
Vff solliche weiß sagt er: nemit^ den hailligen gaist* 1 , do er sy anhuchet,
also wurt der ausser 82 tauf ain abweschung der sunden gehaissen 8 ? vnnd
muß do weder der haillig gaist weßenlich Jm athem Cristi, noch die
abloßung der sund Jm wasser sein 8 y Aiso haben wir auch vill reden Jnn
der geschrifft, do zaichen vnd vorbild das genenet werden, das zaichen
vnd vorbild h sy seind; Also, do die beschneidung »der bund« gehaissen,
Gn. 17 [10], vnd das vorbild hjerusalem »hierjusalem« gehaißen werdet,
Hzeh 1 4 [1-3].
Dieweill dann niemants ettwas zu glawben soll getrungen werden,
das nit mit heller schrift erwißen wurdti, dann got hatt vnns Jnn deren
neut versumeff 8 ’, vnnd das gaistlich niessen dass 1 ewig leben vnd alles
bringt, Das der gleubig weiter nichts begeren kan, sollt man vns Je nit
weiter tringen. |
Mann darf ra auch nit besorgen, das diser sachen halb Ee dann sonnst
vervollgungen" komen; die noch bißhero 0 dess artigkels halb verfoll-
gung angericht haben vnd furterP trawen 86 , die wöllen 1 ! das ganntz
papstum wider vfrichten. Derhalben sie gleichwoll 87 trewen allen, so dem

y) wollen C. - z) faren B. - a) transsubstantion B. - b) schadt (»sicher für
stat: steht«) B, stat C. - c) fehlt B. - d) dieser B. - e) soliche C. - f) ewigen C. -
g) nemt BC. - h) vorbilder C. - i) Ezech B, Ez C. - j) werdt B. - k) versunet B. -
1) gestr.: dasselbig. - m) dorf C. - n) vervolgung BC. - o) biszher B. - p) further B. -
q) wollen C.
80. Vgl. dazu oben S. 415, Anm. 30.
81. Io 20,22.
82. Äußerliche.
83. Act 22,16.
84. Vgl. Zmingli (CR 91 Zw 4, S. 225, 28ff.): »So ist der inner touff des geistes nüts
anders weder das leren, das got in unseren hertzen thüt, und das ziechen, damit er
unsere hertzen in Christum vertröst und versichret. Disen touff mag nieman geben
weder gott. Es mag ouch one inn nieman sälig werden; aber one die andren töuff der
usseren leer und wasserdunckens mag man wol sälig werden«.
85. Versäumen, mangeln lassen.
86. Ferner drohen.
87. In gleicher Weise.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften