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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0470
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

papst nit gehorsamen; sie haben sich auch noch nie so weitt begeben 88 ,
das sie das wenigst vß dem papstumb wolten nachloßen 8 ?.
Darzu, ob r Jnn dem vnnser mainung gleich 5 ain Jrthumb were, das
sich doch nymermer erfinden wurt, Vnnd aber wir newt anderst daran ... t ,
dann alls auß dem wort gottes söllichs u gelert, vnd das so gewiß, das nun
mer vill daruber geliten haben, glawben auch allen worten dess herrn,
hallten Jn fur vnnser ainigen haillannd, wollten v das gern, souil wir
Jmer durch sein gnad vermöchten w , mit den wercken beweissen, die
man dann auch bey vnsern kirchen, dem herrn sey die Eere, wol so
dapfer? 0 findet, alls bey denen, die der gegenmainung seint, Sein auch
vill mer von den vnsern, dann von den Jrn, vmb Cristus willen gemar-
tert worden? 1 . Dieweil disem also ist, so sein wir von rechten Cristen
zu beschirmen, ob wir gleich allain diser mainung halb angefochten
worden x ; dann vnns Söllichsy von kainem, er were dann ain feind 2
Cristj, begegnen mag.
Wir haben dess kain zweifel, das ain geuerlicher Jrthumb sey, der
dohin furet, das der ainig glawb an Cristum nitt gnug sey vnd das Cristus
nit warer mensch worden sey, hallten, das jm wein vnnd brott der leib
Cristi leiplich sey; noch.9% wo wir sehen, das man die sach außrechennt
vnnd verwennet^J ist, die wort Cristj 3 vermögen b das, vnd ist sonnst ain
recht Cristenlich gemuet, den halten wir fur ain lieben bruder vnnd
dulden sein Jrrthumb, biß jn gott bessers lert. So hatt vnns paulus gelert
Ro. 14 [20-23], d° er leret, das man auch die, so von Jnn selber nicht
möchten c gelert werden, das CHristus d vnns vom gesatz erlößt' hatt,
vnnd deßhalben vill geschrifften falsch verstannden vnnd außlegten, nit
verrachten vnd nicht züvill Dißputieren f oder zancken. Also leret auch
augustinus li[ber] 1.28 contra h donat[istas]94 vnd entschuldigt damit 1
Cuprianumi, der, ob er woll vom tauff gejret, Dieweill er sich j doch
darumb von der kurchen k nit gesonndert hab, so sey er auch nit zu-
uerwerfen geweßt.

r) aber B. - s) glaich B. - t) Der Kopist hat hier eine Lücke gelassen, weil er
ein Wort des Straßburger Originals offenbar selbst nicht hat lesen können. - u) so-
liches C. - v) wollen B. - w) vermochten C. - x) werden B. - y) solichs C. -
2) faind B. - a) fehlt B. - b) vermogen C. - c) mochten C. - d) Cristus C. -
e) erlost C. - f) disputiren C. - g) 1. 12 B, lib. 12 C. - h) cont C. - i) domit C. -
j) Cyprianum BC. - k) kirchen B.
88. Herbeigelassen, bereit gefunden.
89. Hierzu Glosse Sams: »Merckt wol. Heutt ists vil anders bej B.«
90. Ebenso gut.
91. Vgl. dazu oben S. 425, Anm. 21.
92. Dennoch.
93. Wähnt, der Meinung ist.
94. Lib. 1,18 (MSL 43, Sp. 124L); lib. 2 passim (MSL 43, Sp. 125-140).
 
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