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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN
volck, den Jüden, je mitgeteylet hatt, und bleibt also unwidersprechlich by allen
recht verstendigen Christen, das die Apostel, als sy die völcker, Jüden und Heyden,
geteüffet und domit in den bundt Gottes uffgenomen haben, das sy dieselbigen
domit in den rechten, waren, vollen gnadenbundt Gottes uffgenomen und inen
jetz als diener Christi alles, das derselbig bundt vermag, zugestellet haben.
Nun, so ist die art und natur dises gnadenbundts, wie oben bewäret, das, wer
in den auffgenomen wurdt, das derselbige also daryn uffgenommen werde, das
Gott jetz sein und auch seines somens Gott sye und das dasselbige durch das
sacrament dises bundts offentlich in der gemein bezeüget werde, als wol an soli-
cher kinder, als inen selb, die erstlich in den bundt komen. Dann wiewol Gott nit
alle kinder seiner geliebten zu kindern der verheissung machet und uffnymmet, so
will er doch von denselbigen so fil zu seinen rechten kindern machen und an-
nemen, das im gefallet, und er das den seinen befolhen hatt, das sy allen iren
kinderen diesen seinen gnadenbundt gemein538 machen und sy in denselbigen mit
dem sacrament solichs bundts | y 1 b | uffnemen und bezeichnen, auch daryn halten
sollen, solang biß sy sich desselb durch yr unchristlich leben wider zu berauben
sein beweisen.
So dann der Herr befolhen, alle völcker, die das geprediget Evangeli angenom-
men, sollichs bundts der gnaden durch Christum wie die alten fur sich und yre
kinder durch den tauff, der nun solichs bundts anfengklich sacrament ist, teylhafft
zu machen, so schleusset sich auß disem on alles widersprechen der verstendigen
kinder Gottes, das der Herr hiemit befolhen und geheissen hatt, auch aller deren,
so in seinen bundt komen, kinder mit dem tauff desselbigen bunds teylhafft zu
machen. Dann do stoht steyff und unbewegt in ewigkeit: Ich will dein Gott und
deiner kinder Gott sein [I Mos 17,7], gaht wol vor: Dein Gott. Mit den hörenden
muß mans anfahen, darumb gaht auch ja ymer die predig fur, noch folget und
hanget gleich daran eben mit disen worten: Und deines somens Gott. Verheysset
nit weniger den kinderen dan den alten. So dan nun unleugbar, das der tauff
jetzund dises genadenbundts anfengklich zeichen und sacrament ist, wie vor die
beschneidung ware, so kan und mage es anders nit sein, dan des Herren befelch:
Leren und teüffent alle völcker! haltet und schleusset in sich disen befelch: Teüffen
und reichen domit den bundt meiner erlösung auch deren kinderen, die meinen
bundt annemen! Demnach wurdt die ordnung diser hauptursach unsers glaubens
also sein:
Wen der Herr befilcht zu teüffen, den befilcht er, im einzuleiben und domit aller
zugesagten genaden, die er Abraham und den seinen je verheissen hat, teylhafft zu
machen539. Dan in Christo sind alle verheyssung. Amen. Nun hatt er alle völcker,
so dem gepredigten Evangeli glauben, befolhen zu teuffen, darumb so hatt er sy
heyssen im einleyben und also alles des guten, so Gott den seinen je verheissen,
teylhafft zu erkennen und | y 2 a | machen, wie er dan seine gaben durch der
kirchen dienst ubergeben wille. Nun so ist under dem guten, das Gott den seinen
538. Zugehörig.
539. Primus syllogismus 2.Cor.1[20].[Marg.].
IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN
volck, den Jüden, je mitgeteylet hatt, und bleibt also unwidersprechlich by allen
recht verstendigen Christen, das die Apostel, als sy die völcker, Jüden und Heyden,
geteüffet und domit in den bundt Gottes uffgenomen haben, das sy dieselbigen
domit in den rechten, waren, vollen gnadenbundt Gottes uffgenomen und inen
jetz als diener Christi alles, das derselbig bundt vermag, zugestellet haben.
Nun, so ist die art und natur dises gnadenbundts, wie oben bewäret, das, wer
in den auffgenomen wurdt, das derselbige also daryn uffgenommen werde, das
Gott jetz sein und auch seines somens Gott sye und das dasselbige durch das
sacrament dises bundts offentlich in der gemein bezeüget werde, als wol an soli-
cher kinder, als inen selb, die erstlich in den bundt komen. Dann wiewol Gott nit
alle kinder seiner geliebten zu kindern der verheissung machet und uffnymmet, so
will er doch von denselbigen so fil zu seinen rechten kindern machen und an-
nemen, das im gefallet, und er das den seinen befolhen hatt, das sy allen iren
kinderen diesen seinen gnadenbundt gemein538 machen und sy in denselbigen mit
dem sacrament solichs bundts | y 1 b | uffnemen und bezeichnen, auch daryn halten
sollen, solang biß sy sich desselb durch yr unchristlich leben wider zu berauben
sein beweisen.
So dann der Herr befolhen, alle völcker, die das geprediget Evangeli angenom-
men, sollichs bundts der gnaden durch Christum wie die alten fur sich und yre
kinder durch den tauff, der nun solichs bundts anfengklich sacrament ist, teylhafft
zu machen, so schleusset sich auß disem on alles widersprechen der verstendigen
kinder Gottes, das der Herr hiemit befolhen und geheissen hatt, auch aller deren,
so in seinen bundt komen, kinder mit dem tauff desselbigen bunds teylhafft zu
machen. Dann do stoht steyff und unbewegt in ewigkeit: Ich will dein Gott und
deiner kinder Gott sein [I Mos 17,7], gaht wol vor: Dein Gott. Mit den hörenden
muß mans anfahen, darumb gaht auch ja ymer die predig fur, noch folget und
hanget gleich daran eben mit disen worten: Und deines somens Gott. Verheysset
nit weniger den kinderen dan den alten. So dan nun unleugbar, das der tauff
jetzund dises genadenbundts anfengklich zeichen und sacrament ist, wie vor die
beschneidung ware, so kan und mage es anders nit sein, dan des Herren befelch:
Leren und teüffent alle völcker! haltet und schleusset in sich disen befelch: Teüffen
und reichen domit den bundt meiner erlösung auch deren kinderen, die meinen
bundt annemen! Demnach wurdt die ordnung diser hauptursach unsers glaubens
also sein:
Wen der Herr befilcht zu teüffen, den befilcht er, im einzuleiben und domit aller
zugesagten genaden, die er Abraham und den seinen je verheissen hat, teylhafft zu
machen539. Dan in Christo sind alle verheyssung. Amen. Nun hatt er alle völcker,
so dem gepredigten Evangeli glauben, befolhen zu teuffen, darumb so hatt er sy
heyssen im einleyben und also alles des guten, so Gott den seinen je verheissen,
teylhafft zu erkennen und | y 2 a | machen, wie er dan seine gaben durch der
kirchen dienst ubergeben wille. Nun so ist under dem guten, das Gott den seinen
538. Zugehörig.
539. Primus syllogismus 2.Cor.1[20].[Marg.].