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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0369
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Handschriftliche Dokumente zur Synode
Einleitung
Für die Kenntnis der Straßburger Synode von 1534, deren Endergebnis in der
Annahme der 16 Artikel und der Kirchenordnung, das heißt einerseits in der Ab-
grenzung von Spiritualisten und Täufern, andererseits in der Verpflichtung der
Bürger auf bestimmte Glaubenslehren bestand, sind die die Synode vorbereiten-
den Dokumente wichtig.
Die nachstehenden acht Schriftstücke sind teils von Bucer allein, teils im Verein
mit seinen Straßburger Kollegen erarbeitet worden. In jedem Falle hat Bucer die
Initiative ergriffen, um nichts zu versäumen.
Als bis Ende November 1532 von seiten der Obrigkeit (Meine Herren, Meister,
Rat und 21) keine Maßnahmen ergriffen worden waren, um dem Kirchenwesen
der Stadt die notwendige und verpflichtende Ausrichtung zu geben, erhoben die
Prediger und Kirchpfleger ihre Stimme. Erbeten wurde von der Obrigkeit die
Einberufung einer Synode, wie sie anderwärts schon erfolgt war. Der Magistrat
wurde aufgefordert, seiner Pflicht eingedenk zu sein und für die Hebung kirch-
licher Ordnung und öffentlicher Zucht tätig zu sein (Dok. 1). Da diese Aufforde-
rung noch keinen Erfolg hatte oder gar in Vergessenheit geriet - zumal die Stadt
in dieser Zeit noch andere Sorgen hatte -, wurde von den Predigern ein neuer
Anlauf genommen und im April 1533 an die Einberufung der Synode erinnert.
Die meisten Beteiligten waren überzeugt, daß diese von der Obrigkeit ausgehen
mußte. Dafür sprach schon die altkirchliche Überlieferung (Dok. 2). Um eine
innere Ausrichtung zu erreichen, die über die bloße Zustimmung zum amtlichen
Bekenntnis hinausging, wurden von den Predigern, vermutlich unter Bucers
Federführung, die 16 Artikel aufgesetzt und dem Rat vorgelegt (Dok. 3). Diese
wie die Dokumente 4 und 7 geben die damals in Straßburg üblichen Anschau-
ungen wieder.
Den größten Teil der vorbereitenden Arbeiten für die Synode bestritt Bucer.
Die theologische Auseinandersetzung mit den gefährlichsten Gegnern nahm er
allein auf sich (Dok. 5). Außer Kaspar von Schwenckfeld und Melchior Hoffman
waren es Anton Engelbrecht und Jakob Ziegler. Der enttäuschte ehemalige Weih-
bischof von Speyer hatte gegen die von der Obrigkeit einberufene Synode oppo-
niert. Mit seiner Schrift, die das Problem stellte, mußte Bucer sich auseinander-
setzen (Dok. 6). Das letzte, Dokument 8, gibt B.s Scholia auf J. Zieglers >Syn-
odus< wieder und stellt seine entsprechende Antwort dar.
 
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