392 IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN
14. Die Oberkeyt, so das schwert vnnd höchsten eüsserlichen gewalt hat, ist ein
dienerin gottes19; solle also, wie Got inn seinem gesatz befolhen vnnd der geyst
Christi inn allen, die er füret, selb leret vnnd treibet, alles jr vermögen dahin rich-
ten, das by jren vnderthonen gottes namm geheyliget, sein reich erweiteret vnnd
seinem willen gelebt werde, so fil sie jmer mit jrem ampt dazu dienen mag20. Der-
halb muß deren geyst, die da wöllen, das die Oberkeyt sich christlichs thuns gar
nichs beladen solle, ein widerwertiger geyst Christo, vnserm herren, vnnd ein
zerstörer sein alles gutenn21.
15. Die Oberkeyt wurdt aber dan nach jrem ampt zu heyligung götlichs namens
vnnd erweiterung seins reichs recht handlen, wenn sie inn alleno trewen, wie sie es
für Got erkennet dvnd vermagd, versicht, das by den jrenn Gottes leere rein vnnd
rechtschaffen gefüret, jederman verkündiget, denen, die da von abziehen wolten,
jr gotloser freuel im wider sprechen vnnd lesteren vnnd dan auch inn den gröberen
eüsserlichen ergernüßen des lebens gewehret werde; Dann ie die Oberkeyt das
gut fürderen vnnd das böße durchse straffen abtreiben solle. Darumb müssen die
nichs dan raum jrer zerstörung vnd rottung süchen, die da wöllen, das die Ober-
keyt offentliche verkerüng christlicher leer, trennung der gemein, falschen gots-
lesterlichen gotsdienst nit straffen solle.
| 32a | 16. Wie wol aber nun Got, der herr, der vnns alle vß nicht gemacht, will
den dienst des worts vnnd auch der Oberkeyt dazu geprauchenn, das er die seinen
von jnen selb vnnd allem argen zu im durch v. h. Jesum Christum ziehe, So seind
doch etliche geschir22 des zorns23, an denen bede dienst nichs mehr schaffen, dann
das sie jnen alle entschuldigung benemmen24, sunst nur erger vnnd verstopffter25
machen die selbigen sunden26 inn todt, ist nit für sie zu bitten27, werden endtlich
jns ewig feühr verstossen. Darumb widersprechen die Got inn aller seiner schrifft,
die da sagen, es seye kein ewige verdamnüs, noch vnderscheid der erwölten zum
ewigen leben vnnd verworfnen, die endtlich inn ewigen todt verdammet werden.
fDiß seind die Artickel vnd sinn christlicher leer, so hie offentlich gefüret wurdt,
sampt den gegen satzen, die vor anderen hie wider offentlich eingerissen seinf.
c) add. am Rand, übernommen in B,C,D.
d) -d) add. am Rand, übernommen in B,C,D.
e) durch B,C,D.
f) -f) fehlt B,C,D.
19. Vgl.Ro 13,4.
20. Kann.
21. Zu diesen drei letzten Artikeln vgl. Dokument 6: Bucers Auseinandersetzung mit Anton
Engelbrecht, S. 432ff. in diesem Bande.
22. Gefäße.
23. Vgl.Ro 9,22.
24. Nehmen.
25. Verstockter.
26. Sündigen.
27. Vgl. l Jo 5,16.
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15
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14. Die Oberkeyt, so das schwert vnnd höchsten eüsserlichen gewalt hat, ist ein
dienerin gottes19; solle also, wie Got inn seinem gesatz befolhen vnnd der geyst
Christi inn allen, die er füret, selb leret vnnd treibet, alles jr vermögen dahin rich-
ten, das by jren vnderthonen gottes namm geheyliget, sein reich erweiteret vnnd
seinem willen gelebt werde, so fil sie jmer mit jrem ampt dazu dienen mag20. Der-
halb muß deren geyst, die da wöllen, das die Oberkeyt sich christlichs thuns gar
nichs beladen solle, ein widerwertiger geyst Christo, vnserm herren, vnnd ein
zerstörer sein alles gutenn21.
15. Die Oberkeyt wurdt aber dan nach jrem ampt zu heyligung götlichs namens
vnnd erweiterung seins reichs recht handlen, wenn sie inn alleno trewen, wie sie es
für Got erkennet dvnd vermagd, versicht, das by den jrenn Gottes leere rein vnnd
rechtschaffen gefüret, jederman verkündiget, denen, die da von abziehen wolten,
jr gotloser freuel im wider sprechen vnnd lesteren vnnd dan auch inn den gröberen
eüsserlichen ergernüßen des lebens gewehret werde; Dann ie die Oberkeyt das
gut fürderen vnnd das böße durchse straffen abtreiben solle. Darumb müssen die
nichs dan raum jrer zerstörung vnd rottung süchen, die da wöllen, das die Ober-
keyt offentliche verkerüng christlicher leer, trennung der gemein, falschen gots-
lesterlichen gotsdienst nit straffen solle.
| 32a | 16. Wie wol aber nun Got, der herr, der vnns alle vß nicht gemacht, will
den dienst des worts vnnd auch der Oberkeyt dazu geprauchenn, das er die seinen
von jnen selb vnnd allem argen zu im durch v. h. Jesum Christum ziehe, So seind
doch etliche geschir22 des zorns23, an denen bede dienst nichs mehr schaffen, dann
das sie jnen alle entschuldigung benemmen24, sunst nur erger vnnd verstopffter25
machen die selbigen sunden26 inn todt, ist nit für sie zu bitten27, werden endtlich
jns ewig feühr verstossen. Darumb widersprechen die Got inn aller seiner schrifft,
die da sagen, es seye kein ewige verdamnüs, noch vnderscheid der erwölten zum
ewigen leben vnnd verworfnen, die endtlich inn ewigen todt verdammet werden.
fDiß seind die Artickel vnd sinn christlicher leer, so hie offentlich gefüret wurdt,
sampt den gegen satzen, die vor anderen hie wider offentlich eingerissen seinf.
c) add. am Rand, übernommen in B,C,D.
d) -d) add. am Rand, übernommen in B,C,D.
e) durch B,C,D.
f) -f) fehlt B,C,D.
19. Vgl.Ro 13,4.
20. Kann.
21. Zu diesen drei letzten Artikeln vgl. Dokument 6: Bucers Auseinandersetzung mit Anton
Engelbrecht, S. 432ff. in diesem Bande.
22. Gefäße.
23. Vgl.Ro 9,22.
24. Nehmen.
25. Verstockter.
26. Sündigen.
27. Vgl. l Jo 5,16.
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