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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0415
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DOKUMENTE ZUR SYNODE IV

411
Münster von wegen der grossen menge, die dahyn komet, solle das Abentmal
Christj wie biz har alle Sontag gehaltens, vnnd je zu zeiten das volck inn predigen
auch diz handels vnderrichtet vnnd sich zu dem recht zu schicken vermanet
werden.
| 73 a |t30 Zum fünften, als vnser her Jesus Christus sein heyliges abetmal mit
seinen Jüngeren inn gemein gehalten vnnd der heilig Paulus aus den worten vnnd
der einsatzung Christjschleüsset, das die nit des herren Abetmal halten, die es
besonders vnnd nit inn vnd mit der gemein der gleübigen halten, ist bedacht, das
man die glaubigen ermanen solle, inn der gemeyn zum tisch des herren zu gohn
vnd sich ein leib vnnd brot mit den gleübigen zu sein auch damit zu beweisen,
das sie sich mit jnen eins brots des herren teylhafftig machenn. Aus dem sie so fil
lernen werden, das, so sie kranck vnd von hinnen berufft werdenu, wann sie nur
glauben, christum schon genossen haben Vvnd nießenv, wie das auch zu aller zeytw,
wann mann bei der gemeyn Gottes nit xyseyn kanx, gar nit von nöth ist, mund
oder bauch zu bereyten, sonder glaubt iemand, so hat er, wie der h. Augustinus
recht sagt, die speis schon genossen31. Dahin sie auch durch die diener des worts
vnnd die jren sollen gewisen werden, damit nit, wie hieuor gewesen das sacrament
empfahen, sich ann solicher gemeynschafft mit vnserem herren Jesu Christo, die
sie nun haben vnd den trost, der jnen durchs Euangeli mitteylet würt, könden
vernügen lassen vnnd nit erst auch das Sacrament begeren, so zu gemeiner ver-
kundung vnd furtragen des todes Christj vnd der gemeinschaft mit imm ver-
ordnet ist. Damit auch nit der jrthumb sich vffs eüsserlich, als ein weg speis vff
dise fart zu vertrösten, wider vfbracht (da er gefallen) oder gestercket werde, da
er noch zum teyl hanget32. Aber dieweil etwan leüt seind, die inn der gemein sich
inn disem sacrament noch nit iünger vnd glider Christj bewisen haben, wo soliche
vor jrem abscheid mit anzeygen recht christlichs herrtzens begerten, auch dieses
sacraments teylhaftig zu werden; den selbigen solten die pfarrer vnnd helffer
hierinn dienen, doch das sie sehen, das etliche mit jnen vnnd dem krancken dis
abetmal Christj hieltenn.
| 73 b | Gleicher massen weren zu halten die, so schon inn der gemeyn etwan
das Abetmal Christi gehalten, weren aber durch kranckheyt dahin bracht, das sie
zu der gemeyn nit mer kommen konden.
Wo sich von anderen zutriege, das sie solichs auch begerten vnd sich nit gernn
dauon wolten abwenden lassen, wa dan soliche keinen sonderlichen aberglauben
inn dem anzeygten, dieweil mit krancken alles vff christlichen trost on fil dispu-

s) gestr.: werden.
t) Folgender Abschnitt (auf einem eingeschobenen Doppelblatt) wurde irrtümlich am Ende
des Manuskriptes eingeordnet.
u) gestr.: das. - v)-v) add. am Rand B.
w) gestr.: ist. - x)-x) add. B. -y) gestr.: ist.
30. Ad: Bedacht des aussch[utzes] [Marg.].
31. Augustin: In Ioh.ev.tr. 25; CChr ser.lat. 36, S. 254.
32. Anhängt (gilt, der Irrtum noch geglaubt wird).
 
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