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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0417
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DOKUMENTE ZUR SYNODE IV

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christlichen leben geleret vnnd zogen werden, ist bedacht, wie das von kirchen-
pflegeren vnnd predigeren hievor auch ann v. g. h. gelanget, das v. g. h. die presi-
denten von wegen des Synodj by v. g. h. dem Raht fleissig anhalten wöllen, das vor
bedacht ordnung mit den jungen knaben, die man jnn schulen vnnd leerheüseren
leret, die selbigen zum predigen vnnd gesang zu fieren vnnd halten fürgenommen
vnnd jns werck bracht werde, wie das inn der kirchen je vnnd je vnnd noch allent-
halb, wo man inn gantzer teütscher nation das Euangelj prediget vnnd psalmen
inn der kirchen singet, gehalten würdt.
[V]. Für die gantze gemeyn.
Dieweil der glaub auß dem gehor komet vnnd das gotswort mit frucht nit kan
gehöret werden, es begeben sich dan die gemüter mit aller begirden vnnd gentz-
lich hiezu, derhalben hat es Got zu aller zeyt gefallen, das man zum wenigsten
einen tag inn der wochen hie zu heiligte vnnd ann dem selben aller ander ge-
schefften müßig stünde, damit man das wort Gottes mit recht Got ergebnem
gemüt hören, die sacrament empfahen, gebet vnnd andere götliche werck üben
möchte. Solichs solte nun by niemand ernstlicher dann by vnns, die wir vns der
reyneren erkantnüs des | 68 a | h. Euangelj rhümen wöllen, gehalten werden. So
findet man aber die vff dieb sontag auch vnder den morgen predigen vff den
pletzen, greben vnnd vor der Stat spacieren gohn, inn wirts vnnd scherheüsern36
csitzen zu schwetzenc, zechen vnnd spilen. Des gleichen vnder der mittags predig
alles wider v. g.h. ausgangen mandaten vnnd gebotten37. So seind auch zünffte,
da man alweg, wen sie zu schaffen habend, zu der stund der mittag predig zu samen
gebeütet38, so man doch hernaher zeyt genug hette. Da ist bedacht, das v.g.h.
von wegen des Synodi gepetten wurden, das sie jre mandaten, hiewider zu vor
außgangen, wider erfrischen vnnd vff den zünfften mit allem ernst wolten ver-
künden lassen, auch darob halten, das nemlich jederman sich vnnd die seinen vff
die Sontag zur predig schicken solle. Jtem das vnderm predigen niemand solle
feyl haben, kein würt, scherer oder andere vnder der zeit der morgen oder mittags
predigen inn seinen hauß jemand zu zechen oder spilen gestatten. Weiter auch
geputten39, das niemand vff die sontag offentlich on notturfft arbeitete. Dann
mann weiber findet, die den Sambstag bauchen40 vnnd den Sontag zu offentlicher
ergernüs außweschen, wann ander leüt inn der kirchen seind. Andere bauchen vff
die Sontag, das sie den montag zum friesten41außweschen. Item das v. g. h. auch
verpütten, vnder den morgen vnnd mittags predigen vff die Sontag offentlich
c)-c) add. am Rand B. - d) add. B.
36. Barbierstuben, Gaststuben.
37. Mandat vom 22. April 1532.
38. Wörtlich: zusammengebietet; einberuft, Termine ansetzt.
39. Geböten.
40. Wäsche in der Lauge ansetzen.
41. Ganz früh.
 
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