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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0434
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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

losen, die justification, das ist die weyse vnd ordnung gottes, on welche1 wir kein
andere wyssen, dardurch die menschen zur frommkeytt vnd seeligkeitt, das ist
zum glauben vnd zu gott kommen, jn welchen auch, wie von nötthen, vnsers
herren Jesu Christi tauffe vnd abenttmal wurtt gedachtt; item in dem ailfftten die
fruchtt dieses glaubenß, die liebe angetzeigtt; nu wol an, so wollte ich nu die
funff ersten arttickel in einen, die funff nachgehendenb mitt samptt dem dreytze-
henden vom bynden vnd losen in funff andere, vnd dann den ailfften besonders in
einen, darnach vom heyligen tauff vnd abenttmale Jesu Christi vnsers herren auch
in einen artickell vnd also stellen:
1. Wir glauben vnd bekennen ein einigen gott, vatter, sun vnd heyligen geyst,
nach einhaltt des glaubens, so mann ie vnd ie von altters her der heyligen aposteln
glaubeno genannt hatt.
2. Deßgleychen glauben wir vnd bekennen auch, das wer fromm vnd gerecht
ist, der habe frieden mitt gott vnd werde seelig, vnd widderumb wer vnfromm
vnd vngerecht ist, sey ein feyndtt gottes vnd werde verdampt werden.
3. Wyssen aber kein anderr frommbkeyt nach gerechtigkeytt, welche vor gott,
von welchem ware seeligkeitt wie alles gutt allein komptt vnd gegeben moge
werden, geltte vnd widder sein strenge vrteyl |237b [163b]| vnd gericht vber
die sunder, wie wir menschen leyder alle seind, bestehen moge, dann allein diese,
das vnß gott selbß vnsere sunde nitt zurechnett, sonder gnadiglich daruon queytt2,
ledig vnd loß sprichtt vnd erkennett.
4. Gott spricht aber allein den menschen queytt, ledig vnd loß von sunden, das
ist fromm vnd gerecht, welcher an Jesum Christum seinen einigen sun, den er
gesandtt hatt, glaubtt.
5. Zum glauben an Jesum Christum vnsern herren komptt mann durch die
predig des glaubenß, das ist durch die predig der versönung vnd des heyligen
euangelij.
6. Das euangelion aber, welchs die ware versönung predigett, jst allein diese
predige, welche vnß verkundigtt gottes gnad vnd barmhertzigkeytt, durch den
tod Jesu Christi vnsers herren erobrett vnd erworben, welcher, vff das er vnser
herr wurde, ist vmb vnser sunden willen dahyn gegeben vnd vmb vnser gerech-
tigkeyt willen erweckett.
7. Die frucht nu dieses euangelij ist die liebe, welche nach irem beruffe vnd
nach dem gesatz des herren gott vnd iedermann dienett.
8. Jm heyligen tauffe vnd abenttmale Jesu Christi vnsers lieben herren glauben
vnd thun wir, waß vnd wie vnß vnser gnädiger vnd barmhertziger herr Jesus
Christus geheyssen vnd verheyssen hatt.
|238a [164 a]| Von der welttlichen oberkeytt, welcher amptt gott vnd der
weltt sonderlich dartzu dienen solle, das die eusserliche liebe, friede vnd einigkeytt
b) gestr.: in fünff ande[r]. - c) gestr.: freylich nitt on vrsach.
1. Außer der.
2. Frei, ledig (mhd. quit aus afrz. quite; vgl.nhd. quittieren (eigentlich: von einer Verpflich-
tung lossprechen).

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