DOKUMENTE ZUR SYNODE VI
441
sie es vor got erkennet vnnd vermag, versihet40, das bey den jren gottes lere rein
vnnd rechtschaffen gefüret, jederman verkündiget, denen, die dauonn abziehen
wolten, jr gotloser freuel imm widersprechen vnd lesteren vnnd dan auch inn den
gröberen eusserlichen ergernüssena des lebens gewehret werde; dann je die ober-
keyt das gut fürderen vnnd das böß durch straffen abtreiben solle. Darumb müssen
die nichs dan raum jrer zerstörung vnnd rottung suchen, die da wellen, das die
Oberkeyt offentliche verkerung christlicher lere, trennung der gemeyn, falschen,
gotlesterlichen gotsdienst nit straffenn solle.
XVI Wie wol aber nun Got, der herr, der vnns alle aus nichte gemacht, will
den dienst des worts vnnd auch der oberkeyt dazu geprauchen, das er die seinen
vonn jnen selb vnnd allem argen zu jm durch V. H.Jesum Christum ziehe, so
seindt | 607 | doch etliche geschir des zorns, an denen bede dienst nichs meerb
schaffen41, dann das sie jnen alle entschuldigung benemmen, sunst nur erger
vnnd verstopffter machen, die selbigen sünden42 inn todt, ist nit für sie zubitten,
werden endlich ins ewig feur verstossenn. Darumb widersprechen die got inn
aller seiner schrifft, die da sagen, es seie kein ewige verdamnüs, noch vnderscheyd
der erwelten zum ewigen leben vnnd verworffenen, die entlich inn ewigen todt
verdammet werdenn.
Die verklärung vnnd weiter außstreichung43
fürgesetzter artickel ist diße:
Die oberkeyt, so das schwert dregt vnnd vnder den menschen den höchsten
eusserlichen gewalt füret, ist ein dienerinn Gottes, das gut zu furderen vnnd das
boß abzutreiben, on einigen außzug, abteylung oder sünderung44. Derhalb auch
die schrift die, so inn der oberkeyt seind, götter nennet45, vnnd seitemal der geyst
Christj alleyn alles guts leret vnnd thut, so wirt zu sollichem götlichen ampt nie-
mand tauglicher sein dann ware christen, als die diser geyst christj inn allem füret
vnnd schaffet, das sie inn jrer regierung so vil mehr, so vil den menschen ann der
selbigen meer gelegen, daruff sehen, das der namm gottes geheyliget, sein reich
erweiteret vnnd nach seinem willen vff erden also wie jm hymel gelebet werde,
wie sie dann darumb ob46 allem anderen bitten. Derhalb der geyst47 Christo,
vnserem eynigen könig vnnd herren, dem der vatter allen gewalt inn | 608 |
hymel vnnd erden gegeben48, dem daher sich alle knew biegen49 vnnd jn alle
a) add. über der Zeile: lastern. - b) unterstrichen.
40. Verordnet.
41. Ausrichten.
42. Sündigen.
43. Auslegung.
44. Ohne irgendeine Ausnahme; Abgrenzung oder Trennung.
45. Vgl. Ps 82,6.
46. Vor, über.
47. Syntax: Deshalb der Geist ... sein muß, welcher ...
48. Vgl.Mt 28,18. 49. Vgl.Phil 2,10.
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sie es vor got erkennet vnnd vermag, versihet40, das bey den jren gottes lere rein
vnnd rechtschaffen gefüret, jederman verkündiget, denen, die dauonn abziehen
wolten, jr gotloser freuel imm widersprechen vnd lesteren vnnd dan auch inn den
gröberen eusserlichen ergernüssena des lebens gewehret werde; dann je die ober-
keyt das gut fürderen vnnd das böß durch straffen abtreiben solle. Darumb müssen
die nichs dan raum jrer zerstörung vnnd rottung suchen, die da wellen, das die
Oberkeyt offentliche verkerung christlicher lere, trennung der gemeyn, falschen,
gotlesterlichen gotsdienst nit straffenn solle.
XVI Wie wol aber nun Got, der herr, der vnns alle aus nichte gemacht, will
den dienst des worts vnnd auch der oberkeyt dazu geprauchen, das er die seinen
vonn jnen selb vnnd allem argen zu jm durch V. H.Jesum Christum ziehe, so
seindt | 607 | doch etliche geschir des zorns, an denen bede dienst nichs meerb
schaffen41, dann das sie jnen alle entschuldigung benemmen, sunst nur erger
vnnd verstopffter machen, die selbigen sünden42 inn todt, ist nit für sie zubitten,
werden endlich ins ewig feur verstossenn. Darumb widersprechen die got inn
aller seiner schrifft, die da sagen, es seie kein ewige verdamnüs, noch vnderscheyd
der erwelten zum ewigen leben vnnd verworffenen, die entlich inn ewigen todt
verdammet werdenn.
Die verklärung vnnd weiter außstreichung43
fürgesetzter artickel ist diße:
Die oberkeyt, so das schwert dregt vnnd vnder den menschen den höchsten
eusserlichen gewalt füret, ist ein dienerinn Gottes, das gut zu furderen vnnd das
boß abzutreiben, on einigen außzug, abteylung oder sünderung44. Derhalb auch
die schrift die, so inn der oberkeyt seind, götter nennet45, vnnd seitemal der geyst
Christj alleyn alles guts leret vnnd thut, so wirt zu sollichem götlichen ampt nie-
mand tauglicher sein dann ware christen, als die diser geyst christj inn allem füret
vnnd schaffet, das sie inn jrer regierung so vil mehr, so vil den menschen ann der
selbigen meer gelegen, daruff sehen, das der namm gottes geheyliget, sein reich
erweiteret vnnd nach seinem willen vff erden also wie jm hymel gelebet werde,
wie sie dann darumb ob46 allem anderen bitten. Derhalb der geyst47 Christo,
vnserem eynigen könig vnnd herren, dem der vatter allen gewalt inn | 608 |
hymel vnnd erden gegeben48, dem daher sich alle knew biegen49 vnnd jn alle
a) add. über der Zeile: lastern. - b) unterstrichen.
40. Verordnet.
41. Ausrichten.
42. Sündigen.
43. Auslegung.
44. Ohne irgendeine Ausnahme; Abgrenzung oder Trennung.
45. Vgl. Ps 82,6.
46. Vor, über.
47. Syntax: Deshalb der Geist ... sein muß, welcher ...
48. Vgl.Mt 28,18. 49. Vgl.Phil 2,10.