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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0470
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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

seie, das wir ann vnseren anderen christlichen geschefften hiemit müssen verhin-
deret werden. Er setzet selb, die oberkeyt solle allem gottlosen wesen wehren vnnd
was der heilsamen lere entgegen seie. So wir aber setzen, sie solle denen, so wolten
von dem h. Euangelio abziehen, jren gotlosen freuel wehren, so zeygets einen
kleynen, ja schier ein nichtigen glauben anu. ja, schreibt er abermal, gleich als ob
wir besorgen, Christus seie zu schwach, als ob der fels Christus zu weich seye etc.
folget auch, lieben herren, wann man leiplich speis vnnd artzney nimmet, das
Christus nit meer vnser eynige speis vnnd artzney seie. Wir wolten gernn Christen
zu oberen habenv, inn denen thett dan Christus alles, blibe der fels, schirmer der
seinen, vnd alles. E. gn. lassen furt lesen biß vff das c190. Christus hat je vnd je die
warheyt verfochten vnnd den widersprecheren gewehret, bei den alten hat er dazu
gebrauchet die ordenliche oberkeyt nach dem gesatz deutero. 13[1ff.], Zur zeit
des Euangeli, ee er die oberkeyten | 648 | zu jm bekeret, durch die wunderbare
krafft des geysts, die er auch inn leiplicher plag vnnd tödten der widersprecher
geübet hat, da er dann wider die obren durch seinen geyst zu jm zogen, hat er sie
wider dazu geprauchetw. xBleibt also jmmer vnser herr jesus der einige, der
falsche lere innerlich vnd eusserlichen abtreibet, nit weniger durch seine orden-
liche instrument der oberkeyt dann die wunderbarlichen, die er inn anfang der
kirchen gebrauchet hat. Darumb haben auch die Christen, das gott solche seine
ordenliche instrument dazu gebrauchete, das sie ein rüwig still leben, zuforderest
inn aller gotselikeyt vnd dem nach erbarkeyt, die dann on die gotseligkeyt nit sein
mag, furen mochtenx, nach der lere Paulj, y1 Timoth. 2y[2], je vnnd je gepetten.
vnnd als es got gegeben, das die keyser christen worden, den götzen dienst vnnd
andere gotslesterung abgestellet vnnd die lere gottes gefurderetz, haben das alle
christen zu hohem danck vffgenommen vnnd got darumb geprisena, wie oben
gehört, vnnd ist der christ nie gehört worden, der nit wolte, das alle keyser weren
wie Constantinusb, jouinianus, Theodosius mehr dan Nerones vnnd Julianj. So
wir das leren, leren wir gottes wort. Meynet aber D.Antonj, das wir menschen
lere füren, zeyge ers an. Got erbarms, das wir leyder auß filen D.Antoni reden
hoch zubesorgen haben, er halte seine eygene predigen alzuvil menschlich. Er
weiß wol, wie er sich offt bei vns hat vernemmen lassen.
E. gn. wöllen fürt lesen lassen biß vff den buchstaben D191.
Sehend, lieben herren, wahyn wir kommen, das seind die fürfechter christlicher
freyheyt. Wir frageno: hat die krafft des geysts auch inn Paulo das götlich wort
u) gestr.: Soliche predigen haben euch, lieben herren, diewil [?] euch doch schier [?] alle
gescheht meer angelegen dan gottes handel.
v) add. von B. am Rand. - w) gestr.: Darumb.
x)-x) add. am Rand. - y)-y) korr. aus: alle christen.
z) gestr.: habenn. - a) gestr.: haben.
b) korr. aus: Constantius. - c) korr. von B. aus: sagen.
190. Bericht, S. 31: »Wär hat doch das wort verfochten vnd den widersprechern gewert zu der
Apostel zyten, die von keiner zytlichen hilff wisten, ouch keiner begertend ...«
191. Bericht, S. 32.

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