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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0472
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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

pheten vnd der h.paulus also gehalten, die freylich auch wusten, was christlich
geduldt ist, vnd konden die auch leysten.
Das die Apostel wolten als bald, das feur vom hymel solte die verzeren, die sye
nit hatten wöllen in iren flecken vffnemen197 vnd lassen zu essen bereyten, daryn
sy sich selb meer dan gottes lere rechen wolten, auch ein gantzen fleckenf ver-
derben, do fileicht nur ein wenig198 an yrem außschliessen mochten schuldig sein,
reymet sich hieher nicht. Wir wöllen nieman vmb vnwissen vnd einfeltigen yr-
thumb, auch nit, das man vns nit herberget oder zu essen gibt, mit hymmlischem
feur verbrennen, sonder der gotlosen freuel wider das Euangeli christi, dem
wöllen wir durch die abbrochen199 werdenn, denen es Got befolhen. Es stoht aber
einem christlichen Doctor seer ybel an, das er heysset das widersprechen vnd
lesteren, sog diß christo vnserem herren geschicht, lossen hingohn vnd mit gedult
vffnemen, vnd so man yn nur ermanet, das er sich onargwenig200 halte vnd ym
seine fehl ein wenig anzeyget yn soliche vngedult fallen, das man im gantzen iar
auch durch Ammeyster kein gnad bey im erlangen kanh.
| 651 |E.G. losse furt lesen biß ans end der einred wider den anderen ar-
tickel201.
Die heiligen propheten, auch die heyligen Vätter haben die geistlichen waffen
darumb nit verloren, ob sy wol die oberkeyten ermanet, falsche lere abzutreyben.
Also wöllen wir das wort auch nach vnserem ampt trewlich treyben vnd die ober-
keit zu dem yren auch ermanen, nit aber weyter dann wie D.Antoni selb setzet,
f) gestr.: do. - g) gestr.: diß.
h) gestr.: vnd vmb ein wenig gelt, soliche[n] zank anfahen, vnd solche vngedult außstossen,
das er schweret, [...] alß fil zuverkriegen, dann das wenig zugeben, das vnschuldig ist. Wir sagen
das vor Gott, das wir vnser leben vndultigers, vnheyllichers [...] vnder allen, die sich das Evan-
gelium Christi berümen, nit erkandt haben, dan D.Antoni, das müssen auch alle, die ie vmb yn
gerechnet, vnd mit ym [...] verstandt kommen, zeugen, vnd so seine eigener bruder noch lebet,
Meyster Philipp selig, der ein theurer gotsföchtiger man gewesen, würde das selb von ym zeugen.
Was darff es des augenverkleybens? des falsches? Es ist doch alles das er wider vns hatt allein
daherkommen, vnd aller diser hader, das er von vns, mit schelten vnd lesteren, sonder nur
freuntliche meinungen, wie wir die, als vns gott helfft, von ym vnd einem [...] zu grossen dank
wolten vffnemen, nit hatt dulden wöllen vnd nun prediget er daher von so fil gedult vnd freund-
licheit, ia so es christus vnd die warheit antriffet, wenn es aber vns antrifft, so malenn wir das
hellisch feur zum hymlischen eer anruffen, dan gedult haben. Der gang [...] mit dem wir vmb
zeitlichs, oder vnser personen halb etwas zanket, oder rach vber yn [...] begeret haben. Wa man
aber die warheit freuenlich lesteret, die leut dovon abzeuhet, mit falschen leren vergifftet, da
wolten wir ia, das [...] auch gott förchteten vnd der vnschuldigen warheit vnd einfältigen secten,
fur die der herr gestorben, meer dann etlicher von teuffel getribener leut, wie yrs doch auß yren
vnsynnigen worten vnd wercken secht vnd greyffet, erbarmeten, vnd liessen die euch gott be-
folhen, nit also ermer-[?]lich verfüret werden.
197. Vgl.Lk 9,54.
198. Wenige.
199. (Von dem ...) befreit ...
200. Ohne Argwohn.
201. Bericht, S. 32f.: »Dem nach möcht man gedencken, wir hettend ettwa die rechten waffen
... verloren« (S 32).

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