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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0477
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DOKUMENTE ZUR SYNODE VI

473

geben wir vff vnser vnnd ander schreiben vnnd lere wider des Papsts handlung,
der die warheyt fur die lügen mit dem schwert straffen vnnd niemand mit dem
wort des jrthumbs erweisen wille.
E.gn. lasse furt lesen, was D. Antonj geredt hat vff Martin Bucers verant-
5 wortung218.
Da D. Antonj so wol vermeynet behalten haben, was imm Synodo geredt, were
imm nit ubel angestanden, er hette vnsere antwort auch vffgeschriben, hetten wir
diser arbeyt nit bedörffet vnd dieweil bessers gethon. E. gn. mercke aber bei disen
stücklin vnd das, so jm die warheyt uberlegen, das er nichs zuantworten hat,
10 damit daher kommet, man seie geschickt, was man fürnemme, zu verantworten,
man treibe nit kurtze rede, er möge nit zancken vnnd der gleichen. Es zeuget aber
dise seine schrifft alzuwol, obe er sich so vor zanck scheme. wie erbar ist dan,
das er vnns als vnbillich fürwirffet, wir haben jmmer die letste red wöllen haben,
so wir doch durch jn mit der vnwarheytb jmer beklaget warden vnnd daher vnser
15 gn. h. vns auch die letste red vergönnet haben, wir haben sie nit fur vnns selb
gethon. Gibt doch die natur, das den beklagten die letste red zugeben werden solle.
| 659 | Dishat er alleyn auß aller vnser verantwortung hie vffzeychnet: wir
haben etlich schmitzwort219 von gutem wein drincken vnd anderem, nit zur sach
dienend, mit lassen vnderlauffen. Wir haben, was da geredt, nit inn solicher ge-
20 dachtnüs, das wir vns köndten erinneren, was diese schmitzwort sein möchten220,
das haben wir vnns aber seinet halb etlichmal beklaget, das er vnser müh vnnd
arbeyt inn vnserem dienst, die gesunde lere fürt zutreiben vnnd zu erhalten,
welche müh vnnd arbeyt noch alzu gering ist, dargeben hat, als wolten wir dem
h. geyst fürlauffen, got nit vertrawen, vnnd dagegen gesagt, wann es got so wol
25 gefiel, wir wolten auch wol guten wein darfür trincken vnd im bret spielen, das
etwan leyder zu fil seine, D. Antonj, ubung gewesen. cGott wölle, das es nit noch
sye[?]c. jst der wort etwas mit gangen, solle er vnns das zu gut haben; Dann wirs
dagegen werden gesetzet haben, das er von der sorg fur die kirch, die bei vnns
allen noch selb zu kleyn ist, so schimpflich redet. Weiß aber er fil vngeschickters
30 von vnns, zeyge er das selbige an, das wirs besseren mögen oder aber darum ge-
straffet werden! Was ist dan das fur ein liebe, das er mit vnns inn so theurem
dienst biß har221 gewesen, zu vnns inn vnseren versamlungen, da das wir ein
ander warnen vnnd besseren das furnemist sein soll, komen ist vnd des vn-
schickten thuns vnsd noch nie verwarnet hat, wie wir jm gethon, wir wolten doch
35 mit jm nit also vffgebunden haben, wie er gegen vns gethon.

b) korr. aus: warheyt. - c)-c) add. am Rand von B. - d) add. über der Zeile.
218. Bericht, S.37f.: In bezug auf B.s »jnred« sagt Engelbrecht: »Es loffend wol ettliche
schmutz wort darunter von gutem wyn drincken vnd anderem nit zur sach dienend ...« (S. 37).
Weiter sagt er: »Aber jch wil mich mit euch jn kein disputation begeben, dan es vmbsust vnd
gantz vergebens, die weyl euch allwegen die letsch red sol geburen« (S. 38).
219. Anzüglichkeiten.
220. »von gutem wyn drincken vnd anderem nit zur sach dienend ...« (Bericht, S. 37).
221. Her.
 
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