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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0483
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DOKUMENTE ZUR SYNODE VI

479

Hierauß sehe E. g. abermal, wie redlich er mit vns handlet. Wir leren ie nit, das
weltlich schwert dem geistlichen zu hilff zunemen, sonder zu dienst. So wöllen
wir die warheit mit dem wort gottes allein vertedingen; was das nit leret, bedep
obren vnd vnderen, das wöllen wir nicht. So haben wir keine menschen lere for
vns; des wurdt vns Gott selb zeugnuß geben. Haltets aber D.Antoni darfur, als
wir hoch besorgen müssen, wie wol er sy als Gottes lere biß anher mit vns gefuret,
zeuge ers frey an. Also findet sich an vns nichts, das M. Mathiß vnd wir alle an
Bischöffen gescholten habenq, so fil die straff falscher lere belanget.
E. G. losse furt lesen biß vff den buchstaben c249.
Diß solle M.Bucer prediget haben, wie es D.Antoni vnd die seinen furgeben,
wie ersr anzogen in seinem buch, wider vns zuvor geschriben, das er selb der
vnwarheit halb, die er drinnen von vns gemeldet, hat v. g. h., so zwischen vns ge-
handlet, gegeben abzuthun. Sy geben dar, alß soltes der Bucer gesagt haben, Wen
man vns nur sehe fil vff der pfaltz oder Cantzeley, so solte man vns nit meer glau-
ben, des wir vns doch gar nit erynnern konden, das es ieman vnder vns ie geredt
habe vff der Cantzel oder sust. So sind wir auch anfangs handels E. G. eben fil vff
der pfaltz vnd Cantzeley nachgelauffen, biß die pfarren vnd schulen versehen, an-
gericht vnd andere ordnungen vffgerichtet worden sind. Vnser prob der predig
ist all weg die gotliche schrifft gewesen. Hat dannt Johannes am götlosen hoff
Herodis dennoch sein ampt gethon vnd Herodem etwan zu fil gutem bracht250,
solte man dennoch bey euch, die weil ir euch christus rhümet, billich auch etwas
zun eeren gottes außrichten mögenu. Das haben wir gesagt vnd sagen noch: Ver-
flucht sye der im251 selb, wir schweygen gotlicher lere, schyrm nit allein bey gott
suchet. Gott ist vnser schutz vnd schyrm. der brauchet aber auch etwan darzu
seine | 670 | diener, so obren sind, doch nit ym seine lere zubeschirmen, das sy
bestande vnd war bleybe, Dann sye das doher hatt, das sy gottes lere ist, vsonder
sye by den leuten zu furderenv. Do zu brauchet gott die obren in dem das sy ver-
schaffen, das geprediget vnd abgetriben werde, das yr zu wider, wie nun offt
gesagt.
E. G. losse weiter lesen biß vff den buchstaben D252.
p) korr. von B. aus: uns. - q) korr. von B. aus: hatt.
t) korr. von B. aus: ers yn seynem; dies ist eine Korrektur aus: hat er etwas schrifft.
s) gestr.: diß. - t) korr. von B. aus: aber.
u) gestr. Und könden wir deß fil von euch hoffen, wir erkendten [?] uns schuldig uns [?]
embsiger [?] by euch zufinden lossen [?]. Man will aber leyder D.Antoni und seinem hauffen nur
allzu fil zufallen und sich gottes hendel als fil entichlagen als man ymer kan, Got gebe es euch
bey zeit zu erkennen.
v) -v) korr. von B. aus: die lere aber zu furderen; »zu furderen« ist nicht gestrichen.
249. Bericht, a.a.O. Aus Zells christlicher Verantwortung zitiert Engelbrecht: »Es rufft Petrus
vnd Paulus kein weltlich oder keyserlich swert an. Es jst das geistlich swert des gots worts für
sich selbs scharff gnug« (S.41).
250. Mk 6,18.
251. Sich.
252. Bericht, S.42f. Engelbrecht wirft B. und den Predigern vor, daß sie anfänglich gepredigt
haben: »wann es dar zu kom, das wir vnser lere zu beschirmen die Oberkeit anruffen. So werde es
 
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