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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Arens, Fritz [Oth.]; Bauer, Konrad Friedrich [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0027
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Das Schicksal des wissenschaftlichen Materials von Gamans ist recht traurig. Anscheinend ist
nur ein geringer Bruchteil davon übrig geblieben, und auch dieser ist noch an vielen Orten
zerstreut.
Da ich bei der Erörterung des handschriftlichen Nachlasses von Helwich die Fragmenta Ga-
mansiana behandelt habe (s. S. [18,19]), braucht hier die Hinterlassenschaft des Pater Gamans
als Inschriftensammler nicht mehr besprochen zu werden1. Zu bemerken ist nur, daß die Hin-
zufügungen von P. Gamans zu Helwich ganz im Gegensatz zu dessen sorgfältiger Arbeits-
weise eine Reihe von Flüchtigkeitsfehlern enthalten. Manche Inschriften kommen auf ver-
schiedenen Zetteln doppelt vor, sehen im ersten Augenblick durch verschiedenartige Auf-
machung oder Überschriften aus wie verschiedene Inschriften. Andere tauchen zwei- oder
mehrmal mit verschiedenen Jahreszahlen oder entstellten Familiennamen auf, so daß man
oft Mühe hat, diese Vielfalt auf den richtigen Nenner zu bringen! Da wir in den Fragmenten
von Gamans gewissermaßen nur dessen Zettelsammlung zu einem druckreifen Manuskript
vor uns haben, werden wir annehmen können, daß Gamans noch selbst klärend seine Samm-
lung überarbeitet haben würde. Ob dabei allerdings die vielen schon im Konzept stehenden
Fehler ausgeschaltet worden wären, bleibt fraglich. Das wäre nur möglich gewesen, wenn
Gamans die Inschriften selbst in den Kirchen mit seinem Manuskript verglichen hätte.
Heinrich Engels ist keiner der führenden Inschriftensammler von Mainz. Dennoch hat er seine
Verdienste, wegen deren er hier erwähnt werden muß.
Aus seinem Leben kennen wir nur die Stufenleiter seiner kirchlichen Würden. Er stammte
aus Köln. Als Alt-St. Peter abgebrochen wurde, war er Kanoniker dieses Stiftes. Außerdem
war er Dekan von hl. Kreuz. Äm 12. Dezember 1662 wurde er vom Kurfürst zum Dekan
von St. Gangolph vorgeschlagen. Er legte diese Würde nieder, als er am 5. März 1670 Dekan
von St. Peter wurde. Am 30. September 1674 starb er2.
Während er noch Stiftsherr war, bemühte er sich beim Abbruch der alten Peterskirche mit
Erfolg um die Rettung der alten Grabsteine (S. [58]). Dieser Akt der Pietät legt für seine Ein-
stellung zu den Denkmälern das beste Zeugnis ab, es mutet wie eine frühe Tat der Denkmal-
pflege an. Engels hat auch kleinere wissenschaftliche Themen bearbeitet, die Ausschnitte aus
der Mainzer Kirchengeschichte behandeln3.
Offenbar hat Engels schon vor dem Abbruch der alten Peterskirche nach den Steinen und nach
Handschriften von Helwich und Gamans die Inschriften kopiert. Sein Manuskript der
Petersinschriften liegt in zwei Abschriften von 1768 vor, die der Walldürner Pfarrer und
Mainzer Geschichtsschreiber Johann Severus anfertigte und bis auf seine Zeit durch die noch
hinzugekommenen Inschriften ergänzte. Das eine Exemplar liegt im Staatsarchiv Darmstadt,
das andere ist dem Würdtwein’schen Epitaphienbuch in Wiesbaden beigebunden worden
und zeigt auch die Schrift des Severus. Vielleicht war die Würdtweinsche Aufforderung zur
Einsendung der Epitaphien überhaupt die Anregung für Severus, die Abschriften anzufertigen
(s. S. [23/24]).
Die Collectaneen der Würzburger Universitätsbibliothek sind wohl von der Hand des
Dekans Engels selbst. Sie sind tatsächlich eine etwas willkürliche Zusammenstellung, ihr
wichtigster Inhalt sind die Inschriften von St. Gangolph, wo Engels eine Zeitlang Dekan war.
Er notierte ferner damals noch ganz neue und nur kurz sichtbare Texte, nämlich die Grund-
steininschriften der Altmünsterkirche von 1658 und der St. Sebastianskapelle von 1666.
Jakob Christoph Bourdon ist als der fleißige Sammler aller Inschriften des Domes als einer
der bedeutenden Mainzer Fachmänner dieses Gebietes besonders zu nennen. Aus Bourdons
Leben wissen wir, daß er am 19. November 1700 Domvikar wurde. Er scheint von seinen Zeit-
genossen sehr geschätzt worden zu sein, da er bei seinem Tode am 8. Dezember 1748 die
Würde eines kurfürstlichen Ehrenkaplans (sacellanus honoris) bekleidete, langjähriger Prä-
senzkammerassessor, Präsenz- und Fabrikmeister sowie Kistenmeister war. Er wurde im
Kreuzgang unter oder bei dem Grabstein Nr. 46 begraben4.
1 Eine Inhaltsangabe des schriftlichen Nachlasses von P. Gamans bringt F. Falk in: Correspondenzblatt des Gesamtvereins 23,
1875 S. 76. —
2 Joannis II S. 501 und Gudenus III S. 1001. —
3 Franz Falk in: Correspondenzblatt des Gesamtvereins 37, 1879 S. 55
4 Neeb in M. Z. XI, 1916 S. 47 Anm. 4. — Nachlaßakten von Bourdon befinden sich im Staatsarchiv zu Würzburg. — Eintrag im
Sterbebuch der Dompfarrei (Stadtarchiv, Mainz). —

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