Metadaten

Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0182
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Weitere derartige quer beschriftete Grabsteine gibt es in Mainz und Umgebung nicht
mehr. Bourdon konnte ebenfalls das Meiste nicht lesen, seine Ergänzungen in Klam-
mern. — An der rechten Schmalseite trägt der Stein die Bourdonnummer 92, links
die Jahreszahl 1504, wohl für eine Nachbestattung.
Johann Apotheker von Bobenberg war in der Nacht auf Allerheiligen 1472 ermordet
worden. Seine Witwe bezichtigte den Domkantor Ewald Faulhaber von Wächters-
bach (f 1486, siehe Nr. 219) des Mordes, doch konnte dieser seine Unschuld beweisen.
Aus welchem Grunde das Domkapitel dem Ermordeten, der doch dem Bürgerstande
angehörte, den Kreuzgang als Begräbnisort einräumte und dazu noch den sonst den
Kanonikern und Vikaren vorbehaltenen Südflügel, ist nicht einwandfrei ersichtlich.
Kdm. Dom Sv 428. — Bourdon Nr. 92. — Gudenus II S. 915 Nr. 201. A

178 St. Mauritius, jetzt Domkreuzgang
Grabstein des Ulrich Helmasperger f 15. I. 1473

Im Domkreuzgang im Südflügel zwischen Joch 9 und 10 an der Außenwand aufge-
stellt. Dunkelroter Sandstein, der sich nach unten verjüngt, wohl ein frühmittelalter-
licher Sargdeckel. Höhe: 217, Breite: oben 75, unten 69cm, Dicke 14cm. Schrift 8
und 6,5 cm.
Auf der Fläche ist das Bild des Geistlichen in Linien eingeritzt, er hält in beiden
Händen den Kelch. Die Schrift auf dem Rand hat weite Wortzwischenräume bei sehr
eng gestellten Buchstaben. Die obere linke Ecke ist abgebrochen, dort fehlt die Jahres-
zahl.
&nno bni m ccccl.♦♦ ♦ / öt'e öcctma qufnta mcnfis 0auarit ohiit ijonlts öns /
Mine9 Ijelmafpgcr / canantc9 if* ccclie c9 ata requtefcat tn pace &me
Das Todesjahr Helmaspergers ließ sich aus der Gamans’schen Abschrift ermitteln,
der auch eindeutig die Herkunft des Steines aus St. Mauritius bestimmt.
Jauarij steht auf dem Stein, nicht janurii, wie die hessischen Kunstdenkmäler
angeben. — Ulrich Helmasperger ,,Oierick Bamberger bistoms, von keyserlicher ge-
walt offen schriber und des heiligen stuls zu Mencze gesworn notarius“ fertigte am
6. November 1455 die als Helmaspergersches Notariatsinstrument bekannte Urkunde
über den Eid Johann Fusts in dessen Klage gegen Johann Gutenberg (UB. Göttingen,
Cod. Ms. hist. litt. 123). 1462 wurde er als Anhänger Diethers von Isenburg in den
Bann getan (vgl. Festschrift zum 500jährigen Geburtstage von Johann Gutenberg.
Mainz 1900. Seite 340). In die Mainzer Stiftsherrnpfründe, die er nach dem Grabstein
inne hatte, wird er wohl während Diethers zweiter Regierung 1475—82 eingesetzt
worden sein.
Kdm. Dom S. 461. — Führer Dommuseum S. 28. — Fragmenta Gamans f. 120. A

179 Nikolauskapelle Grabstein des Salentin von Scharfenstein f 22. I. 1473

Auf dem Grabstein war ein Geistlicher mit dem Buch in den Händen dargestellt.
Anno Dni MCCCC.LXXIII. Die xxii mensis Janu. obiit Venerabilis Dns Sellentinus
de Scharffenstein canonicus hufus Ecclesiae Mog. cufus anirna requiescat in pace.
Ahnenwappen: Scharfenstein Selter v. Saulheim
Hud v. Sonneberg Partenheim
Abweichung bei Helwich: Scharpffenstein — sancta pace, Amen. —
Bourdon Nr. 10. — Helwich, Annalen IV f. 4035. — Fragmenta Gamans f. 53 v. — Joannis II S. 394. A

104
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften