Kreuzgang
Grabstein der Margarete
f 6. I. 1478
siehe bei ihrem Mann f 3. 12.1511 Nr. 303.
187 Nikolauskapelle Totenschild des Philipp von Gerolstein f 18. IV. 1478
Nobilis et egregius Dns Philippus a Gerolstein Decretorum Doctor Can. Ecclesiae
Moguntinae obiit anno Sal. MCCCCLXXVIII. xii Cald. Map.
©er eble unb hcrvorragenbe £err Wlipp »on ©erolftein, ©oftor her SXecbte, Äanonifer ber Sftainser
Kirche, ftarb am 18. Slpril 1478.
Helwich und Joannis geben als Todesdatum XIIII. Cal. Maji an.
Helwich, Annalen IV f. 2097. — Fragmente Gamans f. 47 v. — Bourdon. — Joannis II S. 363 zur Person. A
188 Memorie Gemälde des Vulpert von Ders f 28. IV. 1478
In dem Ägidienchörlein hing eine bemalte Tafel, über der die Grabinschrift Vulperts
stand. Man sah auf ihr einen Grabstein, auf dem Vulpert als Toter lag. Er war mit
dem Abzeichen seiner Prälatenwürde ausgestattet, hatte ein rotes Gewand an, darüber
das Superpelliceum und den Chormantel, sowie ein rotes Birett (caputium). In den
Händen hielt er wie auf dem Grabstein einen Kelch. Der schwarze Hut des Proto-
notars war ebenfalls beigefügt. An den vier Ecken waren die Ahnenwappen. Dabei
standen folgende Verse:
Haec le pictura monet et terrenda figura
quin unquam tibi cura sit de re peritura.
Qui nunc florescunt et pulchritudine crescunt,
Statim marcescuni, et vilent, quando senescunt.
©ieS ©emälbe unb bie erfcBrecEenbe ©eflalt malmt bich,
bafj bu bir niemals Sorgen um eine vergängliche Sache machfl.
©ie jeht blühen unb in Schönheit machten,
tverben alöbalb fchlaff unb gering, tvenn fie altern.
Darunter öffnete sich das Grab selbst, in dem der in Lumpen eingehüllte Leichnam
von Schlangen, Kröten und Würmern benagt wird. Dabei standen folgende Verse:
Vermibus hic donor, vivis ostendere conor,
Quod sicuti ponor, ponitur omnis honor.
Sic fueris qui transieris; sta, respice, plora;
Sum quod eris: pulvis cinis: pro me precor ora.
©en Stürmern I>icr pim §raü gegeben, mill ich ben Sebenben weifen,
©ah alle fo bahin gerafft mirb, wie ich baliege.
So mirft bu fein, ber bu vorüber gehß. 35(eib flehen, blicEe pirüd unb meine!
2ßa$ ich bin, mirfl bu fein: Slfchenflaub! §ür mich, bitt ich, bete!
Bisher brachte man das Gemälde und die Grabplatte durcheinander und nahm an, daß
es sich hier um ein zweistöckiges Tumbengrab mit obigen Versen gehandelt habe. Da
die Inschrift der Grabplatte, die ja erhalten ist, ganz anders lautet, trifft das wenig-
stens für die Inschriften nicht zu. Helwich beschreibt das Gemälde und die Grab-
platte völlig getrennt, ähnlich druckt es auch Gudenus ab. Durch Bourdon kam offen-
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Grabstein der Margarete
f 6. I. 1478
siehe bei ihrem Mann f 3. 12.1511 Nr. 303.
187 Nikolauskapelle Totenschild des Philipp von Gerolstein f 18. IV. 1478
Nobilis et egregius Dns Philippus a Gerolstein Decretorum Doctor Can. Ecclesiae
Moguntinae obiit anno Sal. MCCCCLXXVIII. xii Cald. Map.
©er eble unb hcrvorragenbe £err Wlipp »on ©erolftein, ©oftor her SXecbte, Äanonifer ber Sftainser
Kirche, ftarb am 18. Slpril 1478.
Helwich und Joannis geben als Todesdatum XIIII. Cal. Maji an.
Helwich, Annalen IV f. 2097. — Fragmente Gamans f. 47 v. — Bourdon. — Joannis II S. 363 zur Person. A
188 Memorie Gemälde des Vulpert von Ders f 28. IV. 1478
In dem Ägidienchörlein hing eine bemalte Tafel, über der die Grabinschrift Vulperts
stand. Man sah auf ihr einen Grabstein, auf dem Vulpert als Toter lag. Er war mit
dem Abzeichen seiner Prälatenwürde ausgestattet, hatte ein rotes Gewand an, darüber
das Superpelliceum und den Chormantel, sowie ein rotes Birett (caputium). In den
Händen hielt er wie auf dem Grabstein einen Kelch. Der schwarze Hut des Proto-
notars war ebenfalls beigefügt. An den vier Ecken waren die Ahnenwappen. Dabei
standen folgende Verse:
Haec le pictura monet et terrenda figura
quin unquam tibi cura sit de re peritura.
Qui nunc florescunt et pulchritudine crescunt,
Statim marcescuni, et vilent, quando senescunt.
©ieS ©emälbe unb bie erfcBrecEenbe ©eflalt malmt bich,
bafj bu bir niemals Sorgen um eine vergängliche Sache machfl.
©ie jeht blühen unb in Schönheit machten,
tverben alöbalb fchlaff unb gering, tvenn fie altern.
Darunter öffnete sich das Grab selbst, in dem der in Lumpen eingehüllte Leichnam
von Schlangen, Kröten und Würmern benagt wird. Dabei standen folgende Verse:
Vermibus hic donor, vivis ostendere conor,
Quod sicuti ponor, ponitur omnis honor.
Sic fueris qui transieris; sta, respice, plora;
Sum quod eris: pulvis cinis: pro me precor ora.
©en Stürmern I>icr pim §raü gegeben, mill ich ben Sebenben weifen,
©ah alle fo bahin gerafft mirb, wie ich baliege.
So mirft bu fein, ber bu vorüber gehß. 35(eib flehen, blicEe pirüd unb meine!
2ßa$ ich bin, mirfl bu fein: Slfchenflaub! §ür mich, bitt ich, bete!
Bisher brachte man das Gemälde und die Grabplatte durcheinander und nahm an, daß
es sich hier um ein zweistöckiges Tumbengrab mit obigen Versen gehandelt habe. Da
die Inschrift der Grabplatte, die ja erhalten ist, ganz anders lautet, trifft das wenig-
stens für die Inschriften nicht zu. Helwich beschreibt das Gemälde und die Grab-
platte völlig getrennt, ähnlich druckt es auch Gudenus ab. Durch Bourdon kam offen-
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