441 Querhaus Totenschild des Johann von Hohenstein 22. II. 1558
Im Nordquerhaus gegenüber dem St. Peter-(Bartholomäus) Altar überderSakristeitür.
Joannes de Hohenstein Can. Mog., Worm., ad S. Albanum et Ferrutium ohiit 22.
febr. 1558.
Dieser auch bei Gamans bezeugte Aufhängungsort des Totenschildes im Nordquerhaus
ist schwer zu erklären, da Johann im Domkreuzgang sein Denkmal hatte und auch dort
begraben war.
Gamans bringt als Inschrift des Totenschilds den gleichen Wortlaut wie für die In-
schrift des Denkmals (siehe Nr. 439).
Tatsächlich macht der Text Bourdons den Eindruck, als sei er wegen Unleserlichkeit
der Inschrift rekonstruiert worden.
Bourdon. — Fragmenta Gamans f. 1 v. — A
442 Kreuzgang Wandgemälde des Gerhard Ising f 18. III. 1558
Im Westflügel des Kreuzganges im 4. Joch von Norden als Wandgemälde (Bourdon).
Die Rückwand des Kreuzganges ist heute in diesem Joch fast völlig durch ein großes
Fenster, das im 19. Jahrhundert in Anlehnung an die Fenster der Nikolauskapelle
gebrochen wurde, durchbrochen. Zwischen den früheren kleineren Wandöffnungen
kann sich sehr wohl ein Wandgemälde befunden haben. Dargestellt war Mariä Ver-
kündigung, bei der ein Geistlicher kniete, der als Wappen eine rote Rose auf gol-
denem Grund hatte.
Desertis terris Isingius astra Gerhardus
Est nactus: Patrii gloria magna soli.
Hic jacet corpus, sed cunctas fama per oras,
Fama V iri, semper nescia mortis erit.
Nomen inextinctum facit sapientia: laudem
Auxit, cum variis addidicisse loqui.
Sed majus peperere decus pietasque fidesque,
Et summus priscae Relligionis amor.
Venerabilis & Eximius D. Gerhardus Ising, Ss. Theol. Doctor,
Divorum Petri & Joannis Canonicus, hufus Aedis Vicarius;
Vir doctrinä & morum pietale Insignis, obdormivit in Domino
Anno Salutis humanae 1558 Martii 18. R. 1. P.
Abweichungen bei Bourdon: Z. 3. fusa statt fama ist richtiger und danach auch übersetzt.
Abweichungen bei Knodt: Z. 2. natus statt nactus — Z. 5. facit statt fecit.
Dcaeßbem er bie €rbc vetlaffen, hat ©erßarb 3fing bas Himmelreich erlangt, eine große Sterbe feines
heimatlichen P3obcns. Jpiet liegt fein Seih: aber in allen Säubern tfl ber Dtubm beS Samens verbreitet
unb wirb immer unterblieb fein, ©aß fein Tarne meßt auSlöfcße, ßat feine SEBeiSßeit bewirft. €S
bat feinen Ütußm vermehrt, baß er eS gelernt hatte, mit iöerfeßiebenen ?u fpreeßen (boeß wohl: baß er
mannigfache Sprachen fpreeßen tonnte). Slber größeres Sob haben (ihm) erworben feine Srömmigtcit unb
SKeblicßteit. llnb feine beiße Siebe ?ur alten Religion. (Sn.)
ferner: ©et eßrwürbige unb hervorragenbe Herr ©erßarb Sfing, ©r. theol., Ä’anonifer an St. ^eter unb
Soßann, Tifar biefer Äircße, ein an ©eleßrtßeit unb Unbefcßoltenßeit bet Sitten ausgezeichneter SJlann,
tarb im Herrn am 18. Tlärt 1558.
Knodt, Mog. lit. II S. 29. — Fragmenta Gamans f. 74. — Bourdon. — Gudenus II S. 882 .Nr. 116. — F. W. E, Roth,
Westfälische Gelehrte zu Mainz im XV. XVI. Jh. Zeitschr. für Vaterl. Gesch. u. Altertumskunde Bd. 57 (1899)
S. 113—16 zur Person und Inschrift.
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Im Nordquerhaus gegenüber dem St. Peter-(Bartholomäus) Altar überderSakristeitür.
Joannes de Hohenstein Can. Mog., Worm., ad S. Albanum et Ferrutium ohiit 22.
febr. 1558.
Dieser auch bei Gamans bezeugte Aufhängungsort des Totenschildes im Nordquerhaus
ist schwer zu erklären, da Johann im Domkreuzgang sein Denkmal hatte und auch dort
begraben war.
Gamans bringt als Inschrift des Totenschilds den gleichen Wortlaut wie für die In-
schrift des Denkmals (siehe Nr. 439).
Tatsächlich macht der Text Bourdons den Eindruck, als sei er wegen Unleserlichkeit
der Inschrift rekonstruiert worden.
Bourdon. — Fragmenta Gamans f. 1 v. — A
442 Kreuzgang Wandgemälde des Gerhard Ising f 18. III. 1558
Im Westflügel des Kreuzganges im 4. Joch von Norden als Wandgemälde (Bourdon).
Die Rückwand des Kreuzganges ist heute in diesem Joch fast völlig durch ein großes
Fenster, das im 19. Jahrhundert in Anlehnung an die Fenster der Nikolauskapelle
gebrochen wurde, durchbrochen. Zwischen den früheren kleineren Wandöffnungen
kann sich sehr wohl ein Wandgemälde befunden haben. Dargestellt war Mariä Ver-
kündigung, bei der ein Geistlicher kniete, der als Wappen eine rote Rose auf gol-
denem Grund hatte.
Desertis terris Isingius astra Gerhardus
Est nactus: Patrii gloria magna soli.
Hic jacet corpus, sed cunctas fama per oras,
Fama V iri, semper nescia mortis erit.
Nomen inextinctum facit sapientia: laudem
Auxit, cum variis addidicisse loqui.
Sed majus peperere decus pietasque fidesque,
Et summus priscae Relligionis amor.
Venerabilis & Eximius D. Gerhardus Ising, Ss. Theol. Doctor,
Divorum Petri & Joannis Canonicus, hufus Aedis Vicarius;
Vir doctrinä & morum pietale Insignis, obdormivit in Domino
Anno Salutis humanae 1558 Martii 18. R. 1. P.
Abweichungen bei Bourdon: Z. 3. fusa statt fama ist richtiger und danach auch übersetzt.
Abweichungen bei Knodt: Z. 2. natus statt nactus — Z. 5. facit statt fecit.
Dcaeßbem er bie €rbc vetlaffen, hat ©erßarb 3fing bas Himmelreich erlangt, eine große Sterbe feines
heimatlichen P3obcns. Jpiet liegt fein Seih: aber in allen Säubern tfl ber Dtubm beS Samens verbreitet
unb wirb immer unterblieb fein, ©aß fein Tarne meßt auSlöfcße, ßat feine SEBeiSßeit bewirft. €S
bat feinen Ütußm vermehrt, baß er eS gelernt hatte, mit iöerfeßiebenen ?u fpreeßen (boeß wohl: baß er
mannigfache Sprachen fpreeßen tonnte). Slber größeres Sob haben (ihm) erworben feine Srömmigtcit unb
SKeblicßteit. llnb feine beiße Siebe ?ur alten Religion. (Sn.)
ferner: ©et eßrwürbige unb hervorragenbe Herr ©erßarb Sfing, ©r. theol., Ä’anonifer an St. ^eter unb
Soßann, Tifar biefer Äircße, ein an ©eleßrtßeit unb Unbefcßoltenßeit bet Sitten ausgezeichneter SJlann,
tarb im Herrn am 18. Tlärt 1558.
Knodt, Mog. lit. II S. 29. — Fragmenta Gamans f. 74. — Bourdon. — Gudenus II S. 882 .Nr. 116. — F. W. E, Roth,
Westfälische Gelehrte zu Mainz im XV. XVI. Jh. Zeitschr. für Vaterl. Gesch. u. Altertumskunde Bd. 57 (1899)
S. 113—16 zur Person und Inschrift.
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