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Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0322
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483 Seitenkapelle, jetzt Kreuzgang j- 22. III. 1582
Grabplatte des Kurfürsten Daniel Brendel von Homburg

Ehemals in der Marienkapelle (Nordseite) des Domes, seit der Legung des neuen
Marmorbelages 1928 im Fußboden des nördlichsten Joches im Westflügel des Dom-
kreuzganges (Joch 24). — Roter Sandstein 217 : 110 cm. Schrift 5 und 8 cm.

VerVs In ImperIo DanIeL /
sVper aItHera VIVIT/
1582 • 22 MARZI

5®abrbaft lebt £>amel im JHcicbe
über bem 2(tber.

Im oberen Teil des Grabsteins ist in Flachrelief in einer Vertiefung das Wappen
Daniels, darunter ist querstehend eine Tafel eingeritzt, die an der oberen Kante eine
Öse (wie zum Aufhängen) trägt. Außer den Buchstaben des Chronogramms sind,
vielleicht aus Versehen, noch das H in AITHERA und das T in VIVIT größer ein-
gemeißelt. Das M in IMPERIO wurde aus Versehen zu klein eingehauen, da die
Summe des Chronogramms nur 582 ergibt.
Vermutlich war dieser Stein die Gruftplatte Daniels, die ehemals mit der Schrift
nach unten über der Gruft und dem Sarg lag (siehe Nr. 484).
Schneider in: A. H. G. XIII (1874) S. 342. — A

484 Seitenkapelle t 22. III. 1582
Gruftinschriften des Kurfürsten Daniel Brendel von Homburg

In der Marienkapelle an der Nordseite des Domes. Die Inschriften waren in sehr
weiche Platten eingegraben, die entweder aus Tuff oder aus stark mit Gips gemisch-
tem Mörtel bestanden. Am Kopfende der Gruft war zu lesen:

DANIEL SEDIT 27 ANNIS ARCHIPS
MOGVNT ELECTOR SVO TEM/
PORE ANTIQVITATE SIMVL ET/
AVCTORITATE IN IMPERIO PR1/
MVS OBIIT A • 1582 • 22 MARTH

Daniel regierte 27 Jahre lang alb SDiainjer Crp
bifebof. 2(13 Äurfürß war er qi feiner Seit an Sliter
unb Slnfeben ber erfte. Ct ßarb am 22. Orj 1582.

Am Fußende:

danIeL MogVntInVs pontIfeX
PARENS PATRIAE ABllT E VITA /
ASCHAFFENBVRGI. 22 . MAR II

Hantel, SDlainjer (Erßufebcf, Slater beb
Werlanbcb, febieb in 2(fcbaffenburg am
22. Sllär? aub bem geben.

Das von Schneider überlieferte Chronogramm ergibt nur 1571. Es war also wahr-
scheinlich das X von Pontifex und das I von Patriae größer eingemeißelt.
Wahrscheinlich gehörte die unter Nr. 483 beschriebene rote Sandsteinplatte ebenfalls
zur Gruft als Deckstein, der mit der Inschrift nach unten gekehrt war. Dafür' spricht
auch, daß Bourdon ausdrücklich bemerkt, Daniel sei ohne Grabplatte beigesetzt.
Mithin wurde die Platte bei der Erhebung des Breidenbach-Steins (Nr. 243) mit der
Inschrift nach oben gedreht. Bei der Domwiederherstellung und der Erneuerung des
Fußbodens durch rote Marmorplatten kam der Grabstein 1927 in den Kreuzgang.

Schneider in: A. H. G. XIII (1874) S. 342. —

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