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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0329
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Am oberen Rande der Kanzel:
Finem loquendi pariter omnes audiamus,
Deum time, et mandata ejus observa,
cuncta, quae fiunt, adducet Deus in Judi-
cium sive bonum sive malum. Eccl. 12,2
Corinth. 5. Matth. 25

„Saffet un£ alle jufammen baö Siel aller Siebe
hören: fürchte Gott unb h>a(tc feine Gebote; alleö
maö gcfchieht, eö fei gut ober böfe, wirb Gott
(um aller Übertretungen nullen) inö Gericht
bringen." GEfle. 12, 13 unb 14.

Dicht darunter waren nach schöner Erfindung des Künstlers die sieben Werke der
leiblichen Barmherzigkeit (Alabasterreliefs) mit folgenden Inschriften dargestellt:

Esurientes pascite. Jsa. 55. Matth. 25
Sitientibus potum date. Matth. 10-
Operite nudos. Tob. 1. Jsa. 55. I. 3.
Captivos redimite. Genes. 14- Jerem. 38.
Haebr. 13
Aegrotos invisite. Gen. 45. Job. 2 Jo. 11.
Peregrinos suscipite. Deut. 14. Haebr. 13.
Sepelite mortuos. Gen. 23. Jo. 19.

©reifet bie Jpungernben.
Jfai. 58, 7; $lattth 25, 37 unb 44.
Reichet £ranf beit ©ürfienben. SJlattß. io, 42.
O5ebecfet bie Q5lö£e bcr Olacften. Job. 1, 20.
£öfet bie Gefangenen auö. Jetern. 38, 9 ff.

05cfuchct bie Äranfcn.
Olchmct bie Söanbcrnbcn auf.
05e|lattet bie Xotcn.

3ob 2, ii.
©eut. 14, 29.
Gen. 23, 19.

Im Zusammenhang mit den obigen Bildwerken waren die theologischen Tugenden
(Glaube, Hoffnung und Liebe) und die Kardinaltugenden (Klugheit, Gerechtigkeit,
Stärke, Mäßigung) dargestellt.
Dazwischen waren die Wappen des Erzbischofs Wolfgang von Dalberg (1582—1601),
des Propstes Georg von Schöneburg, des Dekans Philipp Cratz von Scharffenstein,
des Kustos Anton von Wiltberg, des Scholasters Joh. Schweikard von Kronberg, des
Cantors Heinrich von Stockheim und des Seniors Philipp von Trohe.
Somit ergab sich eine Zusammenordnung von den sieben Werken der Barmherzigkeit,
den sieben Wappen und sieben Tugenden. Am unteren Rande der Kanzel stand:

Fundamentum positum est, quod est Chri-
stus, siquis autem superaedificat aurum,
argentum, lapides pretiosos, ligna foenum,
stipulam, unicujusque opus manifestum erit.
1. Cor. 3-

Ollö Sunbament ift gefegt: Cbrijlns; wenn aber
jemanb auf bicfcnGrunb baut Gelb, Silber, Gbcb
gcflein, Jpoü, -den, Stoppeln, fo ivirb eineö (eben
5Bcrf offenbar iverben. 1. .ftor. 3, 11 unb 12.

Auf dem Schalldeckel der Kanzel las man:
Verbum Dei praedicandum est, ut audiens
credat, credens intelligat, et intelligens
bonum opus perseveranter exerceat. Prosp.
lib. 2. de v. rel. n. 19.
Ferner:
Pax vobis, sieut misit me pater, et egomitto
vos. Accipite Spiritum Sanctum. Jo. 20.
Ferner:
Ouomodo praedicabunt, nisi mittantur, si-
cut scriptum est: Quam speciosi pedes
Evangelizantium pacem et bona. Isa 52.
Rom. 10.

£as fföort Gottes ift ;u oerfünben, bamit bcr
•Dürer glaube, gläubig in bcr GrEemitniö roachfe
unb in bcr Crfcmitnis erleuchtet baö Gute flanb;
haft übe.
9lach Trofpcr von 'llguitanicn 05. II von
bcr wahren Religion, 19.
Jricbc mit euch- OBie bcr OJatcr mich gefanbt
bat, fo fenbe ich euch. Empfanget beu heiligen
Gcift. 3f<inn. 20, 21 unb 22.
2Öic tonnen fic prebigen, ivcnn fic nicht gefanbt
werben? ivic gcfcbricbcn lieht: Oöic febön finb
bie §ühe bercr, bie frohe Q5otfcbaft vorn Trieben
unb vom Guten bringen. 9iöm. 10, 15.

Über dem Schalldeckel war auf den Pfeiler gemalt:
Deus autem incrementum dedit. Gott aber höt bas Gcbcibcn gegeben. 1. Äor. 3, 6.

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