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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0407
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TATIS EXECVTORES, AMORIS OBSERVANs / TIAEQV3 HOC MONVMENTVM
MOESTI POSVERVNT / REQVIESCAT IN PACE. ~
SÖanberev lte$ ober böre! Jpter liegt begraben, wat jterblicb war von bem erlaucbtejlen unb (wdjwür;
bigüen Jperrn Slnfelm Äafimir, (Eräbtfclwf bet bl- ©tublet ju SOlainj, (Er^anjler bet bl- Üibmtfcbcn Reichet
butcb ©eutfcblanb, Äurfürfl, aut bem bocbeblen ©cfcßlecßt SÖambolb von Umjlabt. <Er mar (autgejeicbnet)
burcb feine SÖeitbeit, feine Älugbeit in ®taattgefd)äften, burcb unglaubliche Vorliebe für bte Äuttü,
burcb unvergleichliche Q3erebfamfeit unb (Eifer für bte Religion, burcb feine ©eelengröüe in einer für
©eutfcblanb fo ftürmifchen Seit, tvie auch burcb unerfchütterlicbe Shene gegen ben .ftaifer unb feine
burcßaut betvunbern&verte G^arafterfeftigfeit. Geboren am 30. November 1582, tvurbe er am 6. üluguü
1629 jum (Eräbifcljof erwählt- Jpvcblwnig, wie er gelebt, ift er auch geworben. $lit einer feltenen Siebe ju
Gott aut btefer ©terblichfeit fcheibenb, h«t er bie UnÜerblicbteit erlangt ju ^ranffurt am 9. Oktober
16-17, nachbem er 64 Sabre, io Monate unb 9 (tage gelebt ljatte, von benen er 18 Sabre, 2 Monate unb
3 (tage Grjbifchof war. Seinem unterblieben Gebäcbtuit haben bie (teflamenttvcllflrecter bieö (Senfmai
ber (Ehrfurcht unb Siebe trauernb gefegt. <Er ruhe in ^rieben.
Ähnlich wie bei der Dalbergplatte steht auf der oberen Hälfte des Grabsteins in einem
großen Kreis das Wappen Wambold und Mainz mit drei Helmen und Mitra, Rad und
Hundekopf als Helmzier. Es ist umgeben von den vier AhnenwappenWambold, Reifen-
berg, Gemmingen und Hutten.
Die Grabplatte ist fast eine Kopie der Dalberg’schen in gewandelten Stilformen.
Joannis I S. 958. — Bourdon. — Gudenus II S. 833. — Kdm. Dom S. 295. — Sartorius Übersetzung S. 9. — A

622 Westehor Sarginschrift des Kurf. Anselm Kasimir v. Wambold f9. X. 1647

Die Gruft befindet sich am Westende des Westchors, nördlich der Mittelachse, fast
ganz unter dem Chorgestühl. Auf dem Zinnsarg steht:

Emminentissimus et Reverendissimus in Christo Pater ac Dominus D. Anselmus Casi-
mirus,Archiepiscopus Moguntinus, S.R.I. per Germaniam Archicancellarius,Princeps
Elector. Obijt Francofurti ad Moenum 9 Octobris. Vixit annos 64, mensis 10, dies 9.
In Archiepiscopatu annos 18, mensis 2, dies 3. Requiescat in pace.
Die Gruft des Kurfürsten wurde 1927 beim Abheben der Marmorplatten des Fuß-
bodens angeschnitten. Der Metallsarg war sehr einfach, durch das Loch am Fußende
der Gruft konnte man einen Löwenkopf mit Ring am unteren Sargende und eine In-
schrifttafel aus Sandstein am Ostende der Gruft wahrnehmen, deren Inschrift aber
nicht abgeschrieben wurde. Von einer Inschrift auf dem Sarg wird nichts im Gräber-
fundeprotokoll berichtet. — Woher Engels die Inschrift hat, vermag ich nicht an-
zugeben.
Engels, Collectanea f. 66 v. — Gräberfundeprotokoll. — Strempel S. 86 Nr. 17. — A

623 Sakristei

Fluviale

1647

Ein rotes, mit kleinen Blumen durchwebtes Pluviale trug auf einer silbervergoldeten
Kugel (die vom Rückenschild herabhing) das Wappen und die Inschrift eingegraben:
Anselm Casimir D. G. Archiep. Mog. S. R. 1. per Germ. Archicancell. Prine. Elect,
m MDCXLVII
Bourdon. — a

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