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Arens, Fritz [Oth.]; Bauer, Konrad Friedrich [Oth.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0421
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Die Inschriften des 9. bis 12. Jahrhunderts


Gedichtete Grabinschriften des 9. bis 10. Jahrhunderts
Im folgenden werden kurz die Epigramme aufgezählt, von denen nicht feststeht, ob sie je-
mals als richtiggehende Inschriften in Stein eingemeißelt wurden, oder ob es sich nur um
literarische Versuche, besonders von Hrabanus Maurus handelt. Kein einziges Bruchstück
dieser Texte auf Stein ist bis heute gefunden, was allerdings auch mit den Zerstörungen, be-
sonders von St. Alban, Zusammenhängen könnte. Aber auch die alten Mainzer Inschriften-
sammler und Historiker geben selten einen Hinweis, ob sie die Inschriften wirklich gesehen
haben. Die Hauptquelle, die die Epigramme auf die in St. Alban bestatteten Personen ent-
hält und aus der auch offensichtlich die späteren Geschichtsschreiber schöpfen, ist die Hand-
schrift des Johann Hebelin von Heimbach der Würzburger Universitätsbibliothek (Näheres
siehe in der Einleitung). Dafür, daß diese Gedichte einmal als Inschriften existierten, könnte
sprechen, daß aus gleicher Zeit in Frankreich, Italien, Spanien und Nordafrika ähnliche
lange Texte auf Stein erhalten sind1. In dieser Mainzer Inschriftensammlung wird auf den
Abdruck der Epigramme verzichtet, weil es 1. unsicher ist, ob sie wirklich einmal als Inschrif-
ten existierten und weil sie 2. bereits in den Monumenta Germaniae abgedruckt sind. Sie
seien hier nur kurz genannt, um dem Benutzer des Buches einen Überblick und ein Hilfsmittel
zu geben.
1. St. Johann Grabschrift des heiligen Bonifatius t 4. VII. 755
In ecclesia sanctae Mariae iuxta sepulchrum sancti Bonifacii.
Gedichtet von Hrabanus Maurus.
Postquam martyrium explevit Bonifatius almus,
2. St. Alban Grabschrift der Königin Fastrada J 11. VIII. 794
Gedichtet von Theodulf von Orleans auf Wunsch Karls des Großen.
Gamans erwähnt zwei Steine aus weißem Marmor mit den beiden Inschriften auf Fastrada.
Es ist jedoch nicht klar, ob er hier ganz zuverlässig ist (vgl. auch Nr. 1 dieses Buches).'
Inclita Fastradae reginae hie membra quiescunt,
3. St. Alban Grabschrift des Erzbischofs Richulf f 9. VII. 814
T e precor ex tumulo, fr ater, qui summa sepulchri
4. St. Alban Grabschrift des Erzbischofs Haistulf f 28. XII. 825
Nach Gamans war die Inschrift an der Wand der Bonifatiuskapelle angebracht. Latomus
bemerkt dazu, daß diese Kapelle später an den neuen Chor angebaut wurde. Engels sagt
sogar, daß das Grabmal des Erzbischofs bis zu seiner Zeit (adhuc) gezeigt werde mit folgen-
der Inschrift:
Qzzz intrastis templum, precibus qui implestis et ora
5. St. Alban Grabschrift des Erzbischofs Otgar J 21. IV. 847
Nach Serarius und Gamans war er in der Bonifatiuskapelle von St. Alban begraben und seine
Grabinschrift dort angebracht. Nach Latomus befand sich die Inschrift an einer benachbarten
Mauer. Die Verse dichtete Hrabanus Maurus.
Qzzz intrasti templum pronusque hanc sistis ad ar am,
6. Unbekannter Ort Grabschrift des Chorbischofs Reginald f Mitte 9. Jh.
Gedichtet von Hrabanus Maurus.
Ecce Reginbaldus pausat cborepiscopus istic
7. St. Alban Grabschrift des Erzbischofs Hrabanus f 4. II. 856
Von Hrabanus selbst gedichtet. Es wird aber nirgends behauptet, das Epigramm sei irgendwo
als Inschrift angebracht gewesen.
Lector boneste, meam si vis cognoscere vitam ....

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