Zu Nr. 653
Liebfrauen
Willigistür
Um 1009
jetzt am Dom siehe unter Nr. 5 und 10.
654 St. Johannis Tumba des Erzbischofs Erkenbold f 17. VIIL 1021
Die Tumba stand vor dem Hochaltar im Ostchor der Johanniskirche. Auf der Platte war ein
Bischofsstab flach ausgehauen. Die Inschrift war im 18. Jahrhundert noch gut lesbar, der Stein
war damals in der Mitte quer gebrochen. Um 1737 wurde bei einer Restauration der Johannis-
kirche der Grabstein entfernt.
HIC IACET SEPVLTVS VENERABILIS PATER AC DOMINVS, DNS ERCKEN-
BOLDVS, ECCLESIE MOGVNTINE ARCHIEPISCOPVS GLORIOSVS. CVIVS
ANIMA REQVIESCAT IN PACE.
•hier liegt begraben bet ebrnriirbige Sßater unb -bett, -bett (Erct'enboib, tubmrcicßer (Erjbtfcljof bet SDlatnjer Ätrdje,
bcffen (Seele in Stieben tufjen möge.
Serarius überliefert eine kürzere Fassung der Inschrift, die Joannis aber als unvollständig
bezeichnet.
Im Chronicon Helwichii in Pommersfelden steht eine nähere Beschreibung des Steines:
„S. Johans Stiefft. In dieser Stiefftskirchen ligt auch begraben der 20te Maintzisch Ertzbischof
mitten in der Kirchen, gleich vor dem EysenChor Erkenboldus, so an. 1021 gestorben, vf dessen
Grabstein ein erhöchtes gegossenes ohn Zweifel Messinges werck, nach ahnzeig der vier ort
(d. i. Löcher) darinnen augenscheinlich gesehen, das vergossen eysen mit bley etwan gestanden
aber dieser Zeit abgerissen. Vf dem Stein steht ein Bischofsstab vnd diese Schriefft.“1
Helwich weiß schon die richtige Lösung, warum Erckenbold nicht im Dom beigesetzt war:
Weil nämlich damals der Dom im Bau war. Daraus folgt, daß auch an dem Westchor um-
gebaut wurde, denn man hätte Erckenbold ja in dem von Becker und Sartorius rekonstruierten
alten Dom an der Stelle des Westchores beisetzen können, wie man das 1031 mit Aribo tat.
Die Beisetzung Aribos im Westchor ist vielmehr ein Beweis, daß bis 1031 die Bauarbeiten
weitergediehen waren2.
Fragmenta Gamans f. 121/122. — Gudenus III S. 904 Nr. 1. — Gudenus II S. 817. — Serarius S. 728. — Joannis I S. 462, 463. — Würdt-
wein'sches Epitaphienbuch f. 63. — Latomus bei Mencken III S. 481. — Werner I S. 516. — Kraus II S. 105 Nr. 236. — Böhmer=Will,
Regesten I S. 150. — A. L. Veit in: Mainzer Journal 1910. Sonderdruck. — H. Otto in: M. Z. XXXI (1936) S. 45. —
1 Falk, Grabstätten und Grabsteine in Mainz. In: Organ für christliche Kunst XXII (1872) S. 172. —
2 Helwich, Annalen I f. 378 v. — A
349
Liebfrauen
Willigistür
Um 1009
jetzt am Dom siehe unter Nr. 5 und 10.
654 St. Johannis Tumba des Erzbischofs Erkenbold f 17. VIIL 1021
Die Tumba stand vor dem Hochaltar im Ostchor der Johanniskirche. Auf der Platte war ein
Bischofsstab flach ausgehauen. Die Inschrift war im 18. Jahrhundert noch gut lesbar, der Stein
war damals in der Mitte quer gebrochen. Um 1737 wurde bei einer Restauration der Johannis-
kirche der Grabstein entfernt.
HIC IACET SEPVLTVS VENERABILIS PATER AC DOMINVS, DNS ERCKEN-
BOLDVS, ECCLESIE MOGVNTINE ARCHIEPISCOPVS GLORIOSVS. CVIVS
ANIMA REQVIESCAT IN PACE.
•hier liegt begraben bet ebrnriirbige Sßater unb -bett, -bett (Erct'enboib, tubmrcicßer (Erjbtfcljof bet SDlatnjer Ätrdje,
bcffen (Seele in Stieben tufjen möge.
Serarius überliefert eine kürzere Fassung der Inschrift, die Joannis aber als unvollständig
bezeichnet.
Im Chronicon Helwichii in Pommersfelden steht eine nähere Beschreibung des Steines:
„S. Johans Stiefft. In dieser Stiefftskirchen ligt auch begraben der 20te Maintzisch Ertzbischof
mitten in der Kirchen, gleich vor dem EysenChor Erkenboldus, so an. 1021 gestorben, vf dessen
Grabstein ein erhöchtes gegossenes ohn Zweifel Messinges werck, nach ahnzeig der vier ort
(d. i. Löcher) darinnen augenscheinlich gesehen, das vergossen eysen mit bley etwan gestanden
aber dieser Zeit abgerissen. Vf dem Stein steht ein Bischofsstab vnd diese Schriefft.“1
Helwich weiß schon die richtige Lösung, warum Erckenbold nicht im Dom beigesetzt war:
Weil nämlich damals der Dom im Bau war. Daraus folgt, daß auch an dem Westchor um-
gebaut wurde, denn man hätte Erckenbold ja in dem von Becker und Sartorius rekonstruierten
alten Dom an der Stelle des Westchores beisetzen können, wie man das 1031 mit Aribo tat.
Die Beisetzung Aribos im Westchor ist vielmehr ein Beweis, daß bis 1031 die Bauarbeiten
weitergediehen waren2.
Fragmenta Gamans f. 121/122. — Gudenus III S. 904 Nr. 1. — Gudenus II S. 817. — Serarius S. 728. — Joannis I S. 462, 463. — Würdt-
wein'sches Epitaphienbuch f. 63. — Latomus bei Mencken III S. 481. — Werner I S. 516. — Kraus II S. 105 Nr. 236. — Böhmer=Will,
Regesten I S. 150. — A. L. Veit in: Mainzer Journal 1910. Sonderdruck. — H. Otto in: M. Z. XXXI (1936) S. 45. —
1 Falk, Grabstätten und Grabsteine in Mainz. In: Organ für christliche Kunst XXII (1872) S. 172. —
2 Helwich, Annalen I f. 378 v. — A
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