Ad bona spontaneum semper habens animum.
Quam struit hoc clare dat porticus ista probare.
Inde loco venie gaudeat in requie.
1060 in bet 5. unbiEtion (fhrb) SöaltKü bet alljeit auf gute SEÖerEe befracht wat unb ficb bem 2(lnwfengeben unb
(gebeten wibmcte, bet gro^ügige (Erbauet biefeö ^arabtefeS.
SÖenn frie Eebenbjeit beö SOEenfdjen an ißr Siel gelangt tfl,
bann tfr alleö, waö juvor geroefen, (fo), als wäre es nicht gewefen.
2(ber bet £obn beS ©laubenS bauert beftänbig frurclj bie (EwigEeit
Unb ihr Sßerbienft überftrablt ben Xob.
Süefeti flrebte 2öaltf>er wahrhaft juin ©efäßrten ;u haben,
Snbetn er allzeit auf baS @ute feinen (Sinn richtete.
Xieö beweift beutlich friefe Säulenhalle, bie er erbaut hat;
Xarum möge er fich bet Stube erfreuen am Ort ber ®nabe. (Sn)
In Zeile 4 ist das unvollständige Wort zu praenitet zu ergänzen (Sn.). Die Angabe der 5. In-
diktion ist für das Jahr 1060 unzutreffend, es müßte die 13. Indiktion sein.
Fragments Gamans f. 84. — Würdtwein'sches Epitaphienbuch f. 10. — Inscr. St. Petri f. 133. — Falk in: Organ für christliche
Kunst 22 (1872) S. 173. — Kraus II S. 121 Nr. 260. — A
658 St. Alban Grabinschrift des Landgrafen Ludwig von Thüringen f 2. Hälfte 11. Jh.
Dem Text der Inschrift nach handelt es sich wohl um eine später am Grab angebrachte Tafel,
die zur Erläuterung des Grabsteines gedient haben wird. Jedenfalls bemerkte man schon im
18. Jahrhundert, daß die Inschrift keinesfalls im 11. Jahrhundert entstanden ist.
Conrad der andre Kayser vnd Bischof Bardo
Macht mich zum Voigt in Thüringen, do
Ich Schoneburg gebauet, darnach Videmont,
Darauf ich auch zum letzten gewohnt.
Ins Reichs dienst vnd geschafft ich starb,
Darum ich hier das grab erwarb.
Nach der einen Deutung starb Landgraf Ludwig in Mainz, nachdem er eine Fürstenversamm-
lung in Speyer anläßlich des Begräbnisses Kaiser Heinrich III. (5. X. 1056) besucht hatte1.
Die Cronica Reinhardsbrunnensis2 gibt an, daß er anno Domini M°LV° vel citra gestorben
sei und zwar Idus Junii (13. Juni), demnach könnte er ja nicht mehr nach dem Begräbnisdatum
Heinrichs III. (5. X. 1056) gestorben sein. Neuere Forschung glaubt, daß Landgraf Ludwig um
1080 gestorben ist3.
Joannis II S. 731. — (Joh. Mich. Weinrich), Kurtz gefasste und gründliche Nachricht von den vornehmsten Begebenheiten der
uralten und berühmten Hauptstadt Erffurt (Frankfurt und Leipzig bei Martin 1713) S. 78.
1 Johann Rothe, Düringische Chronik, herausgegeben von R. von Liliencron. (Jena 1859) S. 259/60. —
2 M. G. H. SS. XXX, 1 S. 521. -
3 M. G. H. SS. XXX, 1 S. 521 Anm. 1 und H. Diemar, Stammreihen des thüringischen Landgrafenhauses und des hessischen
Landgrafenhauses bis auf Philipp den Großmütigen. Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde XXXVII
(1903) S. 3. - A
659 St. Alban Weihwasserkessel 1116—19 (?)
Nach der Inschrift aus St. Alban stammend (s. u.), im 18. Jahrhundert hing der Kessel im Dom
vor dem Hochaltar und war mit Weihwasser gefüllt. (Joannis und Engels.) Im Anfang des
19. Jahrhunderts kam er aus Aschaffenburg in den Speyrer Domschatz. Wahrscheinlich hatte
man ihn mit anderen Stücken des Domschatzes von Mainz nach Aschaffenburg geflüchtet. —
Bronze, Plastiken aus Kupfer aufgesetzt, Schriftstreifen in Silber eingelegt. Höhe des Gefäßes
16,5, Durchmesser 15 cm.
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Quam struit hoc clare dat porticus ista probare.
Inde loco venie gaudeat in requie.
1060 in bet 5. unbiEtion (fhrb) SöaltKü bet alljeit auf gute SEÖerEe befracht wat unb ficb bem 2(lnwfengeben unb
(gebeten wibmcte, bet gro^ügige (Erbauet biefeö ^arabtefeS.
SÖenn frie Eebenbjeit beö SOEenfdjen an ißr Siel gelangt tfl,
bann tfr alleö, waö juvor geroefen, (fo), als wäre es nicht gewefen.
2(ber bet £obn beS ©laubenS bauert beftänbig frurclj bie (EwigEeit
Unb ihr Sßerbienft überftrablt ben Xob.
Süefeti flrebte 2öaltf>er wahrhaft juin ©efäßrten ;u haben,
Snbetn er allzeit auf baS @ute feinen (Sinn richtete.
Xieö beweift beutlich friefe Säulenhalle, bie er erbaut hat;
Xarum möge er fich bet Stube erfreuen am Ort ber ®nabe. (Sn)
In Zeile 4 ist das unvollständige Wort zu praenitet zu ergänzen (Sn.). Die Angabe der 5. In-
diktion ist für das Jahr 1060 unzutreffend, es müßte die 13. Indiktion sein.
Fragments Gamans f. 84. — Würdtwein'sches Epitaphienbuch f. 10. — Inscr. St. Petri f. 133. — Falk in: Organ für christliche
Kunst 22 (1872) S. 173. — Kraus II S. 121 Nr. 260. — A
658 St. Alban Grabinschrift des Landgrafen Ludwig von Thüringen f 2. Hälfte 11. Jh.
Dem Text der Inschrift nach handelt es sich wohl um eine später am Grab angebrachte Tafel,
die zur Erläuterung des Grabsteines gedient haben wird. Jedenfalls bemerkte man schon im
18. Jahrhundert, daß die Inschrift keinesfalls im 11. Jahrhundert entstanden ist.
Conrad der andre Kayser vnd Bischof Bardo
Macht mich zum Voigt in Thüringen, do
Ich Schoneburg gebauet, darnach Videmont,
Darauf ich auch zum letzten gewohnt.
Ins Reichs dienst vnd geschafft ich starb,
Darum ich hier das grab erwarb.
Nach der einen Deutung starb Landgraf Ludwig in Mainz, nachdem er eine Fürstenversamm-
lung in Speyer anläßlich des Begräbnisses Kaiser Heinrich III. (5. X. 1056) besucht hatte1.
Die Cronica Reinhardsbrunnensis2 gibt an, daß er anno Domini M°LV° vel citra gestorben
sei und zwar Idus Junii (13. Juni), demnach könnte er ja nicht mehr nach dem Begräbnisdatum
Heinrichs III. (5. X. 1056) gestorben sein. Neuere Forschung glaubt, daß Landgraf Ludwig um
1080 gestorben ist3.
Joannis II S. 731. — (Joh. Mich. Weinrich), Kurtz gefasste und gründliche Nachricht von den vornehmsten Begebenheiten der
uralten und berühmten Hauptstadt Erffurt (Frankfurt und Leipzig bei Martin 1713) S. 78.
1 Johann Rothe, Düringische Chronik, herausgegeben von R. von Liliencron. (Jena 1859) S. 259/60. —
2 M. G. H. SS. XXX, 1 S. 521. -
3 M. G. H. SS. XXX, 1 S. 521 Anm. 1 und H. Diemar, Stammreihen des thüringischen Landgrafenhauses und des hessischen
Landgrafenhauses bis auf Philipp den Großmütigen. Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde XXXVII
(1903) S. 3. - A
659 St. Alban Weihwasserkessel 1116—19 (?)
Nach der Inschrift aus St. Alban stammend (s. u.), im 18. Jahrhundert hing der Kessel im Dom
vor dem Hochaltar und war mit Weihwasser gefüllt. (Joannis und Engels.) Im Anfang des
19. Jahrhunderts kam er aus Aschaffenburg in den Speyrer Domschatz. Wahrscheinlich hatte
man ihn mit anderen Stücken des Domschatzes von Mainz nach Aschaffenburg geflüchtet. —
Bronze, Plastiken aus Kupfer aufgesetzt, Schriftstreifen in Silber eingelegt. Höhe des Gefäßes
16,5, Durchmesser 15 cm.
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