Sie vier (Svangeliflen), bie bie vierfache 2Öelt mit if>rer Eefyte erfüllen,
Serben finnbilblid) bejeic^net burcl) ebenfoviel $lüffe, bie ftd} butclj bie Vielt ergießen.
Siefe Söeibegabe beb Slbteb Q5ertolb nimm gnäbig auf,
2((ban, ber bu für @ott (eb|l bureß bein vergoffeneb Wut,
Snbem bu für ißn bie Söonnen beb einigen Sebenb erbitteft!
Jpartrotd) war mein Verfertiger unb @ne(lo mein Urheber. (®n.)
In diesen 6 konischen Hexametern mit einsilbigem Reim wird zunächst am oberen Rand das
geschildert, was auf dem oberen Reliefstreifen dargestellt ist. Jeweils unter den Masken, in
denen der Henkelbügel befestigt ist, sind zwei sitzende nackte Männer mit Gefäßen, aus denen
sie Wasser ausschütten, dargestellt. Die vier sind die vier Paradiesesflüsse, die ähnlich auf Tauf-
becken, also in Verbindung mit geweihtem Wasser vorkommen. Indem sie die Erde befeuchten
und befruchten, sind sie Vorbilder der vier Evangelien. Dazwischen sind je zu zweit die Evan-
gelistensymbole als Engelsgestalten mit Tierköpfen angebracht, die auf halbkreisförmigen Bo-
gen thronen. Der untere Reliefstreifen bringt zwischen stilisierten Bäumchen in 6 Feldern
einen Löwen, einen Hund mit einem Tier im Maul, einen Greif, eine Sphinx, einen nackten und
einen gepanzerten Reiter mit eingelegter Lanze. Der Fuß wird von kleinen Arkaden gebildet.
Auf dem mittleren Schriftstreifen wird der Patron Alban genannt und seines Martyriums ge-
dacht. Abt Bertold stiftete das Gefäß. Durch dessen Regierungszeit ist eine ziemlich genaue
Datierung auf das Jahr 1116—19 möglich1. Auf dem Bügel sind Auftraggeber und Künstler
verewigt, ein Snello kommt 1134 als Kustos urkundlich vor, er hatte also für das Gebäude
und seine Ausstattung zu sorgen. Hertwig wird 1092 einmal genannt2.
Die Schrift zeigt eine Reihe von Ligaturen, besonders da, wo die Länge des Verses zur Kürzung
zwang. Merkwürdig ist die Verbindung von E u. R mit den folgenden Buchstaben, indem
eben das E und R umgedreht werden. Steht das E frei, so hat, es öfters unziale Form wie auch
das M, das in halbgeschlossener Form vorkommt.
Vergleiche auch die Weihwassergefäße von St. Stephan (Nr. 661) und St. Jakob (Nr. 662).
Kunstdenkmäler Bayern III Pfalz, 3 Speyer. (München 1934) S. 308 Abb. 228—30. — F. Back, Der Weihwasserkessel im Speyrer
Domschatz. Pfälzisches Museum 1925 S. 124, daselbst weitere Literaturangaben. — Kraus II S. 65 Nr, 150. — In: bei Helwich
Annalen I f. 176 v, bei Fragmenta Gamans f. 82, bei Joannis II S. 743, bei Collectanea Engels f. 67. — Bodmann, Rheingauische
Altertümer (Mainz 1819) 1 S. 117 a. — F. Falk, Verschollene und vernichtete Kunstwerke in Mainz. Der Kirchenschmuck XXIV
(1868) Heft 4. S. 52. — Geschbl. I (1884) S. 19. —
1 Joannis II S. 743. — 2 Joannis II S. 746 und 739. — A
660
Weihinschrift
1. X. 1118
Kraus bringt eine ihm von seinem Mitarbeiter Prälat Fr. Schneider in Mainz mitgeteilte Weih-
inschrift einer Kapelle ohne nähere Angabe, wo sich diese in Mainz befunden haben soll, auch
ohne Angabe des Materials des Inschriftträgers, dessen Aussehen und Größe. Ob die Inschrift
noch zu Schneiders Zeit erhalten oder von ihm aus einer schriftlichen Quelle entnommen war,
ist nicht zu ermitteln. Jedenfalls konnte ich die Inschrift nirgendwo finden. Sie wird daher
im folgenden ohne jeglichen Kommentar wiedergegeben, zumal auch unklar ist, um welche
Oratorien es sich handelt (Nach dem Text am ehesten S. Maria oder S. Andreas).
-f- A • DÜCE • ICRS • M C • XV" •
ORATOR • Ä-VENE RABIE- NE B
S C E • Dl • G E N I T R MARIE k
RLQE • 1FRA ■ CTINENT l'llllllllllllll IHN
D- V- -
SVDARIO • D 11
BONEI • PHIEPP STOP. HIRT CLEM'EIS ff
I DCT- XIIKT-Oci • DICAT ■ T. • H
ME • TNS1 • GPO • B R VNO NE • I • hONORr
ANDRE ■ APLI -7-OC0V SCCP. ■ hC • A/TE •
BEI
•ST ?
NI • D VESTE• SMRE • DRLAPLOl- PTI-PA/LD /NDEE
SIXTI LA/RNTIi ■ VINCENTI! • PANCRATI1 •
354
Serben finnbilblid) bejeic^net burcl) ebenfoviel $lüffe, bie ftd} butclj bie Vielt ergießen.
Siefe Söeibegabe beb Slbteb Q5ertolb nimm gnäbig auf,
2((ban, ber bu für @ott (eb|l bureß bein vergoffeneb Wut,
Snbem bu für ißn bie Söonnen beb einigen Sebenb erbitteft!
Jpartrotd) war mein Verfertiger unb @ne(lo mein Urheber. (®n.)
In diesen 6 konischen Hexametern mit einsilbigem Reim wird zunächst am oberen Rand das
geschildert, was auf dem oberen Reliefstreifen dargestellt ist. Jeweils unter den Masken, in
denen der Henkelbügel befestigt ist, sind zwei sitzende nackte Männer mit Gefäßen, aus denen
sie Wasser ausschütten, dargestellt. Die vier sind die vier Paradiesesflüsse, die ähnlich auf Tauf-
becken, also in Verbindung mit geweihtem Wasser vorkommen. Indem sie die Erde befeuchten
und befruchten, sind sie Vorbilder der vier Evangelien. Dazwischen sind je zu zweit die Evan-
gelistensymbole als Engelsgestalten mit Tierköpfen angebracht, die auf halbkreisförmigen Bo-
gen thronen. Der untere Reliefstreifen bringt zwischen stilisierten Bäumchen in 6 Feldern
einen Löwen, einen Hund mit einem Tier im Maul, einen Greif, eine Sphinx, einen nackten und
einen gepanzerten Reiter mit eingelegter Lanze. Der Fuß wird von kleinen Arkaden gebildet.
Auf dem mittleren Schriftstreifen wird der Patron Alban genannt und seines Martyriums ge-
dacht. Abt Bertold stiftete das Gefäß. Durch dessen Regierungszeit ist eine ziemlich genaue
Datierung auf das Jahr 1116—19 möglich1. Auf dem Bügel sind Auftraggeber und Künstler
verewigt, ein Snello kommt 1134 als Kustos urkundlich vor, er hatte also für das Gebäude
und seine Ausstattung zu sorgen. Hertwig wird 1092 einmal genannt2.
Die Schrift zeigt eine Reihe von Ligaturen, besonders da, wo die Länge des Verses zur Kürzung
zwang. Merkwürdig ist die Verbindung von E u. R mit den folgenden Buchstaben, indem
eben das E und R umgedreht werden. Steht das E frei, so hat, es öfters unziale Form wie auch
das M, das in halbgeschlossener Form vorkommt.
Vergleiche auch die Weihwassergefäße von St. Stephan (Nr. 661) und St. Jakob (Nr. 662).
Kunstdenkmäler Bayern III Pfalz, 3 Speyer. (München 1934) S. 308 Abb. 228—30. — F. Back, Der Weihwasserkessel im Speyrer
Domschatz. Pfälzisches Museum 1925 S. 124, daselbst weitere Literaturangaben. — Kraus II S. 65 Nr, 150. — In: bei Helwich
Annalen I f. 176 v, bei Fragmenta Gamans f. 82, bei Joannis II S. 743, bei Collectanea Engels f. 67. — Bodmann, Rheingauische
Altertümer (Mainz 1819) 1 S. 117 a. — F. Falk, Verschollene und vernichtete Kunstwerke in Mainz. Der Kirchenschmuck XXIV
(1868) Heft 4. S. 52. — Geschbl. I (1884) S. 19. —
1 Joannis II S. 743. — 2 Joannis II S. 746 und 739. — A
660
Weihinschrift
1. X. 1118
Kraus bringt eine ihm von seinem Mitarbeiter Prälat Fr. Schneider in Mainz mitgeteilte Weih-
inschrift einer Kapelle ohne nähere Angabe, wo sich diese in Mainz befunden haben soll, auch
ohne Angabe des Materials des Inschriftträgers, dessen Aussehen und Größe. Ob die Inschrift
noch zu Schneiders Zeit erhalten oder von ihm aus einer schriftlichen Quelle entnommen war,
ist nicht zu ermitteln. Jedenfalls konnte ich die Inschrift nirgendwo finden. Sie wird daher
im folgenden ohne jeglichen Kommentar wiedergegeben, zumal auch unklar ist, um welche
Oratorien es sich handelt (Nach dem Text am ehesten S. Maria oder S. Andreas).
-f- A • DÜCE • ICRS • M C • XV" •
ORATOR • Ä-VENE RABIE- NE B
S C E • Dl • G E N I T R MARIE k
RLQE • 1FRA ■ CTINENT l'llllllllllllll IHN
D- V- -
SVDARIO • D 11
BONEI • PHIEPP STOP. HIRT CLEM'EIS ff
I DCT- XIIKT-Oci • DICAT ■ T. • H
ME • TNS1 • GPO • B R VNO NE • I • hONORr
ANDRE ■ APLI -7-OC0V SCCP. ■ hC • A/TE •
BEI
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NI • D VESTE• SMRE • DRLAPLOl- PTI-PA/LD /NDEE
SIXTI LA/RNTIi ■ VINCENTI! • PANCRATI1 •
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