Metadaten

Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0441
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Inschriften an der Stadtmauer in Erinnerung gehalten. Es sind in Mainz sechs solcher Steine
erhalten, vier von linksrheinischen, zwei von rechtsrheinischen Orten. In den Inschriften
wird der Ortsname genannt, auf vier Steinen auch die nach der Zinnenzahl bezeichnete Länge
des zu unterhaltenden Mauerabschnittes. Wie die Fundorte der Steine erkennen lassen, lagen
die den Dörfern zugewiesenen Strecken der Mauer jeweils in der Nähe des Tores, durch das
die von dem Dorf nach Mainz führende Straße in die Stadt einmündete. Ein von Bodmann
aus einer Würzburger Handschrift des 14. Jahrhunderts mitgeteiltes Verzeichnis der Orte,
denen in Mainz Bergerecht zustand, hat Angaben, die mit denen der Inschriften nicht über-
einstimmen; wahrscheinlich hatten sich die Verhältnisse inzwischen geändert. Die Schriftformen
der Steine weisen auf die Zeit um 1200, mithin auf die Jahre, in denen die Mainzer Mauern,
die 1163 zur Strafe für die Ermordung des Erzbischofs Arnold geschleift waren, wieder auf-
gebaut wurden.
(Zusammenfassendes:) Bodmann, Rheingauische Alterthiimer (Mainz 1819) I S. 23. — Fr. Schneider in: Correspondenzblatt des
Gesamtvereins XXVIII (1880) S. 84. — Kraus II S. 123 Nr. 264. — Neeb, Bilder aus dem alten Mainz (2. Aufl. 1898) Taf. X h—m. —
Körber in: Z. V. M. IV (1900) S. 302 Nr. 242—247. — H. Bergner, Handbuch der bürgerlichen Kunstaltertümer (Leipzig 1906) I
S. 112. — Bauer S. 33. — F. Beyerle, Festschrift f. E. Meyer (1932) S. 53. B

Inschriften des 13. Jahrhunderts

669 Erbacher Hof

Weiheinschrift

20. I. 1259

Gamans überlieferte von der Originaltafel oder einem Urkundenzettel (tabella) die Weihe-
inschrift der Kapelle und des Altars im Erbacher Hof. Demnach ist es fraglich, ob es sich um
eine Urkunde oder um den Zettel im Sepulchrum oder auch um eine Tafel mit dem Urkunden-
text, die neben dem Altar hing (vgl. Nr. 23), handelte.
Anno Domini M. CC. L1X. XIII. Cal. Februar, dedicata est capella a venerabili Domino
Christiano Episcopo Eithogensi, Fratre Ordinis de domo T beutonicorum, in honore S. Dei
Genitricis Mariae et Beate Anne matris ejus & c.
2(m 20. Januar 1259 rourbe biefe Äapelle von bem bocbroürbigen Jperrn Sbri|ttan, Q5ifcbof von gtfatten,
25ruber be$ beutfcfjen £>tben£, ju £f)ren bet heiligen ©otteVmuttev SOlaria unb ihrer butter, ber feligen 2(nna,
geiveibt.
Gamans=Severus Fragmente II f. 512. — A

670 Dalheim

Grabstein des Ortwin von Ageduch

t 12. XI. 1266

In der Kirche.
t Anno Domini MCCLXVI II idus novembris obiit Ortwinus miles dictus de
Ageduch, cuius anima requiescat in sancta pace, amen.
Auf dem Rande des Grabsteins stand die Inschrift in gotischen Ma-
juskeln, in der oberen Hälfte der Fläche stand das Wappen. Der
Schild ist durch einen mit vier Bogen versehenen Balken geteilt, dar-
über stehen zwei, darunter ein Stern. Dieser Balken ist der redende Teil
des Wappens, er stellt den römischen Aquäduct dar, der das heilige
Tal bei dem Dalheimer Kloster durchquerte (vgl. Nr. 703). Der
Name Ageduch ist also aus Aquäduct gebildet. Diese Familie hatte
wohl ihren Wohnsitz bei den heute noch erhaltenen Römersteinen.
Wenige 100 Meter vom Kloster Dalheim entfernt werden die Ritter
von Zahlbach in dem benachbarten Ort gleichen Namens gewohnt
haben (vgl. Nr. 696). Beide Familien kommen nur ganz kurz in den
Jahrzehnten um 1300 vor.

* anno Dosnipis

Ö91foa sua SBniMi


363
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften