Bei einem Türdurchbruch auf der Nordseite des Chores der Zahlbacher Kirche, die in unmittel-
barer Nähe des Dalheimer Klosters liegt, kam 1941 das Bruchstück eines Grabsteins zu Tage.
Das Grabsteinbruchstück bewahrte der Verfasser in seiner Wohnung auf, wo es im August
1942 zu Grunde ging.
Roter Sandstein 40:30 cm, dick 9 cm. Schrift 7 cm. — Erhaltene Schrift zwischen zwei Linien.
An der Ecke des Steines:
rv ♦ pes’ ♦ / es
Aus diesem Wortlaut, der unter den Abschriften der Dalheimer Grabsteine einmalig vor-
kommt, und dem unzialen Charakter der Buchstaben, der in den Beginn des 14. Jahrhunderts
paßt, ergibt sich, daß das Bruchstück nur zu obiger Inschrift gehören kann. Die Abweichung
bei Gudenus: in vigilia nativ. SS. Petri kann nicht stimmen, da sie durch das erhaltene Bruch-
stück widerlegt wird und da sie keinen rechten Sinn ergibt.
Würdtwein'sches Epitaphienbuch f. 99. — Gudenus III S. 990 Nr. 96. — A
724 St. Stephan Grabstein des Hildebrand von Mühlhausen f 3. V. 1334
Zuerst vor dem Blasiusaltar im Fußboden, nach Joannis vor dem St. Annaltar, dann unter
der Orgelbühne in die Mauer eingelassen (1883), heute in die Wand des Westflügels des Kreuz-
gangs eingemauert.
Von dem ehemals kreisrunden, im Durchmesser ca. 213 cm messenden Grabstein sind nur noch
ein großes und zwei kleinere Bruchstücke erhalten. Der Stein ist jedoch gut zu rekonstruieren,
selbst wenn keine Zeichnung oder Abschrift überliefert wäre. Die Unzialbuchstaben sind flach
ausgetieft, vielleicht waren sie mit einer Masse ausgegossen. Die Innenfläche wird von einem
mächtigen Vierpaß gefüllt, in dem zwei kleine Engel (nur einer erhalten) einen Priester an den
Ellenbogen stützen und offenbar gen Himmel tragen. Die Inschrift beginnt oben in der Mitte
und läuft längs des kreisrunden Randes zwischen zwei Linien. Gelber Sandstein. Schrift 7,5 cm.
t (Ann)q ♦ dpi ♦ m ♦ 666 ♦ xxxnn ♦ T♦ Die ♦ Tvepeiopf/s sancte crucis
OBIIT HILDEBRANDUS DE MULHUSEN DECAJED ♦ hVIVS ♦ 6006 *
2(m Tage Äreujauffinbung (3. 9)lai) 1334 ftatb Jpilbebraub von SOlüljWaufen, £)cfan tiefer Strebe.
Mit diesem Stein haben wir das seltene Beispiel einer kreisrunden Grabplatte, wie sie aus Reich-
klaren (Nr. 689) und St. Peter (Nr. 710) in der gleichen Zeit überliefert sind. (In Tournus
an der Saone sah ich ebensolche Platten.) In Mainz ist heute kein zweiter kreisrunder Grab-
stein mehr erhalten.
Federzeichnung von Joh. Lindenschmit (20:30 cm; Mainz, Stadtarchiv III B hh 22). — Fragmenta Gamans V f. 967. — Gudenus
III S. 967 Nr. 23. — Würdtwein'sches Epitaphienbuch. — Handschr. Bem. Bodmanns zu Joannis II S. 555 (Mainz, Stadtarchiv). —
Falk in: Z. V. M. III (1883) S. 302. - Klein S. 25. - Joannis II S. 555 zur Person. - A
725 Altmünster Grabstein der Mechthild von Saulheim f 1336
Im Kreuzgang.
/• 1336 obiit Mechthildis de Sauweinheim Abbatissa huius monasterii.
Diese Äbtissin kommt 1325 in einer Urkunde des Stadtarchivs vor.
Fragmenta Gamans f. 159. —
390
barer Nähe des Dalheimer Klosters liegt, kam 1941 das Bruchstück eines Grabsteins zu Tage.
Das Grabsteinbruchstück bewahrte der Verfasser in seiner Wohnung auf, wo es im August
1942 zu Grunde ging.
Roter Sandstein 40:30 cm, dick 9 cm. Schrift 7 cm. — Erhaltene Schrift zwischen zwei Linien.
An der Ecke des Steines:
rv ♦ pes’ ♦ / es
Aus diesem Wortlaut, der unter den Abschriften der Dalheimer Grabsteine einmalig vor-
kommt, und dem unzialen Charakter der Buchstaben, der in den Beginn des 14. Jahrhunderts
paßt, ergibt sich, daß das Bruchstück nur zu obiger Inschrift gehören kann. Die Abweichung
bei Gudenus: in vigilia nativ. SS. Petri kann nicht stimmen, da sie durch das erhaltene Bruch-
stück widerlegt wird und da sie keinen rechten Sinn ergibt.
Würdtwein'sches Epitaphienbuch f. 99. — Gudenus III S. 990 Nr. 96. — A
724 St. Stephan Grabstein des Hildebrand von Mühlhausen f 3. V. 1334
Zuerst vor dem Blasiusaltar im Fußboden, nach Joannis vor dem St. Annaltar, dann unter
der Orgelbühne in die Mauer eingelassen (1883), heute in die Wand des Westflügels des Kreuz-
gangs eingemauert.
Von dem ehemals kreisrunden, im Durchmesser ca. 213 cm messenden Grabstein sind nur noch
ein großes und zwei kleinere Bruchstücke erhalten. Der Stein ist jedoch gut zu rekonstruieren,
selbst wenn keine Zeichnung oder Abschrift überliefert wäre. Die Unzialbuchstaben sind flach
ausgetieft, vielleicht waren sie mit einer Masse ausgegossen. Die Innenfläche wird von einem
mächtigen Vierpaß gefüllt, in dem zwei kleine Engel (nur einer erhalten) einen Priester an den
Ellenbogen stützen und offenbar gen Himmel tragen. Die Inschrift beginnt oben in der Mitte
und läuft längs des kreisrunden Randes zwischen zwei Linien. Gelber Sandstein. Schrift 7,5 cm.
t (Ann)q ♦ dpi ♦ m ♦ 666 ♦ xxxnn ♦ T♦ Die ♦ Tvepeiopf/s sancte crucis
OBIIT HILDEBRANDUS DE MULHUSEN DECAJED ♦ hVIVS ♦ 6006 *
2(m Tage Äreujauffinbung (3. 9)lai) 1334 ftatb Jpilbebraub von SOlüljWaufen, £)cfan tiefer Strebe.
Mit diesem Stein haben wir das seltene Beispiel einer kreisrunden Grabplatte, wie sie aus Reich-
klaren (Nr. 689) und St. Peter (Nr. 710) in der gleichen Zeit überliefert sind. (In Tournus
an der Saone sah ich ebensolche Platten.) In Mainz ist heute kein zweiter kreisrunder Grab-
stein mehr erhalten.
Federzeichnung von Joh. Lindenschmit (20:30 cm; Mainz, Stadtarchiv III B hh 22). — Fragmenta Gamans V f. 967. — Gudenus
III S. 967 Nr. 23. — Würdtwein'sches Epitaphienbuch. — Handschr. Bem. Bodmanns zu Joannis II S. 555 (Mainz, Stadtarchiv). —
Falk in: Z. V. M. III (1883) S. 302. - Klein S. 25. - Joannis II S. 555 zur Person. - A
725 Altmünster Grabstein der Mechthild von Saulheim f 1336
Im Kreuzgang.
/• 1336 obiit Mechthildis de Sauweinheim Abbatissa huius monasterii.
Diese Äbtissin kommt 1325 in einer Urkunde des Stadtarchivs vor.
Fragmenta Gamans f. 159. —
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