Metadaten

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0678
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ANNO 1577 HAB ICH BALTASAR EBERHART / HVFFSCHMIDT VND BVRGER AL
HIE ZV / MENZ VND AGNESA SEIN EHELICH HAVSERAV / DIESES WERCK GOT
ZV EUEREN VND ZV / LOB VEEGERICHT 1ME VND SEINEN NACH KOMEN ZV
EINER GEDECHTNVS / ANNO 15


Die Jahreszahl am Schluß, wohl das Todesjahr, ist
unvollständig. Im Relief ist Christus am Kreuz dar-
gestellt, eingerahmt von zwei Pilastern, die einen
hohlgekehlten flachen Bogen tragen. Heraldisch
rechts vom Kreuz kniet der Familienvater mit drei
Söhnen, links die Mutter mit sechs Töchtern. Von
den Söhnen sind zwei, von den Töchtern fünf durch
zu Häupten eingeschlagene Kreuze als verstorben
gekennzeichnet. Offenbar sind diese Kreuze spätere
Zutaten. Bei dem Mann ist dessen Wappen ein nach
unten offenes Hufeisen mit daraufstehender Pfeil-
spitze und den Anfangsbuchstaben seines Namens
B. E., bei der Frau ein nach rechts schreitender gro-
ßer Vogel mit den Anfangsbuchstaben A. S. (Agnes
Störchin?) angebracht. Den Hintergrund bildet ein
landschaftlicher Prospekt mit der Stadt Jerusalem.

In Mainz war dieser Typ des bürgerlichen Andachtsepitaphes, der in Unterfranken noch in
zahlreichen Beispielen vorhanden ist, kaum mehr vertreten. Nun ist auch unser kleines Denk-
mal wahrscheinlich verloren, denn bei dem Fliegerangriff 1942, als auch die Kirche abbrannte,
fiel die Mauer, an dem es angebracht war, um. Trotz baldigen Suchens konnte das Epitaph
nicht mehr gefunden werden. Es muß mit seinem Verlust gerechnet werden.
Kdm. Kirchen S. 78. — A

1301 St. Stephan

Epitaph des Peter Ilgas

fi 15. I. 1577

Würdtwein überliefert folgende Inschrift, die ihrer Länge nach auf einem Epitaph gestanden
haben wird:

V enerabili ac Erudito, morumque hone state perspicuo Dno Petro ]Ilgas ex Valle Mannebach
oriundo hujus Eccles. S. Stepb. Can. et presbyte^o Devotissimo, qui dum ob pietatem et
Religionem a multis coleretur, Deo optimo maximo spiritum reddidit Ao Virginei partus
1577. mens. jan. aetatis vero sua 50. ejus Testamentarii hoc monumentum poni curarunt.

©em ebrwürbigen unb gelehrten, burcb bie (Ehrenhaftigkeit feiner (Sitten bocbanfebnlichen Jperrn ^eter 3lgaS
aus .... gebürtig, (Stiftbherr biefer (St. ©tepbanefircbe unb frommer fPriefter, welcher wegen feiner grömmig*
feit unb fKeligiofitüt von vielen gefcbüßt, feinen (Seift (Sott, bem QSeßen unb (Sröfiten am (15.) Januar 1577
int Sliter von 50 Jahren jurücEgab, liehen feine ©eftamentSvollhrecEer bieS ©enEmal fegen.

Gamans hat noch folgende Verse ohne die Würdtweinsche Inschrift. Es ist allerdings zweifel-
haft, ob beide Texte zusammen auf einem Denkmal standen.

Ne properes sed siste gradum paulisper amice
Ne te poeniteat praeteriisse locum.
Conditus hic Ilgas sjimmae bonitatis amator
Quam coluitque petrus precibus ipse suis
Catholicus, verusy prudens, sacer atque fidelis
Nec non syncerus relligiosus erat

grcunb, eile nicht vorüber, fonbern halte ein wenig
ben (Schritt ein,
©amit eS ©ich nicht reue, vorbeigegangen ?u fein.
Jpier ruht JJeter Jlgab, greunb böcfifter ©ugenb,
©ic er felbft pflegte in feinem ®ebet.
(Ein aufrechter (Efjrift, weife, heilig unb treu.
Streng war er unb gottesfürchtig,

600
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften