Metadaten

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Arens, Fritz [Oth.]; Bauer, Konrad Friedrich [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0696
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Stifter: Philipp Wilhelm (* 22. IX. 1576, t 18. V. 1598) war Mainzer Domherr (seit 1583)
und Bischof von Regensburg sowie Kardinal (seit 1597). Sein prächtiges Broncegrabmal steht
irn Mittelschiff des Regensburger Domes. Vergl. auch den von ihm in den Mainzer Dom gestif-
teten Gobelin 1593 (Nr. 509). Sein Bruder Ferdinand (::‘ 6. X. 1577, f 13. IX. 1650) hatte
außer vielen anderen Würden seit 1612 die des Kölner Erzbischofs inne, ist aber nicht als
Mainzer Domherr nachweisbar, wodurch sich die Gamans’sche Angabe „Canonici Moguntini“
allein schon als irrig erweist. Beide waren Söhne des Herzogs Wilhelm V. von Bayern, des
Erbauers der Münchener Michaelskirche.2
Weswegen die Brüder 1592 in Mainz waren und warum sie das Votivbild stifteten, ist nicht
zu ermitteln. Der Ausdruck: residentia für Mainz ist innerhalb der Mainzer Inschriften selten.
Er könnte sich auf die Residenzjahre Philipps als Mainzer Domizellar beziehen.
Serarius S. 115. — Fragments Gamans f. 119. — Joannis I S. 74. —
1 Falk, Hl. Mainz S. 1—3. —
2 Christian Haeutle, Genealogie des erlauchten Stammhauses Wittelsbach. (München 1870) S. 56. A

1349 Alt-St. Peter

Epitaph des Heinrich Albach

t 21. VII. 1592

Bei dem Bilde, wie Petrus beim Anblicke Christi über den See wandelt:

Venerabili Ornatoque Viro, D. Henrico Albach Westphalo, Ecclesiarum Coll. SS. Petri &
Victoris extra muros Mogunt., & S. Felicitatis in Vreden, Monast. dioec. Canonico; Qui
olim in Romana Curia Pragmaticus, & Vicecomitis Palatini ornamentis insignitus, hic per
annos XXXIII Dei ministerio iugiter invigilans (!), cum omnibus pacem caritatemque colens;
in Pauperes benignus, in suos munificus; e quibus fratrum filios tres in litterarum studiis aluit,
Benefciis auxit; tandem superatis huius aevi fluctibus, aerumnarumque Victor pius, ad Portum
migravit aeternae felicitatis. Vixit ann. LXVII. Obiit Anno Christi MDXCII, die XXI lulii.
Viro optimo Haeres ex testamento, & ultimae voluntatis Executores H. M. Pos.
Im Texte der Inscr. S. Petri fehlen einige Stellen.

Hic propero Henricus jacet Albach mortis ab
ictu
exanimis, Coelo mens data corpus humo
Hic jacet egregius Divorum Cultor, egentum
fautor et in niveo stella serena choro
Westphala, quem tellus nubilans et imago
verendi

Candoris fecit non moritura virum
te Petre te coluit victor cultusque recepit
praemia, quam sortem qui bene vixit habet.
Bei dem Gemälde am oberen Teil dieses Epi-
taphs, das den heiligen Petrus im Kerker
darstellt:
Ecce adamantinis umbroso in carcere Petrum
Vinclis ligatum duriter
Occidet extrema nisi rumpet nocte catenas
coelo delapsus angelus.

I. Vern cbrwürbigen unb verdienten Spanne hetrn -b’cinricff 2((bacb auö SÖeftfalen, der ©tiftofireben ©t. $eter
und ®t. Wtor vor den dauern von $laint und ©t. ftelpitaö ?u groben in der ©iöjefe fünfter Äanonfter,
welcher einft Staatsmann bei der römifeben Äuric und mit dem Titel des Slicepfahgrafen ausgezeichnet mar
und 33 Jahre lang ftetö hier ben ©ottebbienfl verfab, mit allen in frieden und Siebe lebte, gütig ju den 2lr;
men und freigiebig ju den ©einen, von welchen er drei ©ohne feiner Brüder in ihren wiffenfcbaftlicben ©tm
bien (©cfulen?) unterftüßte unb mit Wohltaten (Ämtern?) verfab. Dlacbbem er enblicb ben Sauf biefer SÖelt
überwunben batte unb ein frommer ©ieger über bie $tühen geworben war, ging er ein jum Trafen ber
ewigen ©eligfeit. (Er lebte 67 Jahre unb üarb am 21. Juli 1592. ©ent beffen Wlann liefen ber €rbe unb bie
Teflament&wllfirecfer bies ©enfmal feßen. , _
II. hier liegt heinrid) Sllbacb, entffellt vom plötzlichen Streich bes Tobe£; bem Fimmel ifl bie Seele gegeben,
ber Seib ber ©rbe.
hier liegt er, ber vortreff liebe Verehrer ber himmlifeben, ber §reunb unb helfet ber 23ebürftigen unb ließt)
ein (euebtenber ©tern im himmclocbor. ©en bab neblige SÖeftfalenlanb unb baö 25ilb (??), bao niebt fterben
wirb, ju einem Alaune von vcrebrungöwürbiger Sauterfeit gemacht bat.
©ich, fiegreicber ffelb fPetruS, bat er verehrt, unb er bat ben Sohn für feine Verehrung empfangen: ba£ So3,
baö bem juteil wirb, ber recht gelebt b«t.
III. ©ich biet ‘’Ntrus im finfFren Werter
mit üäblernen Metten hart gebttnben.
Sterben wirb er, wenn nicht am Cnbe ber flacht bie Metten brechen wirb
ein (Engel, ber vom hintmel berabgeftegen tft. (Sn.)

618
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften