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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0713
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Der reich mann spricht: Der arm man dar gegen spricht Uber ihnen spricht der Engel:
Hie guet unnd kein muet, Hie mut unnd kein guet, Theilet es uff beyden Seiten gleich,
Unmuet mir wehe tuet, Armut mir wehe tuet. So erwerbt ihr das ewig himmelreich.
1594: Diese bilder und schrillt seindt nun vast verblichen. Fol. 313. Der Rathschreiber Johann
Röding schrieb die Revisio.
Diese Inschrift muß den Verzeichner der Stadtaufnahme sehr interessiert haben, da er sich
sonst keinerlei ähnliche Exkurse erlaubt.
Schrohe berichtet (im Mainzer Journal vom 9. I. 1901, Nr. 7), daß rechts von der Einfahrt zur
Vohsen’schen Fabrik, die 1900 abbrannte, sich der Rest eines alten Hauses und eine Eingangs-
pforte im Stil der Spätrenaissance befanden. Er sah daran zwei Steinfiguren, nämlich den
armen und den reichen Mann, und darüber Spuren von Malerei.
Schrohe in: Beitr. VI S. 230 Nr. 2117. — Schaab I S. 554. — Z. V. M. III (1868) S. 312. — A

1394 Stiftskurien von Alt-St. Peter Portrait des Philipp Agricola ca. 1555-72

Über die Art der Darstellung sagt Gamans nichts. Aus dem Inhalt geht aber klar hervor, daß
es sich um ein Portrait des Petersdekans Philipp Agricola (ca. 1555, f 1572) gehandelt haben
muß. Auf dessen Familienname weist das Wort agri im zweiten Vers hin. Infolgedessen
kommt auch der zweite Träger des Vornamens Philipp, nämlich Philipp Freys von Hanau
(f 1485, Nr. 956) nicht in Frage, zumal damals Portraits noch selten und solche Verse nicht
üblich waren (vergl. Nr. 1286, 1287).
(Vivens?) hos oculos, haec ora Philippus habebat
Christe tui cultor officiosus agri.
Quando Moguntina celebris fuit Urbe decanus
Hic ubi sunt Diuo templa dicata Petro
Omne tulit punctum, quod miscuit utile dulci.
©icfe Slugen, tiefen $lunb batte Philipp, alb er lebte (?),
(gr, bet beinen Sieber, Sbri|lue, pflichttreu be|le((te,
2llb er in ber berühmten Stabt ifRain? Sefan mar
^)ier, mo ber Tempel betn bl. JJetruö geweiht ift
Slolftommeneb bat et geleitet (£)a$ Siel ber ÜMlfontmenbeit bat er erreicht)
weil er ba£ Dlüfilicbe mit bem 2(ngenebnten vereinte. (Sn.)
Der letzte Vers ist Horaz, Ars poet. 343 entnommen, wo aber qui statt quod steht.
Fragmenta Gamans f. 90 v. — . A

1395 Mz.-Bretzenheim, Rathaus Bauinschrift Um 1560/70

Auf der Nordseite des Rathauses ist am nordöstlichen Pfosten des Fachwerkobergeschosses
dicht am oberen Ende ein kleines Wappen zu sehen. Zu beiden Seiten der Helmzier steht in
Antiqua-Versalien:
II V S
in heute weiß ausgemalten Buchstaben. (Maße waren wegen der Höhe nicht zu nehmen.)
Diese Initialen und das Wappen, das drei Lilien auf einem Schrägbalken zeigt1, weisen auf
den Mainzer Vicedominus Heinrich von Selbold (1572—1578, Nr. 479), der auch seit 1557
Amtmann in Olm und Algesheim war. —
1787 gehörte Bretzenheim zwar zur Amtsvogtei Weisenau. Jedenfalls wurde Selbolds Wap-
pen als das des Ortsherrn am Bauwerk angebracht.
H. Schrohe in: Beitr. 5 S. 38 zur Person. —
Das Wappen, silberner Balken auf blauem Grund, ist heute falsch bemalt, vgl. Hupp, Münchener Kalender 1934. — A

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