1460 St. Christoph
Grabmal der Maria Sperling
t 30. IV. 1622
Das Grabmal war am westlichsten Pfeiler der Nordarkadenreihe nach dem Seitenschiffe zu
angebracht. Nach dem Abbrennen der Kirche am 12. — 13. VIII. 1942 wurde es vom Ver-
fasser abgenommen und die Einzelteile im Dome sichergestellt. — Alabaster, inmitten auch
eine Rotsandsteinplatte 175:82 cm. Frakturschrift 1,7 cm auf 18:35 cm großer, gewölbter
Tafel in Rollwerkrahmen.
ANNO DÖNI 1622 he 30 2lprilt<3 / ®tpli ift in @ott »erfdjieben hie Sfyrn / unb Diel
genbretdje ^ram Sftatia ©perlingin / geborne Conrabin beb Crnöeflen Jpocf) 21tf)t6_arn J5ern
Sperling? Jftatnß: Cfynrf. Dtaljtb nnb / Camerfdjriberb Cfyelicfye Jpaubfraio bere / ©oft ®enab.
Zwei korinthische Halbsäulen, das Gebälk mit aufgebrochenem Giebel sowie ein Sockelgesims
bilden den Rahmen für eine Rotsandsteinplatte, in deren oberen Teil das Alabasterrelief der
Auferweckung des Lazarus eingelassen ist. Vor der unteren unverzierten Hälfte der Sandstein-
platte knieten einst drei Figuren1). Hiervon ist die 31 cm hohe Figur des Justus Sperling in
das Altertumsmuseum gelangt2). Sie ist ebenfalls aus Alabaster, hat eine glatte Rückseite mit
Mörtelspuren zur Befestigung an der Sandsteinplatte, außerdem waren die Figuren in der
Oberseite des Sockelgesimses eingedübelt. Oberhalb des Alabasterreliefs sind in die beiden
Ecken der Sandsteinplatte zwei Puttenköpfe eingelassen, von denen der rechte weggebrochen
ist. Im aufgebrochenen Giebel, flankiert von zwei feston- und wappenhaltenden Putten,
die Wappen des Ehepaars Sperling—Conrad: Auf grünem Dreiberg goldener Balken,
darauf nach rechts schreitender Löwe. — Unter dem Sockelgesims sind zu beiden Seiten zwei
abwärtsgekehrte Blattkelche mit heraushängenden Trauben, dazwischen in Rollwerkrahmen
die Inschrifttafel angebracht.
Kdm. Kirchen S. 73. — Würdtweinsches Epitaphienbuch f. 77. —
1) Bockenheimer, St. Christophskirche S. 26. — 2) M. Z. XXX (1935) S. 89 Tat. XIII, 1. Möglicherweise ist das Figürchen auch
1942 im Museum zugrunde gegangen, da es bis jetzt nicht aus den Kisten wieder aufgetaucht ist.
1461 Jesuitenkirche Epitaph des Stephan Weber f 7. VIII. 1622
Nach der Neuerrichtung der Jesuitenkirche wurde 1746 im Chor der Kirche ein Epitaph für
Stephan Weber errichtet. Da man annehmen möchte, daß es auf ein älteres, beim Umbau
verlorenes Grabmal zurückgeht, sei es an dieser Stelle abgedruckt.
D. O. M.
Memoriae & Honori
Reverendissimi & Perillustris Domini
D. STEPHANI WEBER!
Episcopi Misiensis Ss. Theol. Doct. Insignis Eccl. S. Victoris Decani, ad B. M. V. ad Gradus
Canonici Senioris, quatuor S. Sedis Mog. Archi-Episcoporum DANI ELIS, WOLFF GAN GR
JO ANN IS ADAMI, JO ANNIS SUICARDI in pontificalibus Vicarii Suffraganei Jubi-
larii, PRAESULIS INTEGERRIMI Fautoris de Soc. Jesu optime meriti, antiqui templi,
ubi sacros suos cineres quiescere voluit, Benefactoris munificentissimi hoc gratitudinis per-
petuae monumentum posuit Collegium Moguntinum Anno 1746.
©oft, Nm Q5cflen uni» ©rösten unb bem SlnbenEen fotvie ber ©bre beb bocbnmrbigflen unb hervorragenb|lcn
£crrn, $errn (Stephan Slöeber, Q5ifct>*ft von SJipfien, ©r. tbcol., ©etan ber bervorragenben @t. Sjibtor^ircpe,
älterer ©tiftöberr an Siebfrauen, Jubüar>©ßeibbifcbof von vier SDlainjer ©rjbifcböfen, ©aniel, SÖolfgang, Jo-
hann 2lbam unb Johann ©cfnvcitarb, be3 unbefcboltenften Wirten unb boebverbienten ©önnerg ber ©efellfcbaft
Jefu, be£ freigiebigflen ©tifterS ber alten Äircbe, tvo er feine heilige Slfcpe ruhen (affen wollte, feßte bicö
©enfntal einiger ©anfbarfeit ba£ lOiainjer Äolleg im Jahre 1746.
Knodt, Mog. lit. S. 78. — Joannis II S. 446, 630 und 682, ferner Severus, Memoria propontificium Mog. (Aschaffenburg 1763) S. 30
zur Person. — A
661
Grabmal der Maria Sperling
t 30. IV. 1622
Das Grabmal war am westlichsten Pfeiler der Nordarkadenreihe nach dem Seitenschiffe zu
angebracht. Nach dem Abbrennen der Kirche am 12. — 13. VIII. 1942 wurde es vom Ver-
fasser abgenommen und die Einzelteile im Dome sichergestellt. — Alabaster, inmitten auch
eine Rotsandsteinplatte 175:82 cm. Frakturschrift 1,7 cm auf 18:35 cm großer, gewölbter
Tafel in Rollwerkrahmen.
ANNO DÖNI 1622 he 30 2lprilt<3 / ®tpli ift in @ott »erfdjieben hie Sfyrn / unb Diel
genbretdje ^ram Sftatia ©perlingin / geborne Conrabin beb Crnöeflen Jpocf) 21tf)t6_arn J5ern
Sperling? Jftatnß: Cfynrf. Dtaljtb nnb / Camerfdjriberb Cfyelicfye Jpaubfraio bere / ©oft ®enab.
Zwei korinthische Halbsäulen, das Gebälk mit aufgebrochenem Giebel sowie ein Sockelgesims
bilden den Rahmen für eine Rotsandsteinplatte, in deren oberen Teil das Alabasterrelief der
Auferweckung des Lazarus eingelassen ist. Vor der unteren unverzierten Hälfte der Sandstein-
platte knieten einst drei Figuren1). Hiervon ist die 31 cm hohe Figur des Justus Sperling in
das Altertumsmuseum gelangt2). Sie ist ebenfalls aus Alabaster, hat eine glatte Rückseite mit
Mörtelspuren zur Befestigung an der Sandsteinplatte, außerdem waren die Figuren in der
Oberseite des Sockelgesimses eingedübelt. Oberhalb des Alabasterreliefs sind in die beiden
Ecken der Sandsteinplatte zwei Puttenköpfe eingelassen, von denen der rechte weggebrochen
ist. Im aufgebrochenen Giebel, flankiert von zwei feston- und wappenhaltenden Putten,
die Wappen des Ehepaars Sperling—Conrad: Auf grünem Dreiberg goldener Balken,
darauf nach rechts schreitender Löwe. — Unter dem Sockelgesims sind zu beiden Seiten zwei
abwärtsgekehrte Blattkelche mit heraushängenden Trauben, dazwischen in Rollwerkrahmen
die Inschrifttafel angebracht.
Kdm. Kirchen S. 73. — Würdtweinsches Epitaphienbuch f. 77. —
1) Bockenheimer, St. Christophskirche S. 26. — 2) M. Z. XXX (1935) S. 89 Tat. XIII, 1. Möglicherweise ist das Figürchen auch
1942 im Museum zugrunde gegangen, da es bis jetzt nicht aus den Kisten wieder aufgetaucht ist.
1461 Jesuitenkirche Epitaph des Stephan Weber f 7. VIII. 1622
Nach der Neuerrichtung der Jesuitenkirche wurde 1746 im Chor der Kirche ein Epitaph für
Stephan Weber errichtet. Da man annehmen möchte, daß es auf ein älteres, beim Umbau
verlorenes Grabmal zurückgeht, sei es an dieser Stelle abgedruckt.
D. O. M.
Memoriae & Honori
Reverendissimi & Perillustris Domini
D. STEPHANI WEBER!
Episcopi Misiensis Ss. Theol. Doct. Insignis Eccl. S. Victoris Decani, ad B. M. V. ad Gradus
Canonici Senioris, quatuor S. Sedis Mog. Archi-Episcoporum DANI ELIS, WOLFF GAN GR
JO ANN IS ADAMI, JO ANNIS SUICARDI in pontificalibus Vicarii Suffraganei Jubi-
larii, PRAESULIS INTEGERRIMI Fautoris de Soc. Jesu optime meriti, antiqui templi,
ubi sacros suos cineres quiescere voluit, Benefactoris munificentissimi hoc gratitudinis per-
petuae monumentum posuit Collegium Moguntinum Anno 1746.
©oft, Nm Q5cflen uni» ©rösten unb bem SlnbenEen fotvie ber ©bre beb bocbnmrbigflen unb hervorragenb|lcn
£crrn, $errn (Stephan Slöeber, Q5ifct>*ft von SJipfien, ©r. tbcol., ©etan ber bervorragenben @t. Sjibtor^ircpe,
älterer ©tiftöberr an Siebfrauen, Jubüar>©ßeibbifcbof von vier SDlainjer ©rjbifcböfen, ©aniel, SÖolfgang, Jo-
hann 2lbam unb Johann ©cfnvcitarb, be3 unbefcboltenften Wirten unb boebverbienten ©önnerg ber ©efellfcbaft
Jefu, be£ freigiebigflen ©tifterS ber alten Äircbe, tvo er feine heilige Slfcpe ruhen (affen wollte, feßte bicö
©enfntal einiger ©anfbarfeit ba£ lOiainjer Äolleg im Jahre 1746.
Knodt, Mog. lit. S. 78. — Joannis II S. 446, 630 und 682, ferner Severus, Memoria propontificium Mog. (Aschaffenburg 1763) S. 30
zur Person. — A
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