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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Arens, Fritz [Oth.]; Bauer, Konrad Friedrich [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0759
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1525 St. Christoph Altarinschrift

Auf einem Altar im Chor auf der rechten Seite (Gamans). Severus bemerkt, daß bei der
Inschrift sonst nichts gestanden habe. (Inscriptio sine Addito:)

Orbiculus teneri veluti subtilis ocelli
Innumeras rerum recipit sine corpore formas.
Haec etiam quamvis distincta colore figura:
Attamen ex Ulis vir tut es exprimit omnes;
Omnes virtutum quia fontem ostendit amorem
Castus amor quantos sic in distinguitur annos!
Severus, Par. Mog. S. 191, aus Helwich. — Fragmenta Gamans f.

©Icift tvie bet zarte Slpfel beb leifttverleßliften Slugcb,
Unjä^Iigc ©eftalten her ©tnge aufnimmt ohne ihr
Äörperlifteb,
Sllfo Bringt auft biefeö £Bi(b f>ter, obgleich burft
garbe unterfftieben,
©cnnoft burft fie alle ©ugenben zum SlubbrucE;
Sille, weil eb ben üuell ber ©ugenben zeigt, bie Siebe,
©ie teuffte Siebe, in wie viele ^lüffe (amnes?)
Zerteilt fie fift! (Sn.)
147. - A

1526 St. Christoph

Wandinschrift

An der Südwand am Ende der Kirche.

Vana salus hominis, vanus decor, omnia vana!
Praeterit, imo fugit: non fugit imo perit.
Severus, Par. Mog. S. 191, aus Helwich. — Fragmenta Gamans

(Eitel ft bab SÖoblergeben beb Sftenfften,
eitel äußerer @lanz, allcb ft eitel.
(Er vergeßt — nein, er fließt; er fließt niftt,
vielmehr geßt er zugrunbe. (®n.)
f. 147. -

1527 St. Christoph

Wandinschrift

Auf der ersten Säule vom Chor aus auf der Südseite.

Euge meae Conjunx pars dilectissima carnis
Quae febris et partus victa dolore jaces.
Corporis interea reliquum dum fata reposcant,
Molliter aeterna luce fruare! precor.

Severus, Par. Mog. S. 191, aus Helwich. — Fragmenta Gamans f.

heil bir, meine ©attin, geliebtefter ©eil meines
gleiffteb,
©ie bu ba liegft, bezwungen vom ©ftmerz beb
gieberb unb ber ©cburt:
(Einfhveilen, bib bab ©effttcf bab, tvab von beinern
Selbe übrig ft, wieb.er forbert,
ifttögeft bu, bab ft mein ©ebet, fanft beb ewigen
Siftteb genießen. (@n.)
147- - A

1528 St. Christoph

Epitaph der Anna Buchner

Am Eingang an der Wand gegen Norden.

Huc mihi delegi post ultima fata quiescens
Et vitae curis ANNA soluta locum,
BUCHNERNS Genitor mihi.
Insignis medica Doctor in arte fuit.
Me dulcis Coniunx, Sobolemque relicta
queruntur
Et lugent obitum, nocte dieque meum.
Ast ego, quam vixi vitam, non aestimo vitam,
Sed plenam innumeris sollicitudinibus.
Mors me perpetuae comitata ad gaudia vitae est,
Vita prior luctus, mors mihi uita fuit,
Corpus humo posui gelidum, cineresque
sepulchro hoc
Clauduntur: verum Spiritus astra tenet;

©iefen ftlat? naft meinem Slbffteiben ßabc ift, Slnna,
mir aubgewäblt,
©ie ift (nun) von beb gebenb Sorgen befreit bin.
Q3uftner war mein Später......
(Er war ein aubgejeiftneter ©oftor ber hdlfunfl.
ifttift behagen ein lieber ©attc unb ßinterlaffene
Äinber.
Unb fie betrauern meinen hingang Sag unb ülaftt.
Sft aber aftte bab geben, wclftcb ift geführt habe,
niftt für ein geben,
©onbern für voll von jaftlofen Äümmerniffcn.
©er ©ob ßat ntift begleitet ju ben ^reiften beb
ewigen gebenb; —
©ab frühere geben ift mir ©rauer, ber ©ob bab
geben gewefen.
©en crfaltcten geib habe ift in bie (Erbe gelegt, unb
bte Slfftc ft in biefem @rabe verfftloffen;
Slbcr bie (Seele woljnt im Sternenzelt.

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