Abb. 137, 138 H. ca. 300, B. ca. 160, Bu. ca. 4 (A), ca. 2 (C) cm. — Kapitalis
A IOANNIS . 3 . CAP . VERHa. 141 VND NVM . 21 . V . 92 / WIE MOSES IN
DER WIISTEN EINE SCHLANGEN ERHÖHET HAT . ALSO MVES DES /
MENSHENSON ERHÖHET WERDEN AVFF DAS ALLE DIE AN IHN
GLAVBEN . / NIT VERLOHREN WERDEN SONDERN DAS EWIGE
LEBEN HABEN
B I . N . R . I .
CI ANNO, 1612 DEN 5 HORNVNG, VF DEN / ABENDT VMB 7 . VHREN .
IST IM HERN SEL/IGLICH EINGESCHLAFFEN VND FOLGENDEN / 7 .
TAG VOR DER NECHSTEN KIRCHTHIR / MIT GROSER COMMVN
VND CLAGEN ZVR / ERDEN BESTATET WORDEN DER EHRN /
VEST VND VORGEACHT HERR IACOB~ESICH / HERRN BARTHLEN
ESICHS "SELIGEN VOGTS"" / ZVO BVOLACH "EHELICHFK ^SON
AMBTMANN / ALHIE IN DIE 21: SEINES ALTERS IN 57 VND"7 SEINER
HAVSHALTVNG IM 28 . IAHR
C2 ANNO, 1611 DEN 16, WINTERMONATS MORG/ENTS VMB 3 VHR . IST
SANFFT IM HERN VER/SCHIDEN . DIE EHRN: VND TVGENJREICH
FRAVW / AGNES . GEBOBNNEb BREITSCWERTEN HERN /
CONRADT SCROPPEN, F(ÜRSTLICH) . W(ÜRTTEMBERGISCHEN)
OBERNRATHS / SECRETARII HINDERLASENE WITTIB VND / DES
ERNVESTEN VORGEACHTEN HERN IACOB 7 ESICHS AMPTMANS
ALHIE EHLICHE HAVS/FRAWEhTIN DIE 28: IHRES ALTERS IM 53 /
IAHR VND LIGT IHR LEIB DRAVSEN VOR DER 7 KIRCHEN
NAHENDT BEY IHREM HERRN
C3 YBER WELCHE BEDE THOTLICHE ABGIENG IIIIbE LIEBEC KINDER
NICHT GERINGE / BEKY\1(M)£RNVS EINGENOMMEN WOLE ALSO
DER GETREVWE GOT SIE MIT DEM / TROST SEINES H(EILIGEN)
GAIST BEGABEN, DEN VERSTORBETEN LEICHT/NAMEN AN
IENEM TAG EIN FRELICHE / VRSTEND"VERLEIHEN IHNEN ABER
AVCH EIN / SELIGEN ABSHIDT ERTHAILEN AMEN~ ""
Wappen: Essich3, Breitschwerdt
Nach Aussage der Inschrift wurde das Denkmal der Eheleute von ihren (nicht mit Namen genannten)
Kindern veranlaßt. Der Verstorbene, Jacob Essich, Sohn des (Neu-)Bulacher Vogtes Barthel Essich
(gest. 1584), war 1603-1610 Amtmann des Klosters Herrenalb in Merklingen und damit Amtsnach-
folger seines Schwiegervaters Leonhart Breitschwerdt4. Agnes Breitschwerdt war in erster Ehe mit
Konrad Schropp (gest. 1582), Oberratssekretär und Sohn des Prälaten und Abts von Maulbronn, Jakob
Schropp, verheiratet gewesen5. Von den zehn dargestellten Kindern sind fünf durch em Kreuzchen als
1612 bereits verstorben bezeichnet. Die Darstellung entspricht der Leichenpredigt, die für 1612 von
drei nachgelassenen Söhnen und zwei Töchtern spricht6. Da die Töchter hier noch ohne Haube als
unverheiratet dargestellt sind, die Tochter Agnes aber 1614, Anna Mana 1616 heirateten7, ist das Grab-
mal spätestens 1614 anzusetzen.
Bemerkenswert ist die genaue Bezeichnung des Bestattungsortes auf dem Friedhof außerhalb der
Kirche. Die Schrift - eine dicht gefügte Kapitalis ohne überhöhte Versalien, aber mit häufigen Liga-
turen - deutet ebenso wie die Art des Ohrmuschelwerks auf den Umkreis des Stuttgarter Bildhauers
Georg Müller, der gleichzeitig das Sakramentshaus für die katholische Pfarrkirche im benachbarten
Weil der Stadt schuf8.
a Sic!
b So für GEBORNE.
c Das I kleiner und in L eingestellt.
1 Jh 3,14-15.
2 4 Mo 21,8-9.
3 Bär mit Baum in den Pranken; Helmzier: wachsender Bär.
4 Pfeilsticker § 3383. - Vgl. hier nr. 264.
5 Bernhardt 1973, 625 f. — Neuerdings zu Jakob Schropp vgl. Ehmer, H., Vom Kloster zur Klosterschule. In: Maul-
bronn 1997, 59-82; hier 73-74; ferner DI 22 (Enzkreis) nrr. 262, 273.
6 Ausgewertet von Essig 1933, 58 t.
230
A IOANNIS . 3 . CAP . VERHa. 141 VND NVM . 21 . V . 92 / WIE MOSES IN
DER WIISTEN EINE SCHLANGEN ERHÖHET HAT . ALSO MVES DES /
MENSHENSON ERHÖHET WERDEN AVFF DAS ALLE DIE AN IHN
GLAVBEN . / NIT VERLOHREN WERDEN SONDERN DAS EWIGE
LEBEN HABEN
B I . N . R . I .
CI ANNO, 1612 DEN 5 HORNVNG, VF DEN / ABENDT VMB 7 . VHREN .
IST IM HERN SEL/IGLICH EINGESCHLAFFEN VND FOLGENDEN / 7 .
TAG VOR DER NECHSTEN KIRCHTHIR / MIT GROSER COMMVN
VND CLAGEN ZVR / ERDEN BESTATET WORDEN DER EHRN /
VEST VND VORGEACHT HERR IACOB~ESICH / HERRN BARTHLEN
ESICHS "SELIGEN VOGTS"" / ZVO BVOLACH "EHELICHFK ^SON
AMBTMANN / ALHIE IN DIE 21: SEINES ALTERS IN 57 VND"7 SEINER
HAVSHALTVNG IM 28 . IAHR
C2 ANNO, 1611 DEN 16, WINTERMONATS MORG/ENTS VMB 3 VHR . IST
SANFFT IM HERN VER/SCHIDEN . DIE EHRN: VND TVGENJREICH
FRAVW / AGNES . GEBOBNNEb BREITSCWERTEN HERN /
CONRADT SCROPPEN, F(ÜRSTLICH) . W(ÜRTTEMBERGISCHEN)
OBERNRATHS / SECRETARII HINDERLASENE WITTIB VND / DES
ERNVESTEN VORGEACHTEN HERN IACOB 7 ESICHS AMPTMANS
ALHIE EHLICHE HAVS/FRAWEhTIN DIE 28: IHRES ALTERS IM 53 /
IAHR VND LIGT IHR LEIB DRAVSEN VOR DER 7 KIRCHEN
NAHENDT BEY IHREM HERRN
C3 YBER WELCHE BEDE THOTLICHE ABGIENG IIIIbE LIEBEC KINDER
NICHT GERINGE / BEKY\1(M)£RNVS EINGENOMMEN WOLE ALSO
DER GETREVWE GOT SIE MIT DEM / TROST SEINES H(EILIGEN)
GAIST BEGABEN, DEN VERSTORBETEN LEICHT/NAMEN AN
IENEM TAG EIN FRELICHE / VRSTEND"VERLEIHEN IHNEN ABER
AVCH EIN / SELIGEN ABSHIDT ERTHAILEN AMEN~ ""
Wappen: Essich3, Breitschwerdt
Nach Aussage der Inschrift wurde das Denkmal der Eheleute von ihren (nicht mit Namen genannten)
Kindern veranlaßt. Der Verstorbene, Jacob Essich, Sohn des (Neu-)Bulacher Vogtes Barthel Essich
(gest. 1584), war 1603-1610 Amtmann des Klosters Herrenalb in Merklingen und damit Amtsnach-
folger seines Schwiegervaters Leonhart Breitschwerdt4. Agnes Breitschwerdt war in erster Ehe mit
Konrad Schropp (gest. 1582), Oberratssekretär und Sohn des Prälaten und Abts von Maulbronn, Jakob
Schropp, verheiratet gewesen5. Von den zehn dargestellten Kindern sind fünf durch em Kreuzchen als
1612 bereits verstorben bezeichnet. Die Darstellung entspricht der Leichenpredigt, die für 1612 von
drei nachgelassenen Söhnen und zwei Töchtern spricht6. Da die Töchter hier noch ohne Haube als
unverheiratet dargestellt sind, die Tochter Agnes aber 1614, Anna Mana 1616 heirateten7, ist das Grab-
mal spätestens 1614 anzusetzen.
Bemerkenswert ist die genaue Bezeichnung des Bestattungsortes auf dem Friedhof außerhalb der
Kirche. Die Schrift - eine dicht gefügte Kapitalis ohne überhöhte Versalien, aber mit häufigen Liga-
turen - deutet ebenso wie die Art des Ohrmuschelwerks auf den Umkreis des Stuttgarter Bildhauers
Georg Müller, der gleichzeitig das Sakramentshaus für die katholische Pfarrkirche im benachbarten
Weil der Stadt schuf8.
a Sic!
b So für GEBORNE.
c Das I kleiner und in L eingestellt.
1 Jh 3,14-15.
2 4 Mo 21,8-9.
3 Bär mit Baum in den Pranken; Helmzier: wachsender Bär.
4 Pfeilsticker § 3383. - Vgl. hier nr. 264.
5 Bernhardt 1973, 625 f. — Neuerdings zu Jakob Schropp vgl. Ehmer, H., Vom Kloster zur Klosterschule. In: Maul-
bronn 1997, 59-82; hier 73-74; ferner DI 22 (Enzkreis) nrr. 262, 273.
6 Ausgewertet von Essig 1933, 58 t.
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