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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Arend, Sabine [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 1. Teilband = Baden-Württemberg, 3): Schwäbisch Hall, Heilbronn, Konstanz, Isny und Gengenbach — Tübingen: Mohr Siebeck, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30656#0060
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Schwäbisch Hall

pqGemein Gebet
Lassendt uns auch bitten sonst fur alles, so Got, un-
ser Herr, gebetten sein wil, sprechend ein Vater un-
serp.
Des Herrn Gebet
Vater unser in dem himel, etc.10
Die bekantnus des Glaubens
Ich glaub in Got vater, almechtigen 11.
Die zehen gebot
Disse wort hat der Herr alle geredt: Ich bin der
Herr, eteq12.I157r |
rDas wer nu fur das gemein gebet. Man mocht
alwegen gebet hintzusetzen nach zufallenden sachen
mit kriegen, pestilentz oder sonderlichen kranckhai-
ten, etc.
sHaltung nach dem gemeinen gebets
Nach dem gemeinen gebet sol der diacon, helffer
oder pfarer in dem chor das Evangelium nach der
Zeyt singen in disem thon, wie man es biß hieher
gesungen hat. Nach dem selbigen sol der jhenig, so
das gemein gebet gesprochen, eben dasselbig evan-
gelion, im chor lateinisch gesungen, heraußen dem
volck teutsch furlesen.

p-p Fehlt B.
q-q C: Vater unser, ut Math. 6 [9-13]. Bekantnus unsers
glaubens: Ich glaub in got, den almechtigen vater, er-
schopffern etc. Die zehen gepot: Der Herre redt alle dise
wort: Ich bin etc., ut Exodi20 [1-17]. Der segen: Der
Herr segne dich und behut dich, ut Nume. 6 [24-26].
r-r Diese Abschnitte folgen in C nach dem einleitenden Ab-
satz, siehe S. 37 Anm. h.
s-s Fehlt B, C.
Fehlt B, C.

tNach dem gebet zum Sacramentl
Seyen dan lewt vorhanden, so zu dem Sacrament
wollen gen, sol es mit dem nachtmal und seiner be-
nedeyung zugen wie bißhieher pflegt, darzwischen
ain gaistlich gesange geubt, lateinisch und teutsch,
wie es dan die Schuler lernen. So aber niemandt vor-
handen wer, der zu dem Sacrament gen wolt, so sol
nach dem Evangelion der glaub13 von gemeiner kir-
chen oder ir-I157v| gent ain ander gaistlich gesang
gesungen werden, mit dem selbigen beschlossen von
den knaben mit einem benedicamus domino oder
anderm segen.
uWofur kirchen ordnung zuhaltenu
Disse obgeschriben ordnung fur die frumes ist allein
ein zucht zeachten und kein not oder zwangknus,
derohalben sie frey soll sein alwegen, wie es ein er-
bern Rat fur gut wurde ansehen und dem volck nutz
were zu bessern, zuverendern, zu mern oder zu min-
dern, Allein das es gottes wort enlich sey und der
kirchen zu gutem kome. Dan das vast14 der großten
fel einer ist in den Ceremonien und kirchendiensten,
von den Bapstenv aufgesetzt, das sie alles wnot und
zwingenw wollen haben, darzu wollens nit lassen ein
Zucht sein, sonder muß ein rechte frumckait sein,
Also das ein igklicher, so solche kirchen dienst auß-
richt, sol dardurch frum und gerecht sein. So doch
allein die kirchen dienst ein eusserliche ordnung der
Zucht sein sollen und ein igklicher, der sie außricht
oder darbey ist, I158r | darff allein sich berumen, das
er zuchtig sey gewesen und noch nit frume. Die
frumckait ligt an hohern stucken dan an kirchen
diensten. Man lernt wol in der kirchen, wie man

Fehlt B, C.
v C: papisten.
w-w C: nottig und gezwungen.

10 Mt 6,9-13.
11 Apostolisches Glaubensbekenntnis, BSLK S. 21.
12 Ex 20,1-17; Dtn 5,6-21.
13 Vgh Luther, Wir glauben all an einen Gott, AWA 4,
Nr. 24.
14 Sicher, auf jeden Fall, vgl. Grimm, DWb 3, Sp. 1348.

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