3. Heilbronner Katechismus 1528
Das acht: Du solt nit fälschlich zeugen wider deinen
nächsten.
Das neundt: Du solt deins nächsten hauß nit be-
gern.
Das zehend: Du solt nit begern seins weybs, knecht,
magt, vyhe oder alles, was sein ist.
Solchs sein die gebot der andern tafel. | Avb |
Frag: Was hayßt „Du solt nit frembde Götter
haben“?
Antwort: Als vil, als wenn Gott sagte: Ich, ich will
dein Got sein. Gebricht dir etwas an leyb oder seel,
suoch es bey mir, nit bey den Creaturen. Ich, ich kan
dir helffen, allain traw miri.
Frag: Was hayßt „Du solt den namen Gottes nit
unnütz füren“?
Antwort: Das ist, Es ist nur ain nam under dem
hymel, durch welchen wir selig werdenj, deß sollen
wir im leyden und sterben, im glück und unglück nit
unnütz brauchen, in allweg loben und anrüffen,
durch in allain trost und hilff suochen.
Frag: Was haißt „Du solt den Feyrtag hailigen“?
Antwort: Das ist, Du solt allaink stilhalten und war-
ten, was Got auß dir machen will, das dein hertzl an
Gottes willen hange also, das du nicht thüest, wie
schön es gleysse, das er dir nit befolhen hab.
Frag: |Avia| Was haißt „Du solt deinen Vater
und muoter eeren“?
Antwort: Inen nit allain mit worten eererbieten,
sonder auch mit leyb und guot in der nott fürsteen
umb irer sawrer arbait willen, so sy mit uns gehapt,
in aller form und gestalt, wie wir wolten, das uns
von unsern kindern geschehe, und solchem gebot al-
lain ist angehengt die verhayssung langkwirig lebens
auff disem erdtrichm.
i B: mir, wie wir dann haben, Esa. 43 [11-12] und 45
[21-22].
j B: werden, Act. 4 [12], Phil. 2 [9-10].
k Fehlt B.
Frag: Was haißt „Du solt nit tödten“?
Antwort: Du solt still und senfft sein gegen yeder-
man, kain zorn gegen deinem nächsten in kaynerlay
weyß erzaygen.
Frag: Was haißt „Du solt nit eebrechen“?
Antwort: Du solt züchtig sein von hertzen und in
allem deinem wandel erbar, kain überfluß in aini-
gem stuck an dir erzaigen.
Frag: Was haißt „Du solt nit steelen“?
Antwort: Du solt niemannt vervortailen in hendlen
und gewerben, es sey mit massen, gewichten oder
dero gleichen, denn got will es rechnen. | Avib |
Frag: Was haißt „Du solt nit falsche zeugknuß
geben wider dein nächsten“?
Antwort: Du solt mit aller wellt fridlich leben, auch
gegen deim feynd, leg alle ding zum besten auß,
deck die schand deines nächsten, red von im, was
guott ist und was im zuo eer und glympff raichenn
mög.
Frag: Was haißt „Du solt deines nächsten hauß
nit begeren“?
Antwort: Du solt ainem yeden günnen, das im Gott
gündt und darumb nit übel sehen, das es ainem an-
deren ann leyb, eer und guot baß geet dann dir.
Frag: Was haißt „Du solt nit begeren seyns
weybs, knecht, magt, vihe oder was sein ist“?
Antwort: Du solt warten, was dir Got gibt und mit
dir schafft und in für dein Got halten und dich an
dem deinen settigen lassen.
Frag: Wer ist der, der odisem geboto also nach-
kompt?
Antwort: I Aviia I Kainer auff erden.
l B: hertz allain.
m B: erdtrich, Exo. 20 [12], Deute. 5 [16].
n B: geraychen.
o-o B: disen gebotten.
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Das acht: Du solt nit fälschlich zeugen wider deinen
nächsten.
Das neundt: Du solt deins nächsten hauß nit be-
gern.
Das zehend: Du solt nit begern seins weybs, knecht,
magt, vyhe oder alles, was sein ist.
Solchs sein die gebot der andern tafel. | Avb |
Frag: Was hayßt „Du solt nit frembde Götter
haben“?
Antwort: Als vil, als wenn Gott sagte: Ich, ich will
dein Got sein. Gebricht dir etwas an leyb oder seel,
suoch es bey mir, nit bey den Creaturen. Ich, ich kan
dir helffen, allain traw miri.
Frag: Was hayßt „Du solt den namen Gottes nit
unnütz füren“?
Antwort: Das ist, Es ist nur ain nam under dem
hymel, durch welchen wir selig werdenj, deß sollen
wir im leyden und sterben, im glück und unglück nit
unnütz brauchen, in allweg loben und anrüffen,
durch in allain trost und hilff suochen.
Frag: Was haißt „Du solt den Feyrtag hailigen“?
Antwort: Das ist, Du solt allaink stilhalten und war-
ten, was Got auß dir machen will, das dein hertzl an
Gottes willen hange also, das du nicht thüest, wie
schön es gleysse, das er dir nit befolhen hab.
Frag: |Avia| Was haißt „Du solt deinen Vater
und muoter eeren“?
Antwort: Inen nit allain mit worten eererbieten,
sonder auch mit leyb und guot in der nott fürsteen
umb irer sawrer arbait willen, so sy mit uns gehapt,
in aller form und gestalt, wie wir wolten, das uns
von unsern kindern geschehe, und solchem gebot al-
lain ist angehengt die verhayssung langkwirig lebens
auff disem erdtrichm.
i B: mir, wie wir dann haben, Esa. 43 [11-12] und 45
[21-22].
j B: werden, Act. 4 [12], Phil. 2 [9-10].
k Fehlt B.
Frag: Was haißt „Du solt nit tödten“?
Antwort: Du solt still und senfft sein gegen yeder-
man, kain zorn gegen deinem nächsten in kaynerlay
weyß erzaygen.
Frag: Was haißt „Du solt nit eebrechen“?
Antwort: Du solt züchtig sein von hertzen und in
allem deinem wandel erbar, kain überfluß in aini-
gem stuck an dir erzaigen.
Frag: Was haißt „Du solt nit steelen“?
Antwort: Du solt niemannt vervortailen in hendlen
und gewerben, es sey mit massen, gewichten oder
dero gleichen, denn got will es rechnen. | Avib |
Frag: Was haißt „Du solt nit falsche zeugknuß
geben wider dein nächsten“?
Antwort: Du solt mit aller wellt fridlich leben, auch
gegen deim feynd, leg alle ding zum besten auß,
deck die schand deines nächsten, red von im, was
guott ist und was im zuo eer und glympff raichenn
mög.
Frag: Was haißt „Du solt deines nächsten hauß
nit begeren“?
Antwort: Du solt ainem yeden günnen, das im Gott
gündt und darumb nit übel sehen, das es ainem an-
deren ann leyb, eer und guot baß geet dann dir.
Frag: Was haißt „Du solt nit begeren seyns
weybs, knecht, magt, vihe oder was sein ist“?
Antwort: Du solt warten, was dir Got gibt und mit
dir schafft und in für dein Got halten und dich an
dem deinen settigen lassen.
Frag: Wer ist der, der odisem geboto also nach-
kompt?
Antwort: I Aviia I Kainer auff erden.
l B: hertz allain.
m B: erdtrich, Exo. 20 [12], Deute. 5 [16].
n B: geraychen.
o-o B: disen gebotten.
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