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https://doi.org/10.11588/diglit.30656#0346
Heilbronn
Allerheiligen:
Introit: De martyribus
Predigt
Responsorium: Beati, qui persecutione oder Isti
sunt sancti121 oder Psalm: Es woll uns Gott gnädig
sein122, Amen.
Wie es an den Werktagen vor und nach
der Predigt soll gehalten werden
Montag und Dienstag: Vor der predigt sollen es die
Präsenzherrn mit gsang haltenn wie hernach volgt:
Nach der Predigt on gesanng mit der collect umb
abwendung deß Zorn Gottes uff der Canzell be-
schlossen.
Donnerstag: nach der Predigt allweg in 14 Tagen
bis 3 Wochen die teutsche litanei gesungen123, durch
2-3 auf dem kleinen Predigtstuhl124 stehende Kna-
ben vorzusingen
Collect vor dem Kreuzaltar
An anderen Donnerstagen deutsch, um Frieden,
Mitten wir im Leben sein125,
hernach Collect folgen.
121 Isti sunt Sancti, Nocturnale Romanum, S. 194.
122 Ps 67, vgl. Luther, Es wollt uns Gott genädig sein,
AWA 4, Nr. 10.
123 Hier ist vermutlich Luthers deutsche Litanei gemeint,
AWA 4, Nr. 29.
124 Der kleine Predigtstuhl bezeichnet vermutlich eine Sän-
gerkanzel, vgl. oben, S. 305 Anm. 14 und S. 300 Anm. 3.
125 Luther, Mitten wir im Leben sind, AWA 4, Nr. 3.
Freitag:
Tenebre lateinisch126
Collect, Respice domine127, deutsch beschloßen.
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag sollen
die Präsenzherren128 um 6 bzw. 7 Uhr, sobald es
schlägt, anfangen, zwei Psalmen zu singen, mit einer
Antiphon und einer sonntäglichen Collect, die durch
den Wöchner zu singen.
Dann Predigt
An Ende des letzten Psalmen oder unter der Anti-
phon steigt der Prädikant auf die Kanzel
Collect
Predigt (nicht über 1/2 Stunde).
Die Präsenzherren sollen nach Singung der Psal-
men nicht spazieren gehen oder sprechend stehen.
Jeder soll im Chor gegenwärtig bei morgen und zu
Vesper, gesang nicht jagens weise129 thun. Wer ohne
Grund daheim bleibt, zahlt einen halben Batzen.
Der deutsche Schulmeister soll zu der Feiertag
predigt zu Mittag und Abend mit seinen Knaben
und Volk, wie hiefür bräuchlich, nach der Zeit oder
sonst deutsche Psalmen singen.
126 Tenebrae, vgl. das Responsorium, Liber Usualis,
S. 680; Nocturnale Romanum, S. 140*, 402.
127 Introitus: Respice domine, Liber Usualis, S. 1032;
Graduale Triplex, S. 319; Gradual: Respice domi-
ne, Graduale Triplex, S. 320.
128 Präsenzherren sind alle zur Präsenz zusammengeschlos-
senen Geistlichen der Kilianskirche, siehe Einleitung,
oben, S. 221; vgl. Irion, Heilbronn, S. 70-73.
129 Eilig vorwärts hasten.
326
Allerheiligen:
Introit: De martyribus
Predigt
Responsorium: Beati, qui persecutione oder Isti
sunt sancti121 oder Psalm: Es woll uns Gott gnädig
sein122, Amen.
Wie es an den Werktagen vor und nach
der Predigt soll gehalten werden
Montag und Dienstag: Vor der predigt sollen es die
Präsenzherrn mit gsang haltenn wie hernach volgt:
Nach der Predigt on gesanng mit der collect umb
abwendung deß Zorn Gottes uff der Canzell be-
schlossen.
Donnerstag: nach der Predigt allweg in 14 Tagen
bis 3 Wochen die teutsche litanei gesungen123, durch
2-3 auf dem kleinen Predigtstuhl124 stehende Kna-
ben vorzusingen
Collect vor dem Kreuzaltar
An anderen Donnerstagen deutsch, um Frieden,
Mitten wir im Leben sein125,
hernach Collect folgen.
121 Isti sunt Sancti, Nocturnale Romanum, S. 194.
122 Ps 67, vgl. Luther, Es wollt uns Gott genädig sein,
AWA 4, Nr. 10.
123 Hier ist vermutlich Luthers deutsche Litanei gemeint,
AWA 4, Nr. 29.
124 Der kleine Predigtstuhl bezeichnet vermutlich eine Sän-
gerkanzel, vgl. oben, S. 305 Anm. 14 und S. 300 Anm. 3.
125 Luther, Mitten wir im Leben sind, AWA 4, Nr. 3.
Freitag:
Tenebre lateinisch126
Collect, Respice domine127, deutsch beschloßen.
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag sollen
die Präsenzherren128 um 6 bzw. 7 Uhr, sobald es
schlägt, anfangen, zwei Psalmen zu singen, mit einer
Antiphon und einer sonntäglichen Collect, die durch
den Wöchner zu singen.
Dann Predigt
An Ende des letzten Psalmen oder unter der Anti-
phon steigt der Prädikant auf die Kanzel
Collect
Predigt (nicht über 1/2 Stunde).
Die Präsenzherren sollen nach Singung der Psal-
men nicht spazieren gehen oder sprechend stehen.
Jeder soll im Chor gegenwärtig bei morgen und zu
Vesper, gesang nicht jagens weise129 thun. Wer ohne
Grund daheim bleibt, zahlt einen halben Batzen.
Der deutsche Schulmeister soll zu der Feiertag
predigt zu Mittag und Abend mit seinen Knaben
und Volk, wie hiefür bräuchlich, nach der Zeit oder
sonst deutsche Psalmen singen.
126 Tenebrae, vgl. das Responsorium, Liber Usualis,
S. 680; Nocturnale Romanum, S. 140*, 402.
127 Introitus: Respice domine, Liber Usualis, S. 1032;
Graduale Triplex, S. 319; Gradual: Respice domi-
ne, Graduale Triplex, S. 320.
128 Präsenzherren sind alle zur Präsenz zusammengeschlos-
senen Geistlichen der Kilianskirche, siehe Einleitung,
oben, S. 221; vgl. Irion, Heilbronn, S. 70-73.
129 Eilig vorwärts hasten.
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