42n. Ordnung des Tübinger Stipendiums 1559
anders ausserthalb des Stipendii in sein nutz nit
brauchen noch wenden und all Famulos der Ordi-
nation nach helffen wölle annemen.
Item, auff all schleissende45 Gebew sein getrew
auffmerckens haben, das die bey zeitten vor abgang
verhüttet werden. |clxxviia| Das er auch one Er-
laubnuß der Superattendenten und Magistri domus
niergent hin verreisen, und wann er von seinem
Ampt abstehn, das zuvor ein vierteil Jars anzeigen.
Und was er in allweg bey den Studiosis oder andern
des Stipendii sachen und Geschäfften für Nachtheil,
Unrichtigkeit, Feel und Mangel sehe oder befinde,
Das alles seines bessten Vermögens helffen abschaf-
fen, auch, wo von nötten, bey den Superattendenten
und Magistro domus anbringen. Darzu alles jhenig
verrichten und verwalten, wie des ime sein staat
noch ferner underschidlich ufferlegt, wie des einem
getrewen redlichen Verwalter gezimpt und gebürt.
Item, das er auch in seinem ansteen46 gleich darauff
in Monatsfrist Bürgschafft nach notturfft thun wöl-
le. Dargegen soll er haben den Tisch im Stipendio
qgleichsam den Magistrisq und zu besoldung, wie der
ordenlich gesetzt Staat außweißt, die zu vier Quar-
taln zertheilt zu empfahen.
Des Procuratoris Eid
Ir werden geloben und darzu schwören einen Eid zu
Gott, dem Allmächtigen, dem Durchleuchtigen,
Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Christof-
fenr, Hertzogen zu Würtemberg und Teckh, Grave
zu Mümpelgart etc., unserm gnädigen Fürsten und
Herrn, und von seiner F. G. wegen den Superatten-
denten und dem Magistro domus und der Ordina-
tion der Procuration halber getrew, gehorsam und
| clxxviib | gewärtig zusein, seiner F. G. und dero Sti-
pendii schaden zu warnen und zuwenden, frommen
und besstes zuschaffen und zuwerben, alles mit bess-
tem fleiß, so ir mögt, diß Ordination der Procurati-
on, wie euch hievor gelesen ist unnd was euch son-
q-q Fehlt KO Württemberg 1582.
r KO Württemberg 1582: Ludwigen.
s Fehlt KO Württemberg 1559. Ergänzt nach KO Würt-
temberg 1582.
45 Verschlissene, renovierungsbedürftige.
sten ausserhalb desselbigen von ir F. G. und des Sti-
pendii wegen befolhen würdet, trewlich und unge-
fahrlich außzurichten und zuversehen.
Darauff soll er globen unnd dann mit auffgeheb-
ten Fingern den Eid thun und ime also vorgespro-
chen werden, wie hernach volgt:
Als mir vorgelesen ist und ichs dasselbig wol ver-
standen, auch darauff mein Trew gegeben hab, Dem
will ich also nachkommen, als mir Gott, der All-
müchtig, helffen wölle, trewlich und ungefahrlich.
Vom Pfister47
Zu diser unser Ordination und Stifftung soll ein eig-
ner Pfister, der fromm, redlich und des Becken-
handtwercks wol bericht unnd verstendig, nit leicht-
fertig oder truncken seie, von unserm Magistro do-
mus und Procuratore mit wissen der Superintenden-
ten angenommen werden, auch alle seine Sachen
vermög ime sonderlichen gemachten Staats48 besstes
fleiß und getrewen verrichten.
Und das er soll in allweg unsern und unsers Sti-
pendii frommen und nutzen schaffen, schaden war-
nen und wenden, dem Magistro domus und Procu-
ratori von unsertwegen gehorsam und gewärtig sein,
allen abgang und abtrag, sovil an ime, verhütten,
wa der ime fürkommen, den |clxxviiia| nit ver-
schweigen und sonst alles das jhenig thun und las-
sen, das einem erbern, redlichen Gesellen bey redli-
cher dienstung zimpt und gebürt, alles zum trew-
lichsten ungefahrlich.
Und soll ime zu seiner Verrichtung unnd Hand
arbeit ein Beckenjung gehalten. Sein Besoldung
aber ime neben dem Tisch49 allein an Gelt geben und
gereicht, Auch dem Jungen ein zimblich Lönlin von
unserm Stipendio gegeben werden.
Und soll der Pfister hierumb, auch auff seinen
underschidlichen begriffnen Staat, der ime zuvor
vorgelesen werden soll, globen und den Eid thun in
massen, bey dem Procuratore gesetzt50.
46 Anstellung, Amtsantritt, vgl. Grimm, DWb 1, Sp. 480.
47 Bäcker.
48 Statuts.
49 Freitisch, leibliche Verpflegung.
50 Siehe Spalte gegenüber.
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anders ausserthalb des Stipendii in sein nutz nit
brauchen noch wenden und all Famulos der Ordi-
nation nach helffen wölle annemen.
Item, auff all schleissende45 Gebew sein getrew
auffmerckens haben, das die bey zeitten vor abgang
verhüttet werden. |clxxviia| Das er auch one Er-
laubnuß der Superattendenten und Magistri domus
niergent hin verreisen, und wann er von seinem
Ampt abstehn, das zuvor ein vierteil Jars anzeigen.
Und was er in allweg bey den Studiosis oder andern
des Stipendii sachen und Geschäfften für Nachtheil,
Unrichtigkeit, Feel und Mangel sehe oder befinde,
Das alles seines bessten Vermögens helffen abschaf-
fen, auch, wo von nötten, bey den Superattendenten
und Magistro domus anbringen. Darzu alles jhenig
verrichten und verwalten, wie des ime sein staat
noch ferner underschidlich ufferlegt, wie des einem
getrewen redlichen Verwalter gezimpt und gebürt.
Item, das er auch in seinem ansteen46 gleich darauff
in Monatsfrist Bürgschafft nach notturfft thun wöl-
le. Dargegen soll er haben den Tisch im Stipendio
qgleichsam den Magistrisq und zu besoldung, wie der
ordenlich gesetzt Staat außweißt, die zu vier Quar-
taln zertheilt zu empfahen.
Des Procuratoris Eid
Ir werden geloben und darzu schwören einen Eid zu
Gott, dem Allmächtigen, dem Durchleuchtigen,
Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Christof-
fenr, Hertzogen zu Würtemberg und Teckh, Grave
zu Mümpelgart etc., unserm gnädigen Fürsten und
Herrn, und von seiner F. G. wegen den Superatten-
denten und dem Magistro domus und der Ordina-
tion der Procuration halber getrew, gehorsam und
| clxxviib | gewärtig zusein, seiner F. G. und dero Sti-
pendii schaden zu warnen und zuwenden, frommen
und besstes zuschaffen und zuwerben, alles mit bess-
tem fleiß, so ir mögt, diß Ordination der Procurati-
on, wie euch hievor gelesen ist unnd was euch son-
q-q Fehlt KO Württemberg 1582.
r KO Württemberg 1582: Ludwigen.
s Fehlt KO Württemberg 1559. Ergänzt nach KO Würt-
temberg 1582.
45 Verschlissene, renovierungsbedürftige.
sten ausserhalb desselbigen von ir F. G. und des Sti-
pendii wegen befolhen würdet, trewlich und unge-
fahrlich außzurichten und zuversehen.
Darauff soll er globen unnd dann mit auffgeheb-
ten Fingern den Eid thun und ime also vorgespro-
chen werden, wie hernach volgt:
Als mir vorgelesen ist und ichs dasselbig wol ver-
standen, auch darauff mein Trew gegeben hab, Dem
will ich also nachkommen, als mir Gott, der All-
müchtig, helffen wölle, trewlich und ungefahrlich.
Vom Pfister47
Zu diser unser Ordination und Stifftung soll ein eig-
ner Pfister, der fromm, redlich und des Becken-
handtwercks wol bericht unnd verstendig, nit leicht-
fertig oder truncken seie, von unserm Magistro do-
mus und Procuratore mit wissen der Superintenden-
ten angenommen werden, auch alle seine Sachen
vermög ime sonderlichen gemachten Staats48 besstes
fleiß und getrewen verrichten.
Und das er soll in allweg unsern und unsers Sti-
pendii frommen und nutzen schaffen, schaden war-
nen und wenden, dem Magistro domus und Procu-
ratori von unsertwegen gehorsam und gewärtig sein,
allen abgang und abtrag, sovil an ime, verhütten,
wa der ime fürkommen, den |clxxviiia| nit ver-
schweigen und sonst alles das jhenig thun und las-
sen, das einem erbern, redlichen Gesellen bey redli-
cher dienstung zimpt und gebürt, alles zum trew-
lichsten ungefahrlich.
Und soll ime zu seiner Verrichtung unnd Hand
arbeit ein Beckenjung gehalten. Sein Besoldung
aber ime neben dem Tisch49 allein an Gelt geben und
gereicht, Auch dem Jungen ein zimblich Lönlin von
unserm Stipendio gegeben werden.
Und soll der Pfister hierumb, auch auff seinen
underschidlichen begriffnen Staat, der ime zuvor
vorgelesen werden soll, globen und den Eid thun in
massen, bey dem Procuratore gesetzt50.
46 Anstellung, Amtsantritt, vgl. Grimm, DWb 1, Sp. 480.
47 Bäcker.
48 Statuts.
49 Freitisch, leibliche Verpflegung.
50 Siehe Spalte gegenüber.
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